Immobilienwirtschaft 5/2018 - page 23

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5.2018
Was machen Sie mit den vielen Daten?
Wir nutzen sie etwa auch für unsere eige-
nen Analysen.
Die Ihnen zeigen, dass die Kunden im-
mer mehr Digitalisierung wollen?
Wir
erheben Kundenwünsche regelmäßig in
unserem Trendbarometer. Der überwie-
gende Teil unserer Branche beschäftigt
sich auch damit. Und wir sehen, dass die
Schnittstelle Kunde/Bank bei der Digita-
lisierung von Jahr zu Jahr wichtiger wird.
Sie haben sich an dem FinTech Brickvest
beteiligt. Nimmt das Beratungsgeschäft
ab?
Ich bin überzeugt davon, dass die Be-
ratungsfunktion der Banken auch in Zu-
kunft sehr wichtig bleibt.
Sie rechnen also nicht damit, dass es
kommen könnte wie etwa bei der pri-
vaten Baufinanzierung, wo der Kunde
ja schon fast alles elektronisch machen
kann ...
Nein, die gewerbliche Immobili-
enfinanzierung, so wie wir sie betreiben,
ist sehr kundenintensiv. Unsere Digita-
lisierungsstrategie soll uns helfen, mehr
Zeit für den Kunden zu schaffen. Aber
derartige Plattformlösungen werden eine
Ergänzung unseres Geschäftes werden.
Was ist mit dem Thema Personal?
Die
Zukunft wird sich an einer gut ausgebil-
deten Personaldecke entscheiden. In Hy-
pothekenbanken ist Fluktuation gering.
Die demografische Entwicklung kann
zumProblemwerden. Verlassen viele Leu-
te gleichzeitig das Unternehmen, verlieren
Sie viele Know-how-Träger.
Wie wollen Sie darauf reagieren?
Für
uns gewinnt das strategische Personal
ma-
nagement immer größere Bedeutung. Ei-
nerseits werden durch die Digitalisierung
Arbeitsplätze frei bzw. an Arbeitnehmer
neue Anforderungen gestellt. Andererseits
müssen wir der demografischen Entwick-
lung mit dem Aufbau junger Arbeitskräf-
te begegnen. Wenn Sie gut aufgestellt und
wettbewerbsfähig sind, dann führt das zu
einer Stärkung der Marktstellung.
Das bedeutet einen kulturellen Wandel.
Das stimmt. Diesen Wandel kulturell zu
begleiten, ist aus meiner Sicht die größte
Herausforderung für ein Unternehmen.
Der Wettbewerb als attraktiver Arbeit-
geber wird immer größer. Je digitaler ein
Unternehmen ist, desto leichter wird es
ihmfallen, Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Das wollen Sie mit berlinhyp21 errei-
chen?
Ja. Die Berlin Hyp arbeitet in ih-
rem Zukunftsprozess berlinhyp21 an den
entscheidenden Voraussetzungen, wie die
Bank auch morgen erfolgreich sein kann.
Wichtig ist dabei der Blick über den Teller-
rand. Mit #sharinginspiration wollen wir
unsere Ideen mit Kunden, Geschäftspart-
nern und Mitbewerbern teilen.
ZUR PERSON
Sascha Klaus
trat 1990 in den Deutsche-Bank-Konzern ein und absolvierte dort unter anderem seine Ausbildung sowie das
Studium der Bankwirtschaft. Im Jahr 2000 wechselte er als Leiter Financial Institutions zur Dresdner Kleinwort, New York. Seit 2008 war er im Dresdner-
Bank- und Commerzbank-Konzern in verschiedenen leitenden Positionen im Risikomanagement tätig sowie Mitglied des Vorstands in der Osteuropa-
Holding. Zuletzt war er Mitglied des Vorstands der Hypothekenbank Frankfurt (ehemals Eurohypo) und verantwortete dort unter anderem das gewerb-
liche Immobilienfinanzierungsgeschäft, Public Finance und Treasury. Seit 01.10.2016 ist er an der Spitze der Berlin Hyp.
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Dirk Labusch, Freiburg
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