IMMOBILIENWIRTSCHAFT 11/2016 - page 51

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1.2016
Heckeler:
Ein wichtiges Ziel ist auch die
Mitgliedergewinnung. Immerhin konn-
ten wir die Mitgliederzahlen in unseren
Landesverbänden in den letzten Jahren
nahezu verdoppeln. Heute sind 2.100
Unternehmen Mitglied in unseren Lan-
desverbänden. Und wir wachsen weiter.
Wie haben Sie das erreicht?
Heckeler:
Durch die professionelle Ar-
beit von Landesverbänden und Dachver-
band. Ein großes Ziel ist dabei immer, den
Mehrwert für die Mitglieder zu erhöhen
und die verbandspolitische Ausrichtung
zu schärfen. Zuletzt haben wir einen Bei-
rats-Newsletter kostenfrei aufgelegt und
somit ein neues Kundenbindungselement
geschaffen.
Die Gewinnung von qualifiziertem
Nachwuchs bleibt ja auch ein Thema.
Wie wollen Sie das angehen?
Haase:
Viele Verwaltungsbetriebe dürfen
im IHK-rechtlichen Sinne nicht ausbil-
den. Hier setzen wir an. Auch müssen
wir mehr Einsteiger- und Umsteigerqua-
lifizierungen schaffen. Jeder Verwalter
sucht doch Buchhaltungskräfte. Die gibt
es zwar amMarkt imgroßenUmfang, aber
lassen Siemal eine Buchhaltungskraft eine
WEG-Abrechnung machen, das endet im
Desaster. Hier können wir Zusatzqualifi-
zierungen bieten, etwa die „Buchhaltungs-
fachkraft für die Immobilienverwaltung“.
Heckeler:
Wir haben ein Projekt gemein-
sam mit der EBZ, die so genannte Klima-
verwalter-Akademie, wo es darum geht,
eine Online-Plattform zu installieren, die
möglichst die Themenbereiche abdeckt,
die der Immobilienverwalter benötigt,
um am Markt erfolgreich zu sein. Da, wo
er Weiterbildungsbedarf sieht, werden
wir ihn anbieten. Wir möchten weg vom
Gießkannenprinzip, wirmöchten hin zum
fokussierten Prinzip, nur noch die Ange-
bote in der Branche zu unterbreiten, die
wirklich nachgefragt werden.
Warum heißt das Klimaverwalter?
Kaßler:
Der Gesetzgeber weiß genau,
dass die Energiewende perspektivisch
nur geschafft werden kann, wenn Eigen-
tümergemeinschaftenmitziehen. Aber wir
haben dort nur eine Sanierungsquote von
0,6 Prozent jährlich. Mit demGesetzgeber
gemeinsam wollen wir erfolgreicher sein,
damit die Klimaschutzziele umgesetzt
werden können.
Wie lange wird es gehen, bis das Thema
umgesetzt ist?
Haase:
Im besten Fall dauert es etwa zehn
bis 15 Jahre.
Eine der großen Herausforderungen für
Verwalter ist das Thema Digitalisierung.
Wie kann der DDIV seine Mitglieder da
voranbringen?
Kaßler:
Wir haben dazu eine Umfrage
gemacht, die gezeigt hat, dass die Mehr-
heit der Verwalter zu diesemThema noch
„hingetragen“ werden muss. Wir wollen
uns darauf fokussieren, Verwaltern bei
der Optimierung unternehmenseigener
Prozesse Unterstützung zu bieten, den
digitalen Austausch auszubauen und sich
der Digitalisierung insgesamt zu stellen.
Bald nun ist wieder diese wunderbare
Wahlkampfzeit …
Heckeler:
Wir werden wieder unsere Ex-
pertise in den nächsten Bundestagswahl-
kampf einbringen. Wir arbeiten daran,
dass das Thema Wohneigentum in den
Wahlprogrammen wieder eine stärkere
Rolle spielen wird.
Foto: DDIV
«
Dirk Labusch, Freiburg
Der Sach- und Fachkundenachweis für Verwalter wird Pflicht. Jetzt drängen andere Aufgaben.
ZUR DEN PERSONEN
Wolfgang Heckeler
(links), Präsident des DDIV
Steffen Haase
(rechts), Vizepräsident des DDIV
Martin Kaßler
(2. von links), Geschäftsführer des DDIV
1...,41,42,43,44,45,46,47,48,49,50 52,53,54,55,56,57,58,59,60,61,...84
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