Immobilienwirtschaft 3/2018 - page 38

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
REAL ESTATE TALK
schwendung zu vermeiden. DB Services
stellt sicher, dass wir etwa nur die Menge
Reinigungsmittel nutzen, die notwendig
ist. Wir haben über ökologische Ansätze
in unserem Fuhrpark mit 2.220 Fahrzeu­
gen bereits 400.000 Liter Sprit und 10.000
Tonnen CO
2
eingespart. Als Dienstleister
arbeiten wir intensiv daran, dass auch das
Nutzungsverhalten unserer Kunden öko­
logisch ist, etwa in Bezug auf Kältemittel­
einsatz.
Werden Sie, wie die Deutsche Post, auch
Elektrokleinlastkraftwagen produzie-
ren?
Momentan nicht. Wir kooperieren
dabei mit Start-ups. Wir nutzen individu­
alisierte Cargo-Bikes für Post- und Boden­
dienstleistungen. Und wir haben 50 Elek­
trofahrzeuge im bundesweiten Einsatz.
Wie begegnen Sie strategisch dem
Personalmangel?
Indem wir den Mitar­
beitern aus dem eigenen Haus Karriere-
und Entwicklungs-Pfade aufzeigen. Wir
qualifizieren sehr viele Leute neu – auch
etwa in den Mangelberufen Hausmeister
oder -inspektoren. In der Technik set­
zen wir auf den zweiten Pfad Recruiting.
Wir betreiben Hochschulmarketing und
-partnerschaften, um Menschen für das
Thema FM und Gebäudebewirtschaf­
tung zu begeistern. In unserer Kampagne
„Chance plus“ geben wir zudem Arbeit­
nehmern ohne Abschluss die Möglich­
keit, den Schulabschluss nachzumachen
oder im angelernten Bereich bei uns hei­
misch zu werden. So decken wir unseren
Personalbedarf von 300 Mitarbeitern im
Jahr.
Sie versprechen im FM Kostensenkung
und Prozessoptimierung zugleich. Wie
soll das gehen?
Indem man seine Pro­
zesse im Griff hat! Damit versprechen wir
ja nichts Unmögliches. Sondernwir erzeu­
gen Kundennutzen. Diesen machen wir
transparent: Mit digitalisierten Echtzeit­
Herr Schmid, wie digital wird die Zukun-
nft? Ab wann werden etwa der digitale
Müllenimer, Reinigungsroboter und
vieles mehr Einzug halten?
Michael Schmid, DB Services:
Wenn Sie
auf dasThema Robotik zielen – wir haben
heute zehn digitale Mülleimer in Betrieb.
Eine Roboter Challenge testet gerade im
Berliner Hauptbahnhof, wie leistungsfä­
hig diese Dinger eigentlich sind. Doch der
Mensch wird hier bei uns im handwerk­
lichen Umfeld unentbehrlich bleiben. Es
wird nicht so sein, dass der Himmel voller
Drohnen und der Boden voller Roboter
sein wird. Denn die Standardisierung der
Gebäude und der Oberflächen ist so ge­
ring in Deutschland, dass die Anwendung
ein bisschen schwierig ist.
Wie stellen Sie bei Ihren 9.300 Mitar-
beitern sicher, dass jeder compliant ist?
Dadurch, dass Compliance ein essentieller
Teil unseres Managementsystems ist. Wir
agieren sauber in allen Belangen und
sind gerichtsfest unterwegs. Das gilt für
mich als obersten Compliance Officer bis
in die kleinsten Verästelungen unseres
Unternehmens. Wir haben Compliance-
Schulungen und nutzen unsere Führungs­
struktur, um Compliance zur Belegschaft
zu bringen.
Gilt das auch für Themen wie Mindest-
lohn oder Nachunternehmereinsatz?
Gerade in solchenThemen ist die gesamte
Organisation sehr sensibel. Wir können
auch testieren, dass wir da compliant sind.
Dafür haben wir erstens E-Trainings, die
vom Konzern zur Verfügung gestellt
werden. Zweitens muss jeder Mitarbei­
ter unsere Sensibilisierungs-Aktivitäten
mindes
tens einmal im Jahr durchlaufen.
Welche Rolle spielen in Ihrer Strategie
grüne Dienstleistungen?
Wir alle haben
auch einen gesellschaftlichen Auftrag,
ökologisch zu handeln und etwa Ver­
In Kooperation mit
Unternehmen
DB Services GmbH
Mitarbeiterzahl
9.300
Geschäftsfeld (Schwerpunkte)
Facility Services, Technische
Gebäudeausrüstung
Umsätze im letzten Geschäftsjahr
800 Millionen Euro
Kundenzahl (in Deutschland)
1.400
Teilnehmer
Michael Schmid
Position
Vorsitzender der
Geschäftsführung
HARDFACTS
Digitale Intelligenz auch
anwenden!
Über eine Roboter Challenge
zum digitalen Mülleimer,
über Compliance bis in
die kleinsten Firmenver-
ästelungen und über die
Wertschöpfung im FM 4.0.
Michael Schmid,
Vorsitzen-
der der Geschäftsführung
der DB Services GmbH, im
Interview.
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