personalmagazin 2/2016 - page 13

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02/16 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
berg treu geblieben sind. Manche „Silver
Ager“ konnten aber auch von Stationen
in Asien, Südafrika, Kanada berichten
– und der Lust daran, andere Kulturen,
Neues kennenzulernen, von der auch ei-
nige der jungen Leute schwärmten.
Was die Mitarbeiter bei Heidelber-
ger Druck an diesem Tag in der Praxis
erfahren haben, vermuten Personal-
forscher schon länger: So haben etwa
Professor Torsten Biemann, Universität
Mannheim, und Professor Heiko Weck-
müller, FOM Hochschule für Oekonomie
und Management, in der Zeitschrift Per-
sonal Quarterly (Ausgabe 01/2013) auf
Generationenstudien hingewiesen, die
nahelegen, dass die Wertunterschiede
zwischen den Generationen nur gering
sind. Beobachtbare Unterschiede zwi-
schen jüngeren und älteren Mitarbeitern
im Unternehmen – etwa, dass jüngere
Mitarbeiter leichtfertiger den Job wech-
seln – erklären die Wissenschaftler
anhand von Lebensphasen. So sei etwa
die Schlussfolgerung, die Generation Y
sei weniger loyal, voreilig, da zum Bei-
spiel mit zunehmendem Alter die Wech-
selneigung leicht abnehme, schreiben
Biemann und Weckmüller. Eine lebens-
phasenorientierte Personalarbeit geht
auf solche Alterseffekte ein.
So lautete denn auch das Fazit der
jungen und alten Heidelberger, die sich
im November in Wiesloch trafen: „Es
hat sich viel geändert – aber es ist auch
vieles gleich geblieben.“
Rentner, so schien es, hätte am liebsten
gleich selbst mitgearbeitet. Auch in der
anschließenden Diskussion im Vorraum
der Werkshalle, bei der alle gleich per
„Du“ waren, zeigten sich mehr Gemein-
samkeiten als Unterschiede: Denn trotz
aller technischen Neuerungen sind die
Kernprozesse ähnlich geblieben. „Ach,
so habt ihr das damals gemacht?“– „So
macht ihr das heute!“ war oft zu hören.
„Berufsfamiliäre Bande“ nach wie vor
wichtig bei der Berufswahl
Auch bei den anderen Themen stellen
die Generationen Gemeinsamkeiten
fest – etwa bei der Frage danach, warum
die Azubis damals und heute ihren Ar-
beitgeber gewählt haben. Neben klassi-
schen Berufswahlkriterien wie schnelle
Anfahrtswege, berufliche Perspektiven
und dem Ruf des Arbeitgebers nennen
nicht nur die Älteren, sondern auch vie-
le Junge die „berufsfamiliären Bande“
beim Druckmaschinenspezialisten als
Grund dafür, dass sie sich für die Aus-
bildung dort entschieden haben – ein
Grund, der in den Motivatorenkatalogen
der sogenannten „Generation Y“ nur sel-
ten aufgeführt wird.
Generationenklischees treffen auch
auf die Älteren, die zum „Alt trifft Jung“-
Treffen nach Wiesloch gekommen sind,
nicht zu: Zwar sind die meisten von ih-
nen ihre gesamte Karriere über Heidel-
Aktuelle und ehemali­
ge Azubis besichtigten
die Werkshalle (unten).
Gemeinsamkeiten
stellten sie sowohl im
zwischenmenschlichen
als auch im technischen
Bereich fest (oben).
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