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            12|2017
          
        
        
          
            Hat Ihnen die Beantwortung der Fragen neue
          
        
        
          
            Erkenntnisse gebracht, etwas, das Sie vorher
          
        
        
          
            über Ihr Unternehmen noch nicht wussten?
          
        
        
          Schon die Fragen alleine haben uns sehr viel ge-
        
        
          holfen. Wir haben darüber nachgedacht, wie wir
        
        
          mit Veränderungen umgehen, haben neue Ideen
        
        
          bekommen, wieman Innovationsprozesse organi-
        
        
          sieren und systematisieren kann. Der Fragebogen
        
        
          war für uns ein Leitfaden zur Reflektion unseres
        
        
          Innovationsmanagements. Schon allein das war
        
        
          es wert, an dem Wettbewerb teilgenommen zu
        
        
          haben.
        
        
          
            Welche Verbesserungspotenziale erbrach-
          
        
        
          
            te die Analyse und haben Sie daraus schon
          
        
        
          
            Konsequenzen gezogen?
          
        
        
          Eine wesentliche Erkenntnis aus dem Feedback
        
        
          war, dass wir den Innovationsprozess in unserem
        
        
          Unternehmen strategisch noch besser aufstellen
        
        
          und eindeutig strukturierenmüssen. So habenwir
        
        
          gerade eine kleine Innovationsgruppe gebildet,
        
        
          die den Freiraumund den Entscheidungsspielraum
        
        
          hat, Themen zu benennen und daran zu arbeiten.
        
        
          Seitens der Geschäftsführung erwarten wir aber,
        
        
          dass innerhalb eines angemessenen Zeitraums
        
        
          auch Ergebnisse geliefert werden. Konkret heißt
        
        
          das, dass Projekte, die bisher eher spontan und
        
        
          von der kreativen Unternehmenskultur getrieben
        
        
          waren, jetzt systematisch und ergebnisorientiert
        
        
          bearbeitet werden.
        
        
          
            Zu dem Preis gehörten auch ein Treffen und
          
        
        
          
            eine Wanderung mit Reinhold Messner. Was
          
        
        
          
            kann ein Geschäftsführer von einem Extrem-
          
        
        
          
            bergsteiger lernen?
          
        
        
          Zuerst haben wir gelernt, wie man auch wohnen
        
        
          kann. Messner lebt ja in einer Burg in Südtirol. Aber
        
        
          Spaß beiseite: Betrachtetman nur das strategische
        
        
          Vorgehen vor und während eines Wohnungsbau-
        
        
          projekts, so unterscheidet es sich gar nicht so
        
        
          sehr von einer Expedition zur Besteigung eines
        
        
          8000ers. Was sind meine Ziele? Habe ich sie klar
        
        
          herausgearbeitet? Bin ich fokussiert genug? Was
        
        
          ist der richtige Weg, ummeine Ziele zu erreichen?
        
        
          Es war spannend, zu hören, wie Reinhold Messner
        
        
          mit diesen Herausforderungen umgegangen ist.
        
        
          Am meisten beeindruckt haben mich aber seine
        
        
          Aussagen zu Erfolg und Scheitern. Wie verändert
        
        
          der Erfolg einen Menschen und wie gehen wir mit
        
        
          Scheitern um? Messner musste jamehr Touren ab-
        
        
          brechen, als er tatsächlich zu Ende gebracht hat. Er
        
        
          hat uns seine Haltung zum Scheitern vermittelt:
        
        
          Warum ist das Projekt gescheitert, was kann ich das
        
        
          nächsteMal bessermachen? Aber auch die Erkennt-
        
        
          nis, dass Scheitern die Schattenseite des Erfolgs ist,
        
        
          dass beides unabdingbar zusammengehört.
        
        
          
            Werden Sie in zwei Jahren wieder an dem
          
        
        
          
            Wettbewerb teilnehmen?
          
        
        
          Wir machen auf jeden Fall wieder mit, ob das in
        
        
          zwei oder mehr Jahren ist, wird man sehen. Denn
        
        
          wir wollen ja auch zeigen können, dass wir das
        
        
          kritische Feedback ernstgenommen und die Kritik-
        
        
          punkte abgestellt haben. Jetzt sindwir erst einmal
        
        
          froh, dass wir das Gütesiegel für 2017 haben.
        
        
          
            Vielen Dank für das Interview.
          
        
        
          Das Interview führte Wolfgang Orians.
        
        
          verknüpft werden müssen. Schnittstellenproble-
        
        
          me gibt es so keine.
        
        
          Innovation ist aber kein Selbstzweck, sie muss
        
        
          eine klare Verbesserung bringen. Bei der Stadt-
        
        
          bau lassen sich die Erfolge der Digitalisierung des
        
        
          Geschäfts in verschiedenen Bereichen ablesen:
        
        
          Die Prozessinnovationen haben Einsparungen in
        
        
          der Größenordnung von 20% der Gesamtkosten
        
        
          gebracht. Die Effizienzgewinne zeigen sich über-
        
        
          wiegend in Formvon Zeit, die dieMitarbeiter jetzt
        
        
          nicht mehr für Routinetätigkeiten oder Doppel-
        
        
          arbeit verschwenden müssen. So sind Freiräume
        
        
          entstanden, die die Mitarbeiter der Stadtbau da-
        
        
          für nutzen, um den persönlichen Kontakt mit den
        
        
          Mietern zu intensivieren. Durch Quartiersfeste,
        
        
          geförderte Aktivitäten oder die Bereitstellung von
        
        
          Gemeinschaftsräumen entstehen soziale Netzwer-
        
        
          ke. Die sind allerdings nicht digital, sondern im
        
        
          besten Sinne analog: Man kennt sich, man hilft
        
        
          sich, man hält zusammen.
        
        
          „Jede Minute, die unsere Mitarbeiter in den ‚ana-
        
        
          logen‘ Kontakt zu den Mietern stecken, ist gut
        
        
          investiert. Denn Konflikte in der Nachbarschaft
        
        
          lassen sich nicht digital lösen, da muss dann
        
        
          jemand hin. Wenn Konflikte gar nicht erst ent-
        
        
          stehen, haben alle Beteiligten gewonnen“, sagt
        
        
          Hans Sartoris. Innovation in seinemUnternehmen
        
        
          heißt, Verbesserungen mit den Menschen für die
        
        
          Menschen schaffen – das ist allemal ein Grund, zu
        
        
          den TOP 100 zu gehören.
        
        
          
            AUSZUG AUS DER INNOVATIONSBILANZ DER STADTBAU WÜRZBURG
          
        
        
          Kategorie
        
        
          Innovationsklima
        
        
          im Vergleich zu
        
        
          Durchschnitt Top
        
        
          100 und Top 10
        
        
          0
        
        
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          3
        
        
          Mit guten Ideen kann sich jeder Mitarbeiter direkt an die
        
        
          Geschäftsleitung wenden
        
        
          Unsere Unternehmenskultur ermöglicht und unterstützt
        
        
          innovative und unternehmerische Aktivitäten der Mitarbeiter
        
        
          Wir stellen sicher, dass wir aus Fehlern in
        
        
          Innovationsprojekten lernen
        
        
          Unsere Mitarbeiter zeigen im Vergleich zum Durchschnitt
        
        
          unserer Branche ein überdurchschnittlich hohes Maß an …
        
        
          Es ist ausdrücklich erwünscht, dass die Mitarbeiter eigene
        
        
          Ideen und Vorschläge proaktiv einbringen
        
        
          Top 10
        
        
          Top 100
        
        
          Stadtbau Würzburg GmbH
        
        
          Quelle: Stadtbau Würzburg