Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 26

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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5|2019
e-Quartier Hamburg
Zwischen Aufbruch und Aufschub
Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zwischen 2013 und 2017
geförderte Projekt „e-Quartier Hamburg“ verfolgte den Zweck, Wohnungsunternehmen und
Mobilitätsdienstleister zusammenzubringen, damit sie gemeinsam elektromobile Angebote schaffen.
Zusammen mit Unternehmen der Hamburger Wohnungswirtschaft konnten wichtige Erkenntnisse
gewonnen werden, von denen einige hier vorgestellt werden.
Das Projekt e-Quartier Hamburg sah die Inte­
gration elektromobiler Carsharing-Angebote in
Bestand und Neubau vor. In zehn Quartieren in
Hamburg haben zwei Carsharing-Anbieter Elek-
trofahrzeuge im stationsbasierten Carsharing
angeboten (siehe Karte rechts). An vier weiteren
Standortenwurden E-Fahrzeuge als Poolfahrzeu-
ge eingesetzt. Mit demSchwerpunkt der gemein-
schaftlichen Nutzung von Fahrzeugen sollte die
positive Entwicklung imBereich Carsharing sowie
die damit verbundene Möglichkeit der Kostenre-
duzierung und Effizienzsteigerung beim Einsatz
von Elektromobilität aufgegriffen werden.
Das Projektkonsortium umfasste Verkehrsdienst-
leister, Immobilienentwickler, Wohnungsun-
ternehmen und andere strategisch relevante
Akteure. Konsortialführer war die hySolutions
GmbH, die Hafencity Universität Hamburg (HCU)
begleitete das Vorhaben wissenschaftlich. Die
gewonnenen Erkenntnisse sollen einen Beitrag
für den Aufbau bzw. die weitere Verstetigung
elektromobiler Angebote auf Quartiersebene
leisten.
Die Bedeutung von Wohnungsunternehmen
Im Fokus des Projektes stehen Interviews mit
Vertretern der genossenschaftlichen Wohnungs-
wirtschaft. Den Hintergrund dazu bildet die Tat-
sache, dass neben den Partnerunternehmen des
Projektes viele weitere Akteure mit Wohnungs-
THEMA DES MONATS
Dr. Thomas Prill
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fachgebiet Umweltgerechte
Stadt- und Infrastrukturplanung,
Hafencity Universität Hamburg
beständen in den als e-Quartiere ausgewählten
Gebieten vertreten sind und damit prinzipiell für
die Partizipation an „e-Quartier Hamburg“ in Fra-
ge kamen. Möglicherweise, so die Überlegungen,
können siemit Elektrofahrzeugen eigene Bedarfe
oder Bedarfe der Mieterschaft abdecken.
Mittels computergestützter Analyseverfahren
wurden die Bestände von Wohnungsunterneh-
men im Einzugsbereich der e-Quartier-Stationen
ermittelt. Die dadurch festgestellte hohe Präsenz
der Wohnungsunternehmen, teils mit Bestän-
den einzelner Akteure in mehreren Quartieren,
bestärkte das Projekt in dem Bestreben, diese
Akteure über die Befragungen stärker einzubin-
den, da sie bei der Umsetzung oder Steigerung
der Bekanntheit von Mobilitätsangeboten stand-
ortübergreifend agieren und positive Wirkungen
erzielen können.
Verortung der e-Quartier-Standorte im Hamburger Stadtgebiet und Umland
Quelle: Daniel Kulus
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