Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 35

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5|2019
Quelle: Sennestadt GmbH
Wohnungen bewirtschaften, bieten ihren Bewoh-
nern ein kostenloses Mieterticket an – das Senne-
stadtticket. „In der wachsenden Stadt Bielefeld
stehen wir nicht nur vor der Herausforderung,
zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, sondern
auch attraktive Mobiltätslösungen zu entwickeln,
die zur Verkehrswende beitragen“, begründet
BGW-Geschäftsführerin Sabine Kubitza das neue
Angebot.
Personengebundener Gratisfahrschein
Die BGWhat rund 400, die Freie Scholle 320Woh-
nungen in Sennestadt. Deren Hauptmieter und
Nutzer haben im Dezember einen personenge-
bundenen Gratisfahrschein zugeschickt bekom-
men. Für jedes weitere Haushaltsmitglied, das
mindestens 18 Jahre alt ist, können zusätzliche
Sennestadttickets angefordert werden. Alle Inha-
ber dieses Tickets profitieren zudemvonweiteren
Vorteilen: Um in ganz Bielefeld mit Bus und Bahn
unterwegs zu sein, erhalten sie die regulären Ti-
ckets des Westfalentarifs zu deutlich günstigeren
Preisen. Damit kostet das rund umdie Uhr nutzba-
re Abo monatlich 29,45 statt 58,90 € und das ab
tonieren, um zusätzliche Parkplätze zu schaffen,
und auch Tiefgaragen sindwegen ihres hohen Kos-
tenfaktors keine Lösung. Attraktive Angebote des
ÖPNV können aber eine Alternative zur Nutzung
des eigenen Pkws bilden“, betont er.
Wissenschaftliche Begleitung
Das Sennestadtticket ist zunächst bis Ende 2020
befristet. Das Projekt wird von dem für die Ent-
wicklung der Sennestadt zuständigen kommu-
nalen Tochterunternehmen Sennestadt GmbH
begleitetet. Ziel ist es, herauszufinden, ob sich
durch ein solches niedrigschwelliges Angebot das
Mobilitätsverhalten verändern lässt und mehr
Menschen dadurch bewegt werden können, den
ÖPNV häufiger zu nutzen. Befragungen der Mie-
ter sollen darüber Aufschluss geben: Im Rahmen
des vom Land NRW geförderten MobiliSta-
9 Uhr geltende Abo 19,45 statt 46,50 €. Unabhän-
gig von der tatsächlichen Zahl der angeforderten
Tickets zahlen die Freie Scholle und die BGW pro
Monat 5 € je Wohnung an das Verkehrsunterneh-
men MoBiel, für das sich das Projekt aufgrund ei-
ner Mischkalkulation auchwirtschaftlich rechnet.
Mobilität als Bestandteil der
Quartiersentwicklung
Neben Carsharing-Modellen, Ladestationen für
Elektrofahrzeuge und guten Unterstellmöglich-
keiten für Fahrräder in den Wohngebieten stellt
das Sennestadtticket für Kai Schwartz, Vorstands-
vorsitzender der Freien Scholle, einen weiteren
Anreiz dar, das individuelleMobilitätsverhalten zu
überdenken. „Das Thema Mobilität ist ein wich-
tiger Bestandteil der Quartiersentwicklung. Wir
können unsere Quartiere nicht noch mehr zube-
Auch ohne Auto mobil sein: Mit einer guten und preiswerten ÖPNV-Anbindung
werden Bus und Bahn zu Alternativen zum privaten Pkw – und mit weniger Autoverkehr
sowie Pkw-Stellplätzen werden Quartiere attraktiver
Quelle: Stadtwerke Bielefeld, Foto: Sebastian Ruthe
Quelle: Baugenossenschaft Freie Scholle eG, Foto: Csaba Mester, www.mester-fotografie.de
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