personalmagazin 03/2016 - page 31

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03/16 personalmagazin
Möglichkeit von den spezifischen Kom-
munikationszielen der Personalakquise
des Unternehmens überzeugt werden.
Gelingt dies, kann das Unternehmen sie
oftmals unterstützend einsetzen.
Die Verbreitung der Botschaft über-
nimmt dann ein soziales System, das
diese Nutzer selbst geschaffen haben
und dem sie natürlich vertrauen. Das
ist virales Personalmarketing im Cyber-
space! Wenn man sich den Einfluss der
Meinungsmacher und Multiplikatoren
für die Meinungsbildung in wichtigen
Communitys, nicht nur in den ABP, zu-
nutze machen kann, dann hat man viel
gewonnen. Dabei geht es insbesondere
darum, diejenigen Meinungsmacher zu
erkennen und zu fordern, die das eigene
äußert. Durch Entwicklung zielgruppen-
spezifisch interessanter Inhalte zu Unter-
nehmen und Bewerbungsprozess sowie
deren Distribution in den vernetzten
Strukturen der ABP und damit ver-
linkter anderer Social-Media-Werkzeuge,
wie vielleicht den Business-Netzwerken
Linkedin oder Xing, erfolgt dieser erste
Schritt. Natürlich ist besonders in dieser
ersten Phase der Inhalt der „König“: Nur
erstklassige Beiträge auf der Basis der
Exzellenz der dahinter liegenden realen
Unternehmensprozesse können sich hier
durchsetzen. „Unternehmenssprech“
und „Personalerdenglisch“ schaden hin-
gegen der Erreichung des Ziels.
Schritt 2: die Community integrieren
Wohlwollende, engagierte Mitarbeiter,
potenzielle Bewerber oder Interessenten
sollten in die jeweilige kommunikative
Unternehmensstrategie zur Personal-
akquisition und zur Entwicklung der
Employer Reputation als Unterstützer
einbezogen werden. In diesem zweiten
SMO-Optimierungsschritt ist das aus-
führbar. Die Identifikation und Forde-
rung von Personen, die das betreffende
Unternehmen in den ABP, aber auch
unter Nutzung anderer Social-Media-
Werkzeuge positiv erwähnen oder be-
werten, ist dabei besonders wichtig.
Es kommt darauf an, die in den ABP-
Communitys besonders einflussreichen
Meinungsmacher und Multiplikatoren
herauszufinden. Danach sollten sie nach
Unternehmen im Kontext des Recrui-
tingprozesses positiv darstellen. Indem
man sie unterstützt, kann man ihre Moti-
vation noch stärken. Dabei ist allerdings
Vorsicht geboten. Es ist besonders wich-
tig, bei der Incentivierung zurückhal-
tend und transparent vorzugehen. Eine
„Belohnung“ für positive Bewertungen
und Berichterstattungen sollte selbstver-
ständlich niemals finanziell oder in an-
derer Hinsicht materiell sein. Geeignet
ist, ohne die Authentizität oder die Auto-
rität des Meinungsmachers beziehungs-
weise Schreibers anzutasten, das Setzen
von Links auf dessen Beitragsadresse.
Daraus ergibt sich häufig eine typische
Win-win-Situation, weil einerseits das
betreffende Unternehmen durch die po-
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus
dem Buch „Employer Reputation.
Das Konzept ‚Arbeitgebermarke‘ neu
denken“, das 2015 von Torsten Bitt-
lingmaier und Bernhard Schelenz bei
Haufe herausgegeben wurde.
Torsten Bittlingmaier und Bernhard
Schelenz: Employer Reputation. 250 Sei-
ten, Haufe, Freiburg, 2015. 44,95 Euro.
BUCHTIPP
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