Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 28

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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5|2019
Effizienz der Nutzung. Ansässige Wohnungsun-
ternehmen können durch ihre lokale Präsenz
einen bedeutenden Beitrag leisten, wenn sie
grundsätzlich bereit sind, nachhaltige Mobilität
zu unterstützen und Leistungen zu übernehmen,
die der Umsetzung eines Angebotes dienen, z.B.
Anschubfinanzierung für die Einrichtung und
Unterhaltung von E-Stellplätzen. Indem sie die
Angebote selber nutzen und diese aktiv in ihre
Mieterschaft hinein kommunizieren, bspw. im
Zuge eines Neumietermarketings, wirken sie als
leistungsfähige Multiplikatoren.
Gemeinsame Organisationsformen können
gemeinsames Handeln erleichtern
Die Bündelung der organisatorischen Aufwände
und die Verteilung der finanziellen Kosten helfen
dabei, Überforderungen einzelner Akteure zu ver-
meiden und eine bessere Tragfähigkeit des Ange-
botes zu realisieren. Die Frage, ob eine Konzentra-
tion lokaler Kompetenzen und Ressourcen in einer
eigens zu gründenden Gesellschaft erfolgen sollte,
ist nicht generell, sondern im jeweiligen Einzelfall
zu entscheiden. Dennoch ist eine klare Definiti-
on, Zuordnung und Abgrenzung der Rollen bei
der Umsetzung eines Konzeptes unerlässlich. Die
Schaffung einer Verantwortungs- resp. Rechts-
trägerschaft sollte deshalb von interessierten Be-
teiligten verfolgt und unterstützt werden. Dass
diese benötigt wird, um die komplexen Aufgaben
imZusammenhangmit Elektromobilitätsangebo-
ten zu bewältigen, haben die Gespräche gezeigt.
Implementierung eines Mobilitätsmanagements
ist essenziell
Mobilitätsmanagement hat sich für die Umsetzung
von Mobilitätskonzepten als starkes Instrument
erwiesen und sollte als konstitutives Element ei-
nes Gesamtkonzeptes verstanden und bestenfalls
durch die Kooperation mehrerer Akteure abgesi-
chert werden. Wesentlicher Aufgabenbereich des
Mobilitätsmanagements ist die Kommunikation
(z. B. durch Bereitstellung von Mietermarketing-
paketen, Informations- und Wissensvermittlung,
Mobilitätsberatung vor Ort und Netzwerkaufbau/
Netzwerkpflege).
Gut aufgestellt, kann ein Mobilitätsmanagement
die Implementierung elektromobiler Sharing-
Angebote von der Planung bis zur Inbetriebnah-
me leisten und danach die Nutzung überwachen
und weiterentwickeln. Aufgaben, die nicht zum
Kerngeschäft von Wohnungsunternehmen gehö-
ren, können durch solch eine Stelle weitgehend
übernommen werden.
Fazit
Obgleich die Wohnungswirtschaft überwiegend
abwartend auf die Umsetzung elektromobiler
Mobilitätskonzepte blickt: Sie hat erkannt, dass
dieses Themenfeld zunehmend wichtiger wird,
vor allem imNeubaubereich. UmdieMobilität der
Städte aber insgesamt zukunftsfähig aufzustellen,
gehören vor allem die zahlenmäßig überwiegen-
den Bestandsquartiere in den Blick. Um diese
nachhaltig elektromobilitätstauglich auszustat-
ten, ist es wichtig, dass sich Unternehmen der
Wohnungswirtschaft und andere lokale Akteure
zusammenschließen und gemeinsamagieren, um
effiziente, kostengünstige und langfristig tragfä-
hige Lösungen zu finden.
Karte Eigentümerstruktur im e-Quartier „Holsteinischer Kamp“
Quelle: Thomas Prill
Weitere Informationen:
forschungsgruppen/reap/reap-
projekte/e-quartier-hamburg/.de
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