Immobilienwirtschaft 4/2016 - page 34

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
MODERNE MAKLER-IT
I
RECHT
nicht zufriedenstellend abgebildet werden
können.“ Die Entwicklung wird laut node
zu immer mehr vernetzten Strukturen
führen, die per App online und mobil ge-
steuert werden können. Datenerfassung
und Auswertung, Verwaltung, Bewirt-
schaftung und Vertrieb von Immobilien
verschmölzen zunehmend miteinander.
Die unterschiedlichen Bereiche blieben
sicherlich weiterhin voneinander abge-
grenzt, die Verbindung dieser Bereiche
werde jedoch tiefer und vielfältiger sein als
bisher. Eine künftige Hauptaufgabe sieht
man bei Prime neben der Mobilität darin,
ERP-Systeme stärker mit digitalenMarkt-
plätzen bis hin zum Endkunden zu ver-
knüpfen. Für FLOWFACT beschleunigt
die Digitalisierung die Markttransparenz
immens. Datenverfügbarkeit und -menge
nähmen minütlich zu, da der Markt on-
line stattfinde. Digital Real Estate bedeute
demnach, dass alle Akteure sich vernetzen
und kooperieren. Immowelt sieht auch in
Zukunft die Herausforderung darin, Da-
ten bei hoher Performance flexibel bereit-
zustellen.
MOBILE LÖSUNGEN BEDEUTEN KEINE AB-
KEHR VOM SERVER
Die technischen Mög-
lichkeiten in den Bereichen Cloud und
Mobilität beeinflussen die Entwicklungen
der Hersteller stärker als in anderen Seg-
menten des Immobilienmarktes, weil der
Maklerjob per se mobil ist. Aufgrund der
Joomla Basis Plattform kann Prime bei
großen Projekten über mehrere Web­
server mit Load Balancer hin zu Virtu-
alisierungs-Lösungen skaliert werden.
Damit sind Cloud-Techniken ebenfalls
möglich. FLOWFACT hat sich bereits vor
langer Zeit strategisch in Richtung Cloud
und mobiles Arbeiten ausgerichtet. 2014
hat das Unternehmen ein mobiles CRM
für die Immobilienwirtschaft mit Live-
Zugriff auf die zentrale Unternehmens-
datenbank von unterwegs geschaffen.
Immowelt bietet sowohl serverbasierte
Anwendungen als auch Cloud-Lösungen.
„Wir glauben an beide Nutzungsvarianten
und werden diese auch künftig gleichbe-
rechtigt weiterentwickeln“, bekräftigt Jür-
gen Roth. Bei beiden Systemen kann mit
mobilen Endgeräten auf Funktionen zuge-
griffen werden. „Wir differenzieren genau,
womit wir für Makler mobil einen echten
Nutzen schaffen. Der gesamte Funkti-
onsumfang wird also individuell auf die
Endgeräte zugeschnitten.“ Armin Deeg
zufolge sind die Themen Cloud, mobile
Endgeräte und tägliche Nutzung oftmals
keine echten Muss-Kriterien, sondern
sollten wohldurchdacht und individuell
umgesetzt werden.
MIT UND OHNE CLOUD
„Wir gehen die-
sen Weg schon länger, ohne eine eigene
Cloud-Lösung zu betreiben.“ Trotzdem
könne jeder Kunde entscheiden, ob er
von überall mit seiner Datenbank arbeiten
oder mit mobilen Endgeräten zugreifen
kann, ohne seine sensiblen Daten an eine
Online-Lösung übergeben zumüssen. Die
Hersteller setzen also auf viele mobile Lö-
sungen, das bedeutet aber keine Abkehr
von Server-Lösungen.
Als Erfolgsfaktoren für Makler-Soft-
ware sehen die Hersteller in erster Linie
Schnittstellen und ein gutes Dokumenten-
management. „In unserer Software Prime
haben Schnittstellen, wie zu OpenImmo,
IS24, REST oder IDX, einen sehr hohen
Wert. CRM machen andere besser, und
hier bieten wir Schnittstellen zum ando-
cken an“, erläutert Tom Bohacek. FLOW-
FACT geht noch einen Schritt weiter. „Ak-
tuell bauen wir gemeinsam mit Dr. Bell
und seiner RES-Q-Initiative einen neuen
Datenstandard. RES-Q ist die einzige
ganzheitliche Initiative professioneller
Real-Estate-Software-Unternehmen in
Deutschland“, sagt Lars Grosenick. Mit
der Initiative sollen die Prozesse zwischen
Nutzer, Kunde und Software-System, aber
auch zwischen den Software-Systemen
selbst verbessert werden.
ZENTRALTHEMA WORKFLOW
Beim Thema
Workflow gibt es keine einheitliche Mei-
nung. Während dieser bei Prime Real eine
eher geringe Rolle spielt, sehen LAGLER,
FLOWFACT und Immowelt darin gar ei-
nen entscheidenden Erfolgsfaktor. Jürgen
RothnenntDokumentenmanagementund
CRM gar „das Herzstück unserer Mak-
ler-Software“. Heiko Lagler unterstreicht
ebenfalls die Wichtigkeit von CRM. Das
Pflegen der Kundenbeziehungen mittels
CRM wirke sich unmittelbar auf den Er-
folg des Maklerunternehmens aus – mehr
jedenfalls als die elektronische Verwaltung
vonDokumenten. „Mehr denn je“, soGro-
senick, „ist CRM-Software der Dreh- und
Angelpunkt für effizientes und kundenori-
entiertes Arbeiten.“ Dies unterstreicht der
internationale Branchen-Analyst Gartner
Inc., der den Customer-Relationship-
Management-Markt für 2015 mit 27,5
Milliarden US-Dollar weltweit beziffert
hat. Bis 2017 soll er bei 37 Milliarden
Dollar liegen. In Deutschland nutzten im
Jahr 2015 nur rund 45 Prozent der von
Statista untersuchten Unternehmen eine
CRM-Software. Deshalb gibt es hier noch
viel Potenzial.
«
Oliver Mertens, Stuttgart
„Heute sind mehr als
die Hälfte der Kunden
in der Cloud, Tendenz
steigend.“
Lars Grosenick,
CEO des Software-
Herstellers FLOWFACT
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