Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 25

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Von 2013 bis 2015 hat die mgf den Anlauf der
Carsharing-Station unterstützt. Hierfür sind
Kosten in Höhe von ca. 16.000 € angefallen. Das
Carsharing-Angebot wurde durch die Menschen
im Stadtteil immer besser angenommen, sodass
seit dem Jahr 2016 keine Subventionierung durch
die Genossenschaft mehr erforderlich ist. Darüber
freuen wir uns sehr!
Glauben Sie, dass Ihre Mitglieder aufgrund
des Carsharing-Angebotes auf ein eigenes
Fahrzeug verzichten und sich die Parkplatz-
situation im Stadtteil somit entspannt?
Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Angebot ei-
nen wichtigen Beitrag leisten und dieses imQuar-
tier wahrgenommen und berücksichtigt wird. Die
Anschaffung eines neuen Autos oder Zweitwagens
wird somit ggf. als nicht notwendig erachtet. Den-
noch sindwir uns dessen bewusst, dass diemeisten
Gartenstadtbewohner auf ein eigenes Fahrzeug
nicht verzichten wollen und können.
Umder angespannten Parkplatzsituation imQuar-
tier entgegenzuwirken, habenwir imJahr 2014 ein
umfassendes Konzept zur Lösung dieses Problems
entwickelt. Es stellt sicher, dass die Parkflächen
auf unseren Grundstücken durch unsereMitglieder
und nicht durch externe Besucher genutzt werden.
Die Stellplätze wurden ausgebaut und unter Be-
rücksichtigung bestimmter Vergabekriterien wie
z.B. das Lebensalter, körperliche Einschränkungen
und die Dauer der Mitgliedschaft an unsere Mit-
glieder vermietet. Öffentliche Parkplätze stehen
selbstverständlich weiterhin zur Verfügung.
Damit Ihre Mitglieder von ihrem lebenslan-
gen Wohnrecht Gebrauch machen können,
beschäftigen Sie sich außerdemmit der
Mobilität im Alter.
Das stimmt. UmunserenMitgliedern auch imAlter
oder mit einer Behinderung ein Leben in unserer
Gartenstadt zu ermöglichen, haben wir von 2004
bis 2007 unsere Punkthäuser mit Aufzügen aus-
gestattet und den Zugang zu den Gebäuden über
Rampen hergestellt. Außerdem haben wir diverse
Bestandswohnungen rollstuhlgerecht umgebaut.
Das Entfernen der Barrieren und Stolperfallen in
unseren Außenanlagen dient zudemnicht nur den
Fahrradfahrern, sondern auch allenMobilitätsein-
geschränkten. Des Weiteren haben wir zahlreiche
Parkbänke in unserer Gartenstadt für benötigte
„Verschnaufpausen“ aufgestellt.
Mit diesen Maßnahmen leisten Sie einen
wichtigen Beitrag für das Quartier. Neben
der Förderung der Mitglieder legen Sie
außerdem großen Wert auf eine nachhaltige
gewerbliche Mobilität.
Uns istwichtig, als positives Beispiel voranzugehen.
Unsere Hausverwalter brauchen beispielsweise
nicht viel Equipment und können daher problemlos
mit dem Fahrrad zu unseren Mitgliedern fahren.
Bei unseren Regiehandwerkern ist dies wegen des
vielen Materials nicht möglich. Bei der Auswahl
der Fahrzeuge haben wir darauf geachtet, dass
diese möglichst klimafreundlich sind. Unsere
Handwerker können auf einen E-Transporter und
zwei erdgasbetriebene Kastenwagen zurückgrei-
fen. Und auch die Mitarbeiter aus der Verwaltung
gehen entweder zu Fuß zu den Vor-Ort-Terminen
oder nutzen eines unserer Fahrräder.
Mit dem Parkraumkonzept, dem Carsharing-
Angebot und der Fahrradförderung haben Sie
bereits einiges in Ihrem Stadtteil bewirken
können. Sind für die Zukunft weitere Maß-
nahmen geplant?
Mit der Umsetzung unseres Mobilitätskonzeptes
sind wir bereits gut aufgestellt. Ein solches Kon-
zept ist jedoch regelmäßig auf den Prüfstand zu
stellen und den aktuellen Situationen und Bedürf-
nissen im Quartier anzupassen.
Wenn unsere Mitglieder mit Wünschen auf uns
zukommen, nehmen wir diese auf und prüfen
unsere Möglichkeiten sowie den Bedarf weiterer
Mitglieder. So ist z.B. vor Kurzem eine weitere
Fahrradgarage entstanden.
Herr Jentz, vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Dana Hansen (mgf).
Quelle der Fotos: Steven Haberland
Vor den Hauseingängen hat die mgf für ihre MIeter
rund 1.000 Fahrradbügel installiert
Etwa 16.000 € hat die Genossenschaft in ein Carsharing-Angebot investiert.
Es wird gut angenommen und trägt sich bereits seit 2016 selbst
Mit ihrem Mobilitätskonzept hat die mgf bereits 2004 begonnen. Es fußt auf drei Säulen:
Fußgänger- , Behinderten- und Fahrradfreundlichkeit
(z. B. Fahrradrampen für die
Überwindung von Stufen, Installation von Fahrradbügeln, Fahrradwerkstatt, E-Bike-Verleih,
Aufzüge, barrierearme bzw. -freie Wohnungen und Außenanlagen, Parkbänke)
Carsharing
(Carsharing-Station mit zwei Fahrzeugen)
Parkraummanagement
(Parkraumkonzept, Vergabekriterien für Stellplätze, vermietete
und öffentliche Stellplätze)
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