Immobilienwirtschaft 4/2016 - page 24

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
MIPIM
die politischen Themen omnipräsent.
Es gibt erste Anzeichen dafür, dass sich
London vom Eigentums- zumMietmarkt
entwickelt, da die exorbitant hohen Kauf-
preise von vielen nicht mehr gezahlt wer-
den können. Was wird der Immobilien-
markt London erleben nach einemBrexit?
Man fragte viel, die Antwort wusste keiner.
Was ist mit Investments in den USA?
Es ging immer auch um Donald Trump.
Er turnte auf der Mipim rum. Nicht leib-
haftig, aber er war in fast allenGesprächen
über die Lage der Welt – insbesondere der
Neuen Welt – zugegen.
Die „Immobilienwirtschaft“ war das
erste Mal mit einem Filmteam vor Ort.
Die Unbilden der Welt holten uns hier
insofern ein, als uns nach langem Palaver
die Drehgenehmigung im Zelt Istambul
verweigert wurde. Wie im Fernsehen. Är-
gerlich genug.
DIGITALES + DICHTE
Die Welt wird digital.
Nicht dass das das Leitmotiv der Mipim
gewesen wäre, aber das Thema durch-
dringt beinahe jedes Gespräch. Immerhin
widmeten sich zwei Hallen der Digitali-
sierung. Interessant das Briefkastenkon-
zept des französischen Start-ups facility-
lockers.com, das Briefkästen ohne zu viel
technische Anfälligkeiten auf den Markt
bringt, wo hinein Amazon, Zalando &Co.
ihre Waren abliefern können.
Interessant auch der Vortrag eines
Start-ups, das neue Verkehrskonzepte
konzipiert und mit der Nutzung von Im-
mobilien zusammenbringt. Hintergrund:
Innerhalb von zwei Jahren wird es – laut
Audi – Fahrzeuge geben, die selber ein-
parken können und sich auf Knopfdruck
aus Häusern herausholen lassen. Weil die
Parkhäuser, mit denen sich die Konzepte
verwirklichen lassen, im Normalfall nicht
von Menschen betreten werden müssen
und die Autotüren nicht geöffnet zu wer-
den brauchen, haben diese Immobilien ein
enormes Platzspar-Potential. Die Verqui-
D
iesmal ist es im Souterrain vol-
ler. Denn das Wetter ist schlecht.
Stockholm bleibt auf seinen Was-
serflaschen sitzen. Die Zahl der Zelte ist
gesunken. Die, die da sind, sind kleiner
geworden. Ein französischer Architekt
erzählt auf Französisch Anekdoten über
die großartige russische Stadt Perm. Eine
Übersetzerin übersetzt auf Russisch. Es
gibt Häppchen. Ein Stück weit ist es wie
immer. Allerdings mit Einschränkungen.
MULTIKULTURELLES
Es gibt weniger rus-
sische Stände, und die, die da sind, sind
nicht mehr so überdimensioniert wie in
den letzten Jahren – aus den bekannten
Gründen. In allen Gesprächen über im-
mobilienspezifische Landesthemen sind
Trumps Geist war da. Und Erdogans Schatten.
Foto: F. BUKAJLO; S.d‘HALLOY; EYMARD - IMAGE & CO.
Die Mipim bleibt in erster
Linie eine Messe, in der Fläche
nach Kapital sucht und um-
gekehrt. Aber mit Digitalisie-
rung und der notwendigen
Verdichtung der Städte
wurden drängende aktuelle
Themen angesprochen.
Und die weltpolitische Lage
spielte in diesem Jahr eine
besondere Rolle.
MIPIM AWARDS 2016
Aus deutscher Sicht punktete mal wieder Düsseldorf mit
„Papillon“, dem Umbau eines Bunkers zu Wohnungen.
WER DAS RENNEN GEMACHT HAT
Der durch online-Abstimmung im Vorfeld der Messe gekürte „Publikumspreis“ fiel bei der
Abstimmung vor Ort durch: Nicht der 632-Meter-Shanghai-Tower von Architekt Gensler,
sondern die Umwandlung eines traditionellen Büroblocks in Paris zu flexiblen und kommu-
nikativen Arbeitsplätzen in der „Cloud“ machte das Rennen als Büroimmobilie. Auch sonst
erhielten nicht immer die Projekte die meisten Stimmen, die den Standardvorstellungen
von lukrativen Immobilien entsprechen. So unterlag das Shopping Center Aquis Plaza in
Aachen dem „Les Dock Village“ in Marseille, dem letzten Baustein in der Neupositionierung
der alten Docks von 1857. Aus deutscher Sicht punktete mal wieder Düsseldorf mit
„Papillon“, dem Umbau eines Bunkers zu Wohnungen.
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