Immobilienwirtschaft 5/2016 - page 36

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
BRANCHENUMFRAGE
gleich der tatsächlichen Werte aufgrund
anonymer Datenerfassung und einer Zu-
nahme an Teilnehmern mit Vorsicht zu
interpretieren ist, so wird der anhaltende
Wachstumstrend auch durch die Umsatz-
und Gewinnerwartungen bestätigt.
Laut der Umfrage rechnen 80 Prozent
aller Verwaltungen in diesem Jahr mit
Umsatzsteigerungen. Knapp die Hälfte
davon erwartet ein Plus zwischen ein und
fünf Prozent (39 Prozent), 20 Prozent er-
warten sogar ein Wachstum von über
zehn Prozent. Ein Umsatzrückgang wird
lediglich von fünf Prozent der Unterneh-
men prognostiziert, am häufigsten von
Kleinst- und kleinen Immobilienverwal-
tungen mit weniger als 1.000 Einheiten.
Neue Anforderungen durch Politik und
Gesetzgebung, aber auch steigende Erwar-
tungen der Eigentümer erhöhen denWett-
bewerbsdruck innerhalb der Branche.
Die optimistischen Umsatzerwar-
tungen spiegeln sich auch in der Gewinn-
entwicklung wider: Zwei von drei Unter-
nehmen erzielten 2015 einen Gewinnzu-
wachs, fast jedes vierte sogar von über zehn
Prozent. In diesem Jahr sehen fast drei von
vier Unternehmen einen höheren Gewinn
voraus. Der Großteil rechnet mit einem
Plus von bis zu fünf Prozent; eine Gewinn-
steigerung von über zehn Prozent wird von
16 Prozent der Unternehmen erwartet.
MEHRZAHL GEWINNT NEUE WEG-EINHEITEN
Die Umsatzsteigerungen könnten unter
anderem ein Indiz für den Hinzugewinn
neuer Verwaltungseinheiten sein. Immer-
hin verzeichneten im vergangenen Jahr
68 Prozent der Immobilienverwaltungen
einen Zuwachs an WEG-Einheiten, im
Schnitt um zehn Prozent.
DieGründe für denHinzugewinn sind
vielfältig. Über 80 Prozent der Verwalter
führen dies auf Weiterempfehlungen, un-
ter anderem von Beiräten und Eigentü-
mern, aber auch Rechtsanwälten, Banken
und Notaren zurück. Nachgerückt ist das
D
ie Immobilienverwalterbranche flo-
riert. Das liegt zumeinen an der posi-
tiven gesamtwirtschaftlichen Lage in
Deutschland, die trotz welt- und europa-
weiter Krisen und Konflikte stabil ist. Die
Immobilienwirtschaft und insbesondere
auch die Bauwirtschaft leisten zur stei-
genden Konjunktur und dem derzeitigen
moderaten Aufschwung einen wichtigen
Beitrag.
Hinzu kommt eine hohe Nachfrage
nach Eigentumswohnungen wie zuletzt
in den 1970er Jahren. Infolge steigender
Mieten und einer zunehmenden Knapp-
heit an Bauland in Großstädten und Bal-
lungsgebieten ist Wohnen in einer Woh-
nungseigentümergemeinschaft (WEG)
heute wieder modern. Gerade in Berlin,
aber auch in anderen Metropolregionen
wieMünchen und Frankfurt befinden sich
vielzähligeWohn- und Bauprojekte in der
Planung und Umsetzung. 2014 verzeich-
nete die Zahl der fertiggestellten Woh-
nungen in WEG ein Rekordwachstum
von 26 Prozent imVergleich zumVorjahr.
Mit knapp 56.000 Eigentumswohnungen
wurden so viele Wohnungen fertiggestellt
wie zuletzt 2001. Auch die jüngsten Bauge-
nehmigungen – im Januar 2016 waren es
32 Prozent mehr Wohnungen als im Vor-
jahresmonat– sprechen für ein weiteres
Wachstum. Nicht zuletzt profitieren davon
auch Immobilienverwaltungen.
POSITIVE UMSATZ- UND GEWINNAUS-
SICHTEN
Die Umsätze von Immobilien-
verwaltungen steigen seit einigen Jahren
konstant. Das ergibt sich sowohl aus der
Umsatzsteuerstatistik als auch aus den
Ergebnissen des jährlichen DDIV-Bran-
chenbarometers.
Im vergangenen Jahr erwirtschafteten
die vom DDIV-Branchenbarometer be-
fragtenUnternehmen einen durchschnitt-
lichen Umsatz von 578.000 Euro. Im Ver-
gleich zum Vorjahr stieg dieser damit um
rund acht Prozent. Auch wenn ein Ver-
Gutes Wirtschaftsklima für Immobilien-
verwaltungen: Umsätze steigen weiter
Umsätze, Gewinne, Zahl der
Verwaltungseinheiten und
Vergütungssätze von Immo-
bilienverwaltungen steigen
auch in 2016. Das ergab das
4. DDIV-Branchenbarometer,
an dem rund 500 Unterneh-
men bundesweit teilnahmen.
LINK-TIPP
ZUM THEMA
Die vollständige Auswertung des DDIV-
Branchenbarometers ist in gedruckter oder
digitaler Form über die Geschäftsstelle des
Dachverbandes Deutscher Immobilienver-
walter unter
hältlich. Mit-
gliedern der DDIV-Landesverbände stehen
die Ergebnisse im Intranet kostenfrei zur
Verfügung.
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