IMMOBILIENWIRTSCHAFT 6/2017 - page 51

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6.2017
INHOUSE-TENDENZEN
„Während immer mehr Asset Manager ihr Leistungsspektrum auf das Investment Management ausrichten, gab auch deutlich über
die Hälfte der befragten Unternehmen an,
Property und Facility Management inhouse
darstellen zu wollen“, sagt Dietmar Fischer,
für eine Marktstudie verantwortlicher Partner bei EY Real Estate. Dem stimmten 69 Prozent der Asset Manager zu. 31 Prozent lehnen
die Ausweitung des Leistungsspektrums derzeit ab.
BARRIEREFREIES WOHNEN
Assistenzsysteme
für Leben im Alter
Gemeinsam mit der AOK
Nordost, der Technischen
Hochschule Wildau und Be-
wohnern imMärkischen Vier-
tel hat das Berliner kommu-
nale Wohnungsunternehmen
Gesobau einModellprojekt für
niedrigschwellige technische
Lösungen und Alltagshilfen
in den eigenen vier Wänden
entwickelt. BarrierefreieWoh-
nungen werden in Deutsch-
land aufgrund des demogra-
phischen Wandels dringend
gebraucht, aktuell mindestens
1,6 Millionen, wie eine Stu-
die des Projektentwicklers
Terragon und des Deutschen
Städte- und Gemeindebundes
(DStGB) zeigt. Barrierefreiheit
muss demnach nicht teuer
sein: Sie macht nur etwa ein
Prozent der Gesamtbaukosten
aus. Deutschlandweit gibt es
mittlerweile mehrere Muster-
wohnungen.
Aktuelles Urteil
Präsentiert von:
Werner Dorß,
Rechtsanwalt, Frankfurt/M.
UNGEDÄMMTE HEIZUNGSROHRE
BGH entscheidet über die Anwend-
barkeit der Heizkostenverordnung
auf überwiegend ungedämmte, aber
nicht freiliegende Heizungsrohre bei
Nebenkostenabrechnung im Miet-
wohnbereich.
BGH, Urteil vom 15.03.2017 – Az. VIII ZR 5/16 zu
HeizkostenVO § 7 Abs. 1 Satz 3
Die Klägerin ist Mieterin einer Wohnung in
einem Gebäude, welches mit einer Einrohr-
heizung ausgestattet ist. Die Rohrleitungen
der Wärmeverteilung innerhalb des Hauses
sind überwiegend ungedämmt, aber nicht
freiliegend verlegt worden. Die Parteien
stritten um die Frage, ob solche Leitungen
entsprechend freiliegender Rohre im Sinne
der Heizkostenverordnung zu behandeln
sind. Für diese Fälle sieht die Heizkosten-
verordnung ausdrücklich die Möglichkeit
der Bestimmung des Wärmeverbrauchs
der Nutzer nach anerkannten Regeln der
Technik vor, da erhebliche Wärmemen-
gen, die der Raumheizung dienen, nicht
erfasst werden. Wesentlich war somit die
Berücksichtigung der so genannten Rohr-
wärmeabgabe im Zusammenhang mit der
Ermittlung bzw. Verteilung der Heizkosten.
Während die Erstinstanzen die Rechts-
auffassung der Vermieterin dahingehend
bestätigten, dass die unterschiedlichen
Verlegemethoden gleich zu behandeln
seien, korrigierte der BGH diese Auffassung
und schloss eine analoge Anwendung der
HeizkostenVO auf nicht freiliegende Lei-
tungen der Wärmeverteilung ausdrücklich
aus.
PRAXIS:
Das Urteil zeigt erneut die heraus-
ragende Bedeutung energiewirtschafts-
rechtlicher Themen auch in mietrecht-
lichen Auseinandersetzungen. Die dem
Streit zugrunde liegende Konstellation der
weitgehend ungedämmten warmwasser-
führenden Leitungen, die nicht frei liegen,
betrifft eine unübersehbare Zahl von Fällen
im Bereich der Bestandsgebäude – auch im
Nichtwohnbereich. Wegen der grundsätz-
lichen Bedeutung entscheidet der Bundes-
gerichtshof derartige Konstellationen auch
bei geringen Streitwerten.
RECHT
43
%
der Asset Manager arbeiten
bereits an der Digitalisierung
ausgewählter Bereiche.
(aus einer Studie von Ernst & Young)
ENERGIEDIENSTLEISTER
Getec auf Einkaufstour
Zum einen erweitern der Magdeburger Energiedienstleister Getec und die Immobilien-
gesellschaftDeutscheWohnenAG ihre strategische Partnerschaft. Über das gemeinsame
Joint Venture G+DGesellschaft für Energiemanagement mbH haben die Unternehmen
100 Prozent der Gesellschaftsanteile an den StadtwerkenThale von BS Energy erworben.
Die entsprechenden Verträge sind bereits vom Bundeskartellamt freigegeben worden.
Noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe steht zum anderen der Kauf
der Urbana Energiedienste GmbH und der Urbana Energieeinkauf GmbH durch Ge-
tec Wärme & Effizienz. Die Kaufverträge sind bereits unterzeichnet worden. Mit dem
Großdeal will Getec vor allem seine Immobiliendienstleistungen in Norddeutschland
ausbauen und seine Position in der Energieeffizienz stärken.
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