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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
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DIGITALES ENERGIEMANAGEMENT
Bei Heizkesseln einer
gewissen Größe und
Blockheizkraftwerken
ist digitales Anlagen-
monitoring oder Fern-
überwachung bereits
Standard.
der den günstigsten Preis erzielen, der
viele Angebote und Leistungen miteinan-
der vergleicht. Online-Plattformen unter-
stützen hier besonders bei der Beschaffung
von Strom und Erdgas. Sie decken kleine
regionale und große überregionale Anbie-
ter ab. Kosteneinsparungen von über zehn
Prozent sind so möglich. Vorteil solcher
Portale ist außerdem ein strukturierterer
und effizienter Beschaffungsprozess: Prei-
se und Vertragsangebote lassen sich ein-
fach vergleichen, Rechnungen und Ener-
gielieferverträge können über mehrere
Jahre hinweg digital abgelegt werden, der
Brennstoffeinkauf ist so revisionssicher
nachvollziehbar.
PLANUNG UND BETRIEB VON HEIZUNGSAN-
LAGEN
Aus dem Brennstoff wird Wärme
erzeugt, zumeist in Brennwertkesseln, zu-
nehmend auch in Blockheizkraftwerken.
Auch das kann in professionelle Hände
gelegt werden. Professionelle Wärmelie-
ferung entlastet den Immobilienverant-
wortlichen von der Betriebsführung und
Investitionen in neue Technik und führt
in der Regel zu deutlicher Optimierung
der Anlageneffizienz. Auswertungen im
Rahmen der Techem Energiekennwerte-
Studie zeigen eine Verbesserung des Jah-
resnutzungsgrades um zehn Prozent und
mehr. Dazu bedienen sich auch Contrac-
ting-Anbieter zunehmend digitaler Tools.
Das beginnt bei der Bestandsaufnahme
neuer Anlagen, die über Tablet-PCs direkt
in ein digitales Anlagenkataster erfolgen
kann. Grundsätzliche Leistungsdaten, Fo-
tos und Detailinformationen können so
direkt den Stammdaten des Kundensys-
tems hinzugefügt werden. Bei Heizkesseln
einer gewissenGröße und Blockheizkraft-
werken ist darüber hinaus digitales An-
lagenmonitoring oder Fernüberwachung
bereits Standard: Die Leistungsdaten und
der Betriebszustand werden permanent
durch einen zentralen Leitstand kontrol-
liert, was auch eine unmittelbare Reaktion
auf Funktionsstörungen zulässt.
DIGITALE VERBRAUCHSERFASSUNG UND
ENERGIEMONITORING
Nächster wichtiger
Prozessschritt ist dieVerbrauchserfassung.
Funkheizkostenverteiler an Heizkörpern
und funkauslesbareWärme- oderWasser-
zähler sind heute vielerorts Standard und
aus der modernen Gebäudeinfrastruktur
nicht mehr wegzudenken. Sie ersetzen
den Besuch eines Ablesers und sind da-
mit komfortabel für Wohnungsnutzer, sie
gewährleisten eine flächendeckende Er-
fassung und verhindern so Schätzungen.
Verbunden mit einem stationären Able-
sesystem und mit der Einwilligung des
Bewohners bieten sie außerdem eine effi-
zienteMöglichkeit, Verbrauchswerte auch
unterjährig regelmäßig zu erfassen und
damit ganzjährig für Verbrauchstranspa-
renz zu sorgen. Unterjähriges Monitoring
eröffnet die Möglichkeit, die Wirkung
energetischer Sanierungsmaßnahmen
zeitnah zu bewerten oder Nutzer über ih-
ren Energieverbrauch zu beraten.
MEHR TRANSPARENZ FÜR DIE BEWOHNER
Die Wärmeabrechnung in Immobilien
erfolgt in der Regel einmal im Jahr rück-
wirkend. Die Nutzer gewinnen so einen
Überblick über ihren Verbrauch, können
diesen aber nicht mehr im Detail nach-
vollziehen. Zeitnah und digital zur Ver-
fügung stehende Informationen ermög-