Immobilienwirtschaft 3/2017 - page 55

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Angebot, aus dem am Markt ausgewählt
werden kann. Dieses führt allerdings auch
zu einer zunehmenden Unübersichtlich-
keit beim Auswahlprozess. Immobilien-
wirtschaftliche Unternehmen brauchen
jetzt Orientierung. Denn sie suchen Ant-
worten auf drängende Fragen: Reichen die
Möglichkeiten einer bestehenden Lösung
heute und für die Zukunft aus? Machen
die kommenden Herausforderungen eine
neue, womöglich individualisierte Lösung
nötig? Welche neuen Potenziale bietet die
Digitalisierung? Wie können Mehrwerte
realisiert werden? Und wie geht man ei-
gentlich zeitgemäß bei der Anforderungs-
formulierung, bei der Auswahl und bei der
eventuell nötigen Neuentwicklung vor?
Der erste Schritt liegt in der ehr-
lichen Betrachtung der Ist-Situation
und in der Definition der Ziele. Welche
Prozesse werden bereits durch bestehen-
de Softwarelösungen abgedeckt, welche
Abläufe sind noch analog, aber könnten
und sollten digital eingebunden werden?
Und es geht darum, die so genannten Pain
Points zu identifizieren: An welchen Stel-
len schmerzt es? Welche Problemzonen
sind prioritär anzugehen? Was fehlt oder
ist unzureichend berücksichtigt? Und wer
imUnternehmen benötigt die optimierten
oder erweiterten Softwarelösungen in sei-
nem geschäftlichen Alltag?
DAS REIFEGRADMODELL
In der klassischen
Softwarebeschaffung untersucht das so
genannte Reifegradmodell zunächst die
Qualität – also die Reife – von Unterneh-
mensprozessen. Bevor es zur Auswahl
der eigentlichen Software kommt, wird
der Blick quasi nach innen gewendet:
Was hat das eigene Unternehmen bereits
an Abläufen gut strukturiert oder gar di-
gitalisiert? An welchen Stellen könnten
Softwarelösungen zu einer Effizienzstei-
gerung und Kostenersparnis durch Pro-
zessverkürzung und -optimierung führen?
Diese Herangehensweise hilft, die überge-
ordneten Ziele im Auge zu behalten und
den Soll-Ist-Vergleich zu strukturieren.
OPTIONEN DER VORGEHENSWEISE
Ohne
Hilfestellung wird die Auswahl von
Softwarelösungen nicht funktionieren.
Erfahrene und auf die Branche speziali-
sierte Partner unterstützen immobilien-
wirtschaftliche Unternehmen auf dem
Weg zu Anwendungen, die den aktuellen
Anforderungen gerecht werden. Wichtig
ist, dass es nicht nur um einzelne Soft-
waremodule geht, die zum Beispiel die
Anbindung von CRM-Systemen an eine
ERP-Lösung ermöglichen. Es geht viel-
mehr darum, einen verlässlichen Partner
zu finden, der die Prozesse strukturiert
und Potenziale aufzeigt.
Für die eigentliche Softwareentschei-
dung gibt es etwa folgendeMöglichkeiten:
Das Unternehmen und ausgesuchte
relevante Anwender testen bereits ent-
wickelte und am Markt verfügbare Lö-
sungen und bewerten diese hinsichtlich
der Abbildung zuvor identifizierter Pro-
zessanforderungen und der Einbindung
in bestehende technische Infrastruk-
turen.
Das Unternehmen entwickelt eine neue,
individuelle Lösung, um absolut pass-
genau die eigenen Prozesse abbilden zu
können. Damit wird vermieden, dass
sich die Prozesse an die Softwarelösung
anpassen müssen.
SUMMARY
»
Ein dynamisierter Softwaremarkt und gestiegene Anforderungen der Kunden immobilienwirtschaftlicher Unternehmen machen
die
Suche nach passenden digitalen Lösungen
nötig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
»
Auf Basis eines systematischen Vorgehens sollten
Unternehmen die Frage „Make or buy?“ klären.
»
Danach gilt es einen
Lösungspartner zu
wählen, der
zeitgemäße Entwicklungsmethoden
anwendet.
»
Dieser sollte von Beginn an den Kunden und seine
Anwenderperspektive
mit einbeziehen.
»
Fotos: Aareon AG
Links:
Design Thinking: Kreativität
und Inspiration für nutzen-
orientiertere Lösungen
Rechts:
Mehr Komfort durch
digitale Lösungen
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