personalmagazin 03/2016 - page 32

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MANAGEMENT
_EMPLOYER REPUTATION
personalmagazin 03/16
sitive Bewertung gewinnt. Andererseits
kann sich für den Verfasser die Online-
Reputation verbessern, vorausgesetzt,
dass das bewertete Unternehmen gene-
rell eine positive Reputation besitzt.
Auch daher ist es empfehlenswert,
vor der Verlinkung den Meinungsma-
cher um Einverständnis zu bitten. Denn
sicher möchte kein ABP-Nutzer mit
seinem Link auf dem Portal eines Un-
ternehmens mit schlechtem Leumund
erscheinen. Sehr stark zielführend ist
es zudem, auf dieser SMO-Stufe die Mit-
arbeiter aufzufordern, das eigene Un-
ternehmen im ABP zu bewerten. Damit
wird man im Erfolgsfall auch diejenigen
Mitarbeiter zu einer Bewertung moti-
vieren, die das Unternehmen positiv
einschätzen. Wenn die Mitarbeiter über
Social-Media-Guidelines und Weiterbil-
dungen zum Social-Media-Marketing
über die Bedeutung ihrer Bewertung in-
formiert worden sind, werden sie sicher
für ihr eigenes Unternehmen gern zum
Meinungsmacher und Multiplikator.
Schritt 3: den Erfolg kontrollieren
Der finale dritte Optimierungsschritt
zielt darauf ab, die durch die ersten bei-
den Teilmaßnahmen erreichten Ergeb-
nisse festzustellen, zu konsolidieren,
zu verfolgen und adäquat darauf zu re-
agieren. Um den erzielten Erfolg zu be-
urteilen, ist eine qualitative und quanti-
tative Überprüfung notwendig. Mit der
dritten Maßnahme werden daher die
Wirkungen der Schritte 1 und 2 gemes-
sen. Wenn die erzielten Employer-Repu-
tation-Resultate nicht den angepeilten
Kommunikationszielen
entsprechen,
muss iterativ der nächste Optimierungs-
lauf wieder bei Schritt 1, diesmal aber
mit veränderten Parametern, beginnen.
SMO-Schritt 3 dient als technische Maß-
nahme das Social-Media-Monitoring, das
hier nicht weiter vertieft werden kann.
Bemerkenswert ist in diesem Kontext je-
doch die Doppelfunktion der ABP:
Diese Community-Portale sind einer-
seits nach ihrem Einsatz in den ersten
beiden SMO-Schritten Gegenstand eines
adäquaten Social-Media-Monitorings.
Aus der großen Palette der für diesen
Zweck einsetzbaren Web-2.0-Werk-
zeuge sei namentlich auf den Lookout
Dashboard verwiesen. Die Besonderheit
dieser technischen Lösung besteht unter
anderem darin, dass sie sowohl ABP als
auch Businessplattformen wie Xing in
die Auswertung integrieren kann und
bei der regel- und lernbasierten Aus-
wertung der Tonalität von Inhalten auf
deutschsprachige Inhalte optimiert ist.
Andererseits können und sollten die
ABP selbst als Monitoring-Werkzeuge im
Web-2.0-Personalmarketing betrachtet
und als solche auch praktisch eingesetzt
werden.
Im Zusammenhang mit den bereits ge-
nannten beiden Bewertungsfunktionen
für Mitarbeiter und Bewerber liefern sie
an das Unternehmen ein schnelles und
direktes Feedback der Zielgruppe zu Er-
gebnis und Erfolg der vorausgegangenen
komplexen Online- und Offline-Maßnah-
men zu Personalmarketing und Emplo-
yer Reputation. Aufgrund der hohen
Authentizität und Transparenz ist der
Wert dieser Feedback-Informationen gar
nicht hoch genug einzuschätzen. Durch
die verantwortungsvolle und selbstkri-
tische Auswertung der Bewertungen,
welche die Zielgruppe über die ABP lie-
fert, wird das Unternehmen in die Lage
versetzt, Stärken und Schwächen in den
eigenen Prozessen zu erkennen und Ver-
besserungspotenzial zu identifizieren.
Die kluge Auswertung dieser Informa-
tionen kann unmittelbar zu mehr Erfolg,
insbesondere bei der Entwicklung der
betrieblichen Arbeits- und Management-
kultur, führen. Zudem lost das Arbeit-
nehmer- und Bewerber-Feedback einen
evolutionären Auswahlprozess aus. Nur
Unternehmen, deren bewertetes Image
in diesen Portalen überwiegend positiv
dargestellt ist, werden unter den zukünf-
tigen Bedingungen eines veränderten
Arbeitsmarkts überhaupt noch eine
Chance haben, qualifiziertes Personal
an sich zu binden.
MANFRED LEISENBERG
ist
Professor für Wirtschafts-
informatik an der privaten
Fachhochschule des Mittel-
stands (FHM) in Bielefeld.
WALTER NIEMEIER
ist
Professor für Kompetenz- und
Personalentwicklung an der
FHM in Bielefeld.
Teil der Community werden
Der Prozess der Social-Media-Optimierung besteht aus drei Schritten. Um das Ziel zu
erreichen gilt es, die Schritte wiederholt – gegebenenfalls modifiziert – zu durchlaufen.
QUELLE: EMPLOYER REPUTATION (2015)
SCHLEIFE DER SOCIAL MEDIA OPTIMISATION (SMO)
1
Community integrieren
2
Erfolg kontrollieren
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