MARKT UND MANAGEMENT
          
        
        
          
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            12|2017
          
        
        
          zuständig ist, dieMitarbeiterin, die die Betreuung
        
        
          während der Mietzeit übernimmt und den Haus-
        
        
          meister, der die größeren und kleineren Probleme
        
        
          vor Ort behebt, frei nach demMotto, jeder macht
        
        
          seinen Job und keiner weiß, was der andere tut.
        
        
          Bei der Stadtbau gibt es nun Teams, die sich um
        
        
          die Mieter und ihre Anliegen kümmern, und zwar
        
        
          während der gesamten Mietzeit. Das ist ein gutes
        
        
          Konzept, aber eben ein analoges.
        
        
          
            Konflikte lassen sich nicht digital lösen
          
        
        
          Die „Digitale Stadtbau“ geht noch einen (großen)
        
        
          Schritt weiter. Hier ist die Grundidee folgende:
        
        
          Viele Abläufe und Prozesse lassen sich standar-
        
        
          disieren und sind damit auch in einem elektroni-
        
        
          schen System abbildbar. Das beginnt beim ersten
        
        
          Interesse eines potenziellen Mieters, geht über
        
        
          das Interessentenmanagement und die Auswahl
        
        
          des Mieters bis zum Mietvertrag. Nahtlos knüpft
        
        
          
            Interview mit Hans Sartoris
          
        
        
          
            „Eine Erkenntnis war, dass wir den Innovations-
          
        
        
          
            prozess eindeutiger strukturieren müssen“
          
        
        
          Wohnungsunternehmen unter den Top 100 der innovativsten Unternehmen
        
        
          im deutschen Mittelstand sind eher selten. Seit diesem Jahr gehört die
        
        
          Stadtbau Würzburg GmbH dazu. Der Stadtbau-Geschäftsführer erklärt, was
        
        
          die Teilnahme und der Preis bewirkt haben.
        
        
          
            Herr Sartoris, wie kamen Sie auf die Idee,
          
        
        
          
            sich an diesemWettbewerb zu beteiligen?
          
        
        
          Die Einladung dazu lag in der Post und wanderte
        
        
          von da aus direkt in den Papierkorb. AmNachmit-
        
        
          tag hatte ich dann ein unbestimmtes Bauchgefühl
        
        
          und habe die Unterlagen wieder herausgeholt,
        
        
          Gott sei Dank war der Papierkorb noch nicht ge-
        
        
          leert. Ein Preis der deutschen mittelständischen
        
        
          Wirtschaft, das ist wohl eher nichts für ein Woh-
        
        
          nungsunternehmen, dachte ich. Aber in demPro-
        
        
          spekt stand, dass jeder Teilnehmer, unabhängig
        
        
          davon, ob er ausgezeichnet wird oder nicht, auf
        
        
          jeden Fall ein wissenschaftlich fundiertes Feed-
        
        
          back bekommt, das fand ich spannend. Dass wir
        
        
          die Auszeichnung bekommen, habe ich nicht im
        
        
          Entferntesten erwartet.
        
        
          
            Wie ist der Wettbewerb abgelaufen?
          
        
        
          Es handelt sich um ein zweistufiges Verfahren. In
        
        
          der ersten Stufemuss ein Fragebogenmit 37 Fragen
        
        
          beantwortet werden. Wer diese Hürde genommen
        
        
          hat, bekommt einen zweiten Fragebogenmit noch
        
        
          einmal 60 Fragen. Bei uns hatten sich zudemeinige
        
        
          Fragen ergeben, die wir im direkten Gespräch mit
        
        
          den Organisatoren geklärt und dabei auch deren
        
        
          vertiefenden Rückfragen beantwortet haben. Das
        
        
          waren noch einmal sehr intensive Telefonate.
        
        
          daran die Betreuung während der Mietzeit an,
        
        
          egal ob es sich um eine Veränderung beimMieter
        
        
          handelt oder um eine anstehende Reparatur, die
        
        
          direkt auf elektronischemWeg beim Handwerker
        
        
          beauftragt werden kann.
        
        
          Bei der Entwicklung sind die Erfahrungen der
        
        
          Mitarbeiter eingeflossen, das führte zu einer ein-
        
        
          fachen Bedienbarkeit. Zum Einsatz kommt ein
        
        
          System, nicht viele, die irgendwie miteinander
        
        
          Quelle beider Grafiken: Stadtbau Würzburg
        
        
          Themenfelder der „Digitalen Stadtbau“: Dank BIM erfolgt die Planung von
        
        
          Neubauvorhaben digital
        
        
          In den Weg zur Digitalen Stadtbau flossen die Erfahrungen der Mitarbeiter
        
        
          ein. Das Resultat ist ein ganzheitliches, leicht zu bedienendes System
        
        
          Quelle: Xtrakt Verlag, Foto: Ferdinand Elfert