IMMOBILIENWIRTSCHAFT 6/2017 - page 41

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Damit fällt es dem Corporate Real Estate
Manager schwer, den technologischen
Wandel proaktiv in seinem Sinne zu ge-
stalten. Trotzdem besteht kein Grund
zur Resignation. Wichtig bei den anste-
henden Veränderungen ist die Kenntnis
des eigenen strategischen Auftrags und,
daraus abgeleitet, der Werthebel für das
Corporate Real Estate Management im
Unternehmen. Diese gilt es frühestmög-
lich mit aufkommenden Trends und re-
alen Veränderungen im digitalen Umfeld
zu spiegeln sowie schnellstmöglichHand-
lungsalternativen und konkrete Maßnah-
men abzuleiten.
Gerade in Konzernstrukturen ist es
notwendig, die organisatorischen Rah-
menbedingungen für zügige Umset-
zungen wertschöpfender Maßnahmen
sicherzustellen. Es muss dem Corporate
Real Estate Manager gelingen, aus der
Vielzahl aufkommender Technologien
frühzeitig die für sein spezifisches Um-
feld relevanten Tools zu identifizieren und
diese auch schnell umzusetzen. So wird er
künftig für seinUnternehmen einenWert-
beitrag leisten und ihm bestenfalls auch
einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
WAS SIND DIE NÄCHSTEN SCHRITTE?
Zwei
wichtige Botschaften vorweg. Erstens:
Gelassenheit ist das Gebot der Stunde.
Zweitens: „Weniger ist mehr“. Natürlich
ist es bei der Wichtigkeit des Themas un-
abdingbar, dass Unternehmen sehr genau
überlegen müssen, welche Daten gesam-
melt werden sollen, und vor allem, was
mit diesen Daten passieren soll. Zunächst
steht also die Frage im Raum: Welches
Ergebnis und welche Verbesserung will
man mit diesen Daten erreichen? Und
auch hier sollte das Motto gelten „Less is
more“, um effektiv agieren zu können.
Lediglich die extrem hohe Quanti-
tät der Datenmengen, die neuen Tech-
nologien und die Geschwindigkeit im
Umgang mit Daten, Technologien und
Veränderung führen zu einer dramatisch
erhöhten Komplexität und damit zu einer
neuen Herausforderung. Dieser wird sich
der Corporate Real EstateManager stellen
müssen – je schneller, umso besser für ihn
und sein Unternehmen.
HAT CREM NUR EINE PASSIVE ROLLE?
Die
vorgenanntenAusführungen könnten den
Eindruck aufkommen lassen, dass der
Corporate Real Estate Manager zur Pas-
sivität verdammt ist. Dem ist aber über-
haupt nicht so.
Building InformationModeling (BIM)
ist ein gutes Beispiel für einen möglichen
aktiven Beitrag von CREM. Mittlerweile
ist BIM in den Prozessen des Planens und
Bauens bereits gut entwickelt und etabliert.
Aus Sicht des immobilienwirtschaftlichen
Lebenszyklus ist diese Perspektive jedoch
zu kurz gesprungen. Aspekte der Bewirt-
schaftung sind bei BIM heute noch stark
unterentwickelt. Die Verknüpfung von
Planen/Bauen einerseits sowie Betreiben
andererseits ist in der BIM-Praxis kaum
existent. CREM als Bestandshalter und
Bewirtschafter hat hierbei deutlich höhere
Interessen an einer Zusammenführung als
die institutionelle Immobilienbranche. Es
ist also anCREM, hierfür die Anforderun-
gen zu definieren und Grundlagenarbeit
zu leisten.
WERT SCHÖPFEN
Der technologischeWan-
del wird kommen – ob CREMdafür gerü-
stet ist oder nicht. Es ist jedoch im Sinne
des Unternehmens sowie im Kernauftrag
des Corporate Real Estate Managers, sich
diesem Wandel zu stellen. Essenz einer
CREM-Digitalisierungsstrategie ist es,
einen Plan zu haben, aus der Vielzahl
der kommenden Möglichkeiten die wert-
schöpfenden Aspekte herauszufiltern so-
wie diese zügig und wertsteigernd für das
Unternehmen umzusetzen.
SUMMARY
»
Es fällt dem Corporate Real Estate Manager schwer, den
technologischen Wandel
proaktiv in seinem Sinne zu gestalten.
»
Trotzdem besteht kein Grund zur Resignation.
»
Wichtig bei den anstehenden Veränderungen ist die
Kenntnis des eigenen strategischen
Auftrags
.
»
Entscheidend ist der
Werthebel für das Corporate Real Estate Management
.
»
Beides gilt es frühestmöglich an aufkommenden
Trends und realen
Veränderungen im digitalen Umfeld
zu spiegeln.
»
Nur daraus sollten schnellstmöglich
Handlungsalternativen und
konkrete Maßnahmen
abgeleitet werden.
«
Björn Christmann, Dr. Thomas Glatte
Experten
„Gerade in komplexen
Konzernstrukturen ist es
notwendig, den Fokus auf
dem strategischen Auftrag
und dem wesentlichsten
Werthebel zu behalten.“
Björn Christmann,
CNG-Präsident
des Chapters für Central Europe
„Es muss dem Corporate
Real Estate Manager
gelingen, aus der Vielzahl
aufkommender Technolo-
gien frühzeitig die für sein
spezifisches Umfeld rele-
vanten Tools zu identifizie-
ren und diese auch schnell
umzusetzen.“
Dr. Thomas Glatte,
Past President
des Chapters für Central Europe
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