DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2017 - page 58

MARKT UND MANAGEMENT
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12|2017
zuständig ist, dieMitarbeiterin, die die Betreuung
während der Mietzeit übernimmt und den Haus-
meister, der die größeren und kleineren Probleme
vor Ort behebt, frei nach demMotto, jeder macht
seinen Job und keiner weiß, was der andere tut.
Bei der Stadtbau gibt es nun Teams, die sich um
die Mieter und ihre Anliegen kümmern, und zwar
während der gesamten Mietzeit. Das ist ein gutes
Konzept, aber eben ein analoges.
Konflikte lassen sich nicht digital lösen
Die „Digitale Stadtbau“ geht noch einen (großen)
Schritt weiter. Hier ist die Grundidee folgende:
Viele Abläufe und Prozesse lassen sich standar-
disieren und sind damit auch in einem elektroni-
schen System abbildbar. Das beginnt beim ersten
Interesse eines potenziellen Mieters, geht über
das Interessentenmanagement und die Auswahl
des Mieters bis zum Mietvertrag. Nahtlos knüpft
Interview mit Hans Sartoris
„Eine Erkenntnis war, dass wir den Innovations-
prozess eindeutiger strukturieren müssen“
Wohnungsunternehmen unter den Top 100 der innovativsten Unternehmen
im deutschen Mittelstand sind eher selten. Seit diesem Jahr gehört die
Stadtbau Würzburg GmbH dazu. Der Stadtbau-Geschäftsführer erklärt, was
die Teilnahme und der Preis bewirkt haben.
Herr Sartoris, wie kamen Sie auf die Idee,
sich an diesemWettbewerb zu beteiligen?
Die Einladung dazu lag in der Post und wanderte
von da aus direkt in den Papierkorb. AmNachmit-
tag hatte ich dann ein unbestimmtes Bauchgefühl
und habe die Unterlagen wieder herausgeholt,
Gott sei Dank war der Papierkorb noch nicht ge-
leert. Ein Preis der deutschen mittelständischen
Wirtschaft, das ist wohl eher nichts für ein Woh-
nungsunternehmen, dachte ich. Aber in demPro-
spekt stand, dass jeder Teilnehmer, unabhängig
davon, ob er ausgezeichnet wird oder nicht, auf
jeden Fall ein wissenschaftlich fundiertes Feed-
back bekommt, das fand ich spannend. Dass wir
die Auszeichnung bekommen, habe ich nicht im
Entferntesten erwartet.
Wie ist der Wettbewerb abgelaufen?
Es handelt sich um ein zweistufiges Verfahren. In
der ersten Stufemuss ein Fragebogenmit 37 Fragen
beantwortet werden. Wer diese Hürde genommen
hat, bekommt einen zweiten Fragebogenmit noch
einmal 60 Fragen. Bei uns hatten sich zudemeinige
Fragen ergeben, die wir im direkten Gespräch mit
den Organisatoren geklärt und dabei auch deren
vertiefenden Rückfragen beantwortet haben. Das
waren noch einmal sehr intensive Telefonate.
daran die Betreuung während der Mietzeit an,
egal ob es sich um eine Veränderung beimMieter
handelt oder um eine anstehende Reparatur, die
direkt auf elektronischemWeg beim Handwerker
beauftragt werden kann.
Bei der Entwicklung sind die Erfahrungen der
Mitarbeiter eingeflossen, das führte zu einer ein-
fachen Bedienbarkeit. Zum Einsatz kommt ein
System, nicht viele, die irgendwie miteinander
Quelle beider Grafiken: Stadtbau Würzburg
Themenfelder der „Digitalen Stadtbau“: Dank BIM erfolgt die Planung von
Neubauvorhaben digital
In den Weg zur Digitalen Stadtbau flossen die Erfahrungen der Mitarbeiter
ein. Das Resultat ist ein ganzheitliches, leicht zu bedienendes System
Quelle: Xtrakt Verlag, Foto: Ferdinand Elfert
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