Immobilienwirtschaft 4/2017 - page 42

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
IMMOBILIENMAKLER
einemMakler oder durch die Nutzung der
Dienstleistung positiv oder negativ geän­
dert?“ gab etwa ein Viertel der Befragten
an, dass sich ihre Einstellung positiv ge­
ändert hat. Ein weiteres Viertel sagte, dass
sich ihre Einstellung negativ geändert hat.
Für den Rest der Befragten hatte der Kon­
takt keine Auswirkung auf die Einstellung.
SELBSTEINSCHÄTZUNG DER MAKLER
Um
herauszufinden, ob Makler und ihre Kun­
den ein gemeinsames Bild vom Image des
Maklerberufs haben, wurden zehnMakler
nach ihrer Selbsteinschätzung gefragt und
ihre Antworten denen der befragtenMak­
lerkunden gegenübergestellt.Während die
Konsumenten den Maklern eher nicht
vertrauen und diese für unehrlich halten,
wurden Eigenschaften wie Erreichbar­
keit, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und
Pünktlichkeit positiv bewertet. Die Mak­
ler selbst sahen sich als kompetente, gut
erreichbare und freundliche Dienstleis­
ter. Schnittpunkte ergaben sich demnach
beim Einfühlungsvermögen, der Erreich­
barkeit, der Freundlichkeit, bei Glaubwür­
digkeit, Individualität und Reaktion.
MAKLERIMAGE VERBESSERN
Es stellt sich
für die Branche die Frage, was sie unter­
nehmen kann, um ihr Image zu verbes­
sern. Ein nachhaltiger Ansatz wäre, die
Ausbildung zumMaklerberuf zu professi­
onalisieren. Das würden auch die Kunden
begrüßen. Etwa 75 Prozent der Befragten
gaben an, dass eine vorgeschriebene Be­
rufsausbildung das Image der Makler
positiv beeinflussen würde. Daraus lässt
sich schließen, dass den Konsumenten
bekannt ist, dass bislang keine Berufs­
ausbildung notwendig ist. Dies hat einen
negativen Einfluss auf das Image, da der
Eindruck entstehen kann, dass Makler
kein Fachwissen benötigen, um Immobi­
lien zu vermitteln.
W
elches Image haben Immobilien­
makler? Bei der Umfrage zeigte
sich, dass positive und auch nega­
tive Einschätzungen vorliegen. 57 Prozent
der Befragten verteiltenMaklern schlechte
Noten, 43 Prozent haben ein positives Bild.
Etwa 68 Prozent gaben an, bereits Kontakt
zu einem Makler gehabt zu haben.
Sucht man nach den Gründen für das
schlechte Image der Makler, ist es wich­
tig, die Erwartungshaltung an die Leistung
von Maklern herauszufinden. Wofür
also brauchen Kunden heute noch einen
Makler? In der Umfrage zeigte sich, dass
Leistungen wie die Immobilienbewer­
tung oder auch das Wissen über Baurecht
zentrale Gründe dafür sind, sich an einen
Makler zuwenden – alsoweit mehr als nur
die Kontaktherstellung zum (Ver-)Käufer
oder Mieter.
Nun die wichtige Frage in Bezug auf
das Maklerimage: Inwieweit sind solche
Erwartungen auch erfüllt worden? Bei
der Frage „Hat sich Ihre Einstellung ge­
genüber der Branche durch Kontakt mit
Maklerimage: Eine professionelle
Berufsausbildung würde helfen
Das Image von Immobilien-
maklern ist kritisch. Das
bestätigt eine aktuelle Studie
der FOM Hochschule in Dort-
mund. Der Fragebogen wur-
de von 116 Maklerkunden
und von zehn Maklern beant-
wortet. Dabei kam heraus:
Wenn Makler eine fundierte
Berufsausbildung hätten, fiele
die Bewertung besser aus.
«
ÜBERSICHT
ERWARTUNGEN AN MAKLERLEISTUNGEN
Quelle: FOM Hochschule, Dortmund
Warum haben Sie sich dazu entschlossen,
einen Makler zu beauftragen?
Stimme
überhaupt
nicht zu
Weder
noch
Stimme
voll und
ganz zu
1. Fehlende Fähigkeiten, die Immobilie zu
bewerten
43,0 % 9,6 % 14,0 %
2. Zeitersparnis
29,8 % 1,8 % 38,6 %
3. Fehlende Hilfsmittel (bspw. Maklersoftware)
47,4 % 3,5 % 15,8 %
4. Erfahrung des Maklers
30,7 % 7,0 % 31,6 %
5. Fehlende Fachkenntnisse über
Immobilienrecht
44,7 % 7,9 % 14,0 %
6. Fehlende Fachkenntnisse über Baurecht
50,9 % 6,1 % 8,8 %
7. Beantwortung von Interessentenanfragen
43,0 % 4,4 % 19,3 %
8. Vermarktung der Immobilie ausschließlich
über einen Makler
28,1 % 4,4 % 42,1 %
Prof. Jan Lies und Stephan Knapp, Dortmund
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...76
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