Immobilienwirtschaft 3/2018 - page 40

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
BÜROIMMOBILIEN
wissen den Wert einer kostenoptimierten
Bewirtschaftung der Immobilie gleicher-
maßen zu schätzen. Schon mit gering-
inves
tivenMaßnahmen, beispielsweise bei
der optimalen Einstellung von Heizungs-
oder Lüftungsanlagen, lassen sich in vielen
Fällen bis zu 25 Prozent der Verbrauchs-
kosten einsparen.
EIGENTÜMER UND MIETER SIND ZUFRIEDEN
Die Reduzierung der umlegbarenKosten–
zum Beispiel für Energie, Müllentsorgung
oderWartungsdienstleistungen – trägt zur
Mieterzufriedenheit bei und erhöht auch
langfristig die Vermietungschancen. Und
schließlich eröffnen reduzierte Neben-
kosten mittelfristig neue Spielräume zur
Erhöhung der Kaltmiete.
Zweitens sind Umwelt- und Nachhal-
tigkeitsaspekte für immer mehr Nutzer
von Büroimmobilien Teil ihrer Unterneh-
menskultur. Zu diesem Ergebnis kommt
auch die im Mai 2017 veröffentlichte
Studie „Büroimmobilien“ der Deutschen
Energie-Agentur (dena).
Drittens reduziert sich durch die kos
tenoptimierte Immobilie langfristig der
Verwaltungsaufwand. Wenn Energie-
verträge gebündelt, FM-Leistungen klar
definiert und Prozesse effizient aufgestellt
sind, haben Objektbetreuer mehr Zeit,
sich um die Wertentwicklung der Im-
mobilie zu kümmern. Und nicht zuletzt
empfehlen sich Property- und Facility­
manager durch den kostenoptimierten
und nachhaltigen Betrieb einer Immobilie
als besonders professionelle Dienstleister.
Es gibt also gute Argumente, um
sich um kostenoptimierte und nachhal-
tige Bewirtschaftung des Bestandes zu
bemühen. Doch warum bleiben die Po-
tenziale vielfach ungenutzt? Im täglichen
Geschäft fehlen häufig Zeit, Personal und
Erfahrung. Laut einer aktuellen Studie von
Drees & Sommer bemängeln 74 Prozent
der befragten Auftraggeber und Auftrag-
nehmer von Immobiliendienstleistungen,
D
ie Betriebskosten in Deutschlands
Büros bewegen sich auf einemhohen
Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt
der Immobiliendienstleister JLL in seinem
aktuellen Branchenreport „Oscar“. Der
Durchschnittswert aller Nebenkosten ist
2016 auf 4,00 Euro pro Quadratmeter und
Monat angestiegen – 2011 waren es noch
3,59 Euro pro Quadratmeter. Die größten
Einzelpositionen sind die Kosten fürWar-
tung, öffentliche Abgaben und Heizung.
In den kommenden Jahren ist von einem
weiteren Anstieg der Kosten auszugehen.
Dabeimachen jetzt schondie Energie- und
Betriebskosten in Summe rund 20 Prozent
der durchschnittlichen Gesamtmieten an
den sieben größten deutschen Bürostand-
orten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Ham-
burg, Köln, München und Stuttgart aus.
In den rund 325.000 Büro- und Ver-
waltungsgebäuden inDeutschland existie-
ren jedoch vielfach große Einsparpoten-
ziale bei den Betriebskosten. Eigentümer,
Property- und Facilitymanager sollten sie
vor allemaus drei Gründen genauer in den
Blick nehmen: Eigentümer und Mieter
Betriebskosten von Gewerbeimmobilien –
ein vernachlässigtes Thema
Die Höhe der Betriebskos
ten ist ein zunehmender
Wettbewerbsfaktor bei der
Vermarktung von Gewerbe-
immobilien – sie beeinflusst
Vermietbarkeit und Wertent­
wicklung. Allerdings kommt
das Thema im Tagesgeschäft
von Property- und Facility
managern häufig zu kurz.
Ein Fehler, denn mit der rich­
tigen Strategie können bis
zu 50 Prozent der Kosten
eingespart werden.
Da die Energiekosten durch-
schnittlich 60 Prozent der gesamten
Betriebskosten ausmachen, lässt
sich durch die Neustrukturierung des
Energieeinkaufs viel sparen.
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