IMMOBILIENWIRTSCHAFT 11/2016 - page 52

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
BEST PRACTICE
Neben diesem Angebot vermittelt das
Dienstleistungsbüro etwa auch Wirt-
schaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuer-
berater und Stilberater. Dabei stellt das
Dienstleistungsbüro seinen Kunden ei-
nen elektronischen Dokumentenservice
zur Verfügung. So haben diese die Mög-
lichkeit, alle wichtigen Papiere, wie Aus-
weisdokumente, Führerschein oder Versi-
cherungskarten, immer in elektronischer
Form dabeizuhaben. Das Abrufen dieser
Dokumente erfolgt online amLaptop oder
unterwegs mit dem Smartphone mithilfe
der Private-Office-App.
FAZIT: EIN POSITIVER ANSTOSS IN RICH-
TUNG MODERNISIERUNG
Verwaltungs-
angebote für Privatpersonen erobern
in zunehmendem Maß den Markt. Das
zeigt deutlich: Aufgrund der vollständigen
Bündelung der privaten Administration
und des Umfangs der zusätzlichen Ser-
vices können jene Mega-Dienstleister
in einer Zeit, in der die Qualifikations-
standards für Immobilienverwalter noch
nicht umgesetzt sind, tatsächlich zu einer
echten Konkurrenz für die bestehende
Verwaltungsbranche werden. Natürlich
ist ihr Geschäftsfeld an sich ein anderes.
Aber solche Dienstleistungsbüros setzen
interessante Impulse.
Der zunehmende Wettbewerb auf
dem Markt sorgt damit möglicherweise
für einen positiven Anstoß in Richtung
Modernisierung, Flexibilisierung und
Digitalisierung der Verwaltungsbranche.
Vielleicht wird der Verwalter von morgen
zumindest einige der Aufgaben mit über-
nehmen, die der Family-Office-Dienstleis­
ter anbietet. Stilberatung muss es ja nicht
unbedingt sein…
D
ie neuen Dienstleistungsbüros über-
nehmen Dienstleistungen für Privat-
personen, Familien sowie Anwalts-
kanzleien, Steuerberater und Family Of-
fices. Und bieten in diesem Rahmen auch
Aufgaben eines klassischen Immobilien-
Mietverwalters an.
„Wir verwalten für unsere Kunden
alle Immobilien, ob eigengenutzt oder
fremdvermietet, überwachen die Zah-
lungseingänge, erledigen fällige Ausgaben,
kümmern uns umanfallende Reparaturen
und erstellen die jährlichenNebenkosten-
abrechnungen. Bei einem Mieterwechsel
wickeln wir auch die Neuvermietung ab,
erstellen und verwalten die Mietverträge.
Alle anfallenden Zahlungen wickelt das
Büro über ein Treuhandkonto ab und ver-
rechnet die Gesamtsumme amMonatsen-
de“, so Norbert Kettner, Geschäftsführer
der Private Office GmbH.
Darüber hinaus unterstütze man die
Kunden bei der Suche nach geeignetem
Personal für Reinigungs- oder Gartenar-
beiten. Alle laufenden Korrespondenzen
– mit Mietern, Dienstleistern oder Perso-
nal – betreue das Dienstleistungsbüro, er-
läutert er. Und sieht schon die klassischen
Immobilienverwalter an Bedeutung ver-
lieren.
KEINE KLASSISCHE WEG-VERWALTUNG
Doch
gemach: Man bietet zwar Mietverwaltung
an, die klassische WEG-Verwaltung je-
doch nicht. Allerdings versteht man den
Dienstleistungsauftrag ansonsten durch-
aus als umfassend. So werden bei Bedarf
weiterführende Services für die Kunden
zusammengestellt: Das Büro kümmert
sich umdie private Krankenversicherung,
die Kfz-Versicherung und überhaupt um
alle Verträge rund ums eigene Wohnen
wie Telefon, Strom, Gas oder Internet.
Konkurrenz für Verwalter! Tatsächlich?
Der deutsche Immobilien­
markt boomt – das führt zu
neuen Angeboten auf dem
Verwaltermarkt. Dienstleis­
tungsbüros kümmern sich um
die vollständige Immobilien­
verwaltung für vermögende
Privatpersonen. Wie ernst zu
nehmen ist die Konkurrenz?
«
Redaktion „Immobilienwirtschaft“, Freiburg
Verwalter gießt Blumen. Wenn die Dienstleistungsbreite zunimmt,
könnte das ein Szenario für die nähere Zukunft sein ...
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