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Dr. Eberhard Hinz (2017), „Energietechnisches Portfolio-
Management als ein Element der nachhaltigen Entwick-
lung von Wohnungsunternehmen“, erschienen in der
Schriftenreihe Bau- und Immobilienmanagement; Bauhaus
Universitätsverlag Weimar
Weitere Informationen:
d
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
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Abszisse ist der erforderliche Break-even zur Re-
finanzierung der zusätzlichen energiebedingten
Kosten aufgetragen. Die Blasen kennzeichnen die
einzelnen sGE im Portfolio des Unternehmens,
deren Größe den Anteil der Wohnfläche von der
gesamten Wohnfläche. Liegen die Blasen ober-
halb der Winkelhalbierenden, dann ist die zu er-
wartende annuitätische Energiekostenersparnis
auf Seiten der Mieter größer als der erforderliche
Break-even zur Refinanzierung. Das Risiko, den
erforderlichen Break-even nicht realisieren zu
können, erscheint gering.
Aus der Abbildung wird ersichtlich: Werden die
vergleichsweise neuen Gebäude ab dem Bau-
jahr 2001 („KR01“) energietechnisch weiter
verbessert, dann ist der erforderliche Break-
even größer als die zu erwartende annuitätische
Energiekosteneinsparung auf Seiten der Mieter.
Das Risiko, den erforderlichen Break-even zur
Refinanzierung der Maßnahmen zu realisieren,
erscheint hoch. Dagegen erscheinen die bisher
energietechnisch nicht umfassend modernisier-
ten Wohngebäudebestände gut geeignet für eine
energietechnische Modernisierung, wobei insbe-
sondere die sGE „KR78“ und „GR78“ mit ihrem
hohen Wohnflächenanteil deutlich zur Einspa-
rung am „Flottenverbrauch“ des Unternehmens
beitragen können. Bei diesen sGE erscheint das
Risiko gering, den erforderlichen Break-even zur
Refinanzierung der Maßnahmen nicht erzielen
zu können.
Die Frage nach dem Risiko
Diese Bewertung der Ergebnisse der Wirtschaft-
lichkeitsbetrachtung erfolgt unter Vernachlässi-
gung der vielfältigen immobilienwirtschaftlichen
Risiken, deren jeweiliger Ausprägung und deren
Interdependenzen. Im Kontext einer ePA ist die-
se grundlegende Vereinfachung zulässig, denn
es geht zunächst darum, die vorhandene (ener-
gierelevante) Datenlage zu analysieren, darauf
aufbauend erste Potenziale aufzuzeigen und erste
Strategien der Modernisierung zu entwickeln.
Im kommenden Artikel (DW 4/2018) geht es
darum, wie diese Strategien im Rahmen eines
energietechnischen Portfoliomanagements über
Verfahren der Risikomessung abgesichert wer-
den können.