Schwarmdirigent, eine vomEnergieversorger ent-
wickelte Software, die die einzelnen Komponenten
miteinander vernetzt, bedarfsgerecht steuert und
mit demStrommarkt verknüpft. Abhängig von Ei-
genbedarf und Strompreis gibt der Schwarmdiri-
gent den selbsterzeugten Solarstromdirekt an die
Haushalte ab, lädt damit die Speicher, sowohl den
stationären imKeller als auch die rollenden auf der
Straße, oder speist ihn ins öffentlichen Netz ein.
Kursiert im Netz gerade viel billiger Grünstrom
wird gespeichert; schwächeln Sonne und Wind,
wird zu Höchstpreisen eingespeist. Die Batterien
der Carsharing-Fahrzeuge werden in Abhängig-
keit der per Smartphone-App gebuchten Fahrten
geladen: 60%Grundladung in Standzeiten, 100%
bis zur Abfahrt.
Forschungsprojekt
Mit diesem zukunftsweisenden Energiesystem
avancierte das Mehrfamilienhaus in Hamburg-
Wilhelmsburg zum staatlich geförderten For-
schungsobjekt, das vom Institut für Energie und
Umweltforschung in Heidelbergwissenschaftlich
begleitet wurde und Bundesumweltministerin Dr.
Barbara Hendricks einen Zwischenstopp auf ih-
rer Sommerreise 2017 wert war. Und was hat das
Ganze den Bewohnern gebracht? „Es ist ein tolles
Gefühl, sauberen Stromzu nutzen, denman selber
im eigenen Haus produziert hat“, sagt Immanu-
el Lütjohann. Zwar komme der Strom weiterhin
aus der Steckdose und sei genauso verfügbar wie
zuvor in der alten Wohnung; jedoch: „Man geht
bewusster damit um“, stellt der 42-jährige Ge-
sundheitsökonom fest.
Die turbulente 2-jährige Planungsphase hat die 25
Bewohner des Hauses wie erhofft zu einer lebendi-
gen Hausgemeinschaft zusammengeschweißt, die
im Garten am Fluss miteinander Feste feiert,
Durch das optimierte Haus konnten die Bewohner im Sommer rund zwei
Drittel des für die Elektroautos benötigten Stroms selbst erzeugen