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4.2016
Projektentwicklung. In einem nächsten
Schritt könnte man auch über (Fremd-)
Finanzierung, Planung, Bau und profes-
sionellen Betrieb solcher Wohnungen
nachdenken.
Die Immobilienwirtschaft muss und
kann sich das notwendige Vertrauen in
der Gesundheitswirtschaft stufenweise
erarbeiten. Sinnvoll sind Ansätze, die alle
Marktakteure einbeziehen. Erste Ideen
aus der Wohnungswirtschaft dazu gibt es,
wie oben beschrieben. Aber es gibt noch
weitere Ansätze aus dem Management-
bereich, die hier genannt sein sollen.
Flexibilität und Drittverwendungs-
fähigkeit von Gesundheitsimmobilien
erfordern profundes Wissen über die
anderen (Immobilien-)Teilmärkte. Tiefe
Kenntnisse über Konstruktions- und Flä-
cheneffizienz, über (bau-)rechtliche Kniffe
wie zum Beispiel im beschriebenen Bau-
planungsrecht sind unabdingbar. Es hilft
auch ein kühler Kopf im Bereich des zum
Teil hysterisch überhöhten vorbeugenden
Brandschutzes.
Wer Bauprojekten bezogen auf Ko-
sten, Termine und Qualität steuern kann
und darüber hinaus noch Zuverlässigkeit
und Stringenz zeigt, ist ein guter Bauher-
renvertreter auch für eine noch so kompli-
zierte Gesundheitseinrichtung. Wer sich
auch für den erfolgreichen Betrieb der
Gesundheitsimmobilie interessiert, kann
wertvolle Impulse auch für Entwicklung,
(Um-)Planung und (Um-)Bau beisteuern.
Wer weiß, was in einer Wirtschaftlich-
keits- und DCF-Berechnung gefragt ist
und wie spezielle Chancen und Risiken
eingepreist werden können, kann auch
den skeptischen Manager in der Gesund-
heitsbranche zu einer besten unter meh-
reren möglichen guten Entscheidungen
beraten. Undwer weiß, was Risikocontrol-
ling, Markt und Marktfolge auf der Seite
der Finanzierenden und Mittelbereitstel-
ler genau bedeuten, hat sicher auch gute
Argumente bei Immobilientransaktionen,
die vermehrt im Gesundheitsbereich auf-
tauchen.
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Christian Bürk FRICS, ad-juvo GmbH & Co KG, Nürtingen
Die Gesundheitswirtschaft kennt zwar jeder aus
seinem persönlichen Bereich, aber ansonsten hat
die Immobilienwirtschaft wohl mit keinem anderen
Wirtschaftszweig so wenige Berührungspunkte.