personalmagazin 2/2016 - page 23

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02/16 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Perspektive: Wie sieht der Bewerbungs-
prozess etwa aus Marias Sicht aus? Was
sind ihre speziellen Bedürfnisse? Wel-
che Berührungspunkte hat sie mit dem
Unternehmen? Wie wird sie durch den
Prozess geleitet, wo stößt sie auf Hinder-
nisse? So entwickelt man die Sicht der
Stakeholder und visualisiert sie als tat-
sächliche Reise.
CHANCEN DER METHODE:
Service Design
kann bahnbrechende neue Ideen her-
vorbringen, weil alle Stakeholder aus
Kundensicht einbezogen und ihre indi-
viduellen Sichtweisen verknüpft werden.
Zudem generieren die kundenzentrier-
ten Gespräche und die Vernetzung über
Funktionen und Abteilungen hinweg ei-
nen großen Mehrwert fürs Unternehmen.
GRENZEN DER METHODE:
Service-Design-
Initiativen können nicht von heute auf
morgen stattfinden. Sie brauchen Zeit
– sowohl zur Durchführung als auch
zur Reflexion. Es macht zudem Sinn,
ein Experten-Team aus Service Desig-
nern zu Hilfe zu bitten, die sich mit dem
Workshop-Design auskennen und dabei
helfen, die Ergebnisse auszugestalten
und im Unternehmen umzusetzen.
Methode 3: Lego Serious Play
Lego Serious Play ist eine vielfach ge-
testete und ständig optimierte Metho-
de für kollaborative Innovationen. Sie
wurde 1996 von Lego entwickelt: Work-
shop-Teilnehmer bauen ihre Antworten
mithilfe von Lego-Steinen. Unterstützt
werden sie dabei von einem zertifizier-
ten Lego-Serious-Play-Facilitator, der
den Workshop anhand der Zielsetzung
vorbereitet und die Teilnehmer durch
den Prozess führt. Er erklärt, wie man
zu kommen. Es reicht also nicht, dass HR
als Experte und Moderator agiert.
Methode 2: Service Design
Das Service Design ist ein Teilbereich
der Innovationsmethode Design Thin-
king und damit sehr stark am Menschen
orientiert. Nicht die organisatorischen
Anforderungen stehen im Mittelpunkt,
sondern die sogenannte „User Journey“
– die Reise der Mitarbeiter und aller am
Prozess Beteiligten – mit all ihren Statio-
nen, Kontaktpunkten und damit verbun-
denen Herausforderungen.
DIE METHODE IN HR:
Im HR-Umfeld kann
die Methode beispielsweise gut für die
Optimierung aller HR-Prozesse zum
Einsatz kommen. Man beginnt in einem
Workshop mit einem Stakeholder-Map-
ping und legt alle am Bewerbungspro-
zess Beteiligten fest: HR, Vorgesetzte,
Mitarbeiter, Bewerber et cetera. Im näch-
sten Schritt werden Personas, also
Steckbriefe, für die einzelnen Beteilig­
ten erstellt. Aus dem Bewerber wird
so eine „echte“ Person, zum Beispiel
Hannes Schmidt oder Maria Schneider
– das hat eine sehr starke Identifikati-
on mit der Person und ihren Belangen
zur Folge. Dann wird es spannend: Die
Workshop-Teilnehmer versetzen sich in
die verschiedenen Personas und entwi-
ckeln die Customer Journey aus deren
Ansatz hilft dabei, alle wesentlichen
Elemente eines erfolgreichen Geschäfts-
modells in ein skalierbares System zu
bringen. Business Model You baut da-
rauf auf und definiert Menschen mit
ihren Talenten und Kompetenzen eben-
falls als Geschäftsmodell. So kann jeder
Mitarbeiter und jede Abteilung in einem
Unternehmen als eigenes Geschäftsmo-
dell verstanden werden. Im Mittelpunkt
steht die „Value Proposition“ des Ge-
schäftsmodells, also der Mehrwert, den
die Person oder Abteilung bringt.
DIE METHODE IN HR:
Im HR-Umfeld kann
dieseMethode inmehreren Kontexten ein-
gesetzt werden: beispielsweise im Mitar-
beitergespräch, um die Karriereplanung
auf einer fachlichen Ebene zu führen und
ein besseres Verständnis der Leistung des
Mitarbeiters und des Arbeitsumfelds, das
er benötigt, zu erlangen.
CHANCEN DER METHODE:
Auf beiden Seiten
– Vorgesetzter und Mitarbeiter – wird
ein höheres Commitment erreicht, das
Gespräch konzentriert sich auf Wesent-
liches und der Mitarbeiter steht mit sei-
nen Leistungen im Mittelpunkt.
GRENZEN DER METHODE:
„Business Model
You“ muss als Tool im Unternehmen im-
plementiert werden, damit es funktio-
niert. Zudemmüssen sowohl Vorgesetzter
als auch Mitarbeiter damit vertraut sein,
um schnell zu guten, validen Ergebnissen
VIDEO
Mit Legosteinen Innovationen bauen:
Wie die Methode funktioniert, können
Sie sich im Video in der App anschauen.
© YOUTUBE
© HAUFE
Was aussieht wie ein
Spieltisch für Kinder,
kann Erwachsenen
als Innovations-Fund-
grube dienen: Mit Le-
gosteinen können sie
Ideen visualisieren.
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