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12|2017
MARKT UND MANAGEMENT
Studie
Ostdeutsche Mittelstädte schaffen die Trendwende
Die ostdeutschen Wohnungsmärkte sind weiter auf Wachstumskurs. Die
Bevölkerungszahlen in den Städten steigen, die Leerstände gehen zurück.
In der Folge steigen vielerorts Mieten und Immobilienpreise. Dies sind die
Ergebnisse des Wohnungsmarktberichts 2017 der TAG Immobilien AG.
Das Unternehmen hat dazu 27 Groß- und Mittelstädte in Ostdeutschland
analysiert. In die Untersuchung eingeflossen sind Daten zur demografi-
schen und wirtschaftlichen Entwicklung, zu Miet- und Kaufpreisen und zu
Renditen. In dem 2017 zum zweiten Mal erschienenen Wohnungsmarkt-
bericht wurde erstmals auch die Entwicklung der
Wohnkostenbelastung in den neuen Bundes-
ländern untersucht. Die Wohnkostenbelas-
tungsquote beschreibt das Verhältnis zwischen
Wohnkosten (Miete inklusive Nebenkosten) und
Haushaltsnettoeinkommen. Dieser Wert bewegt
sich zwischen 17,5% in Chemnitz und 26,6% in
Jena. In Berlin und Potsdam werden die Haus-
halte hingegen mit durchschnittlich fast 32%
beziehungsweise 29% belastet.
Zugleich zeigt der Bericht, dass die ostdeutschen
Städte insgesamt die Trendwende geschafft
haben. Demnach sind alle untersuchten Städte
Zuzugsgewinner. Zweistellige Leerstandsraten
gibt es nur noch selten im Untersuchungsgebiet.
Laut der Studie hat der verstärkte Zuzug in die
ostdeutschen Städte dazu beigetragen, dass
Leerstände zum Teil deutlich abgebaut werden
konnten.
Weitere Informationen:
u und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Jubiläum
125 Jahre gbg
Mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft
und Handwerk hat die Gemeinnützige Baugesellschaft zu Hildesheim AG
(gbg) am 20. Oktober auf den Tag 125 Jahre nach ihrer Gründung das
Firmenjubiläum gefeiert. Bereits im Juli waren die Mieter an den Strand
des Hohnsensees eingeladen, wo anlässlich des Jubiläums ein dreitägiges
Open-Air-Fest mit Kinderprogramm und Live-Musik ausgerichtet wurde.
Stand in den ersten 100 Jahren der Unternehmensgeschichte die Schaf-
fung von Wohnraum im Mittelpunkt, so herrscht seit Ende der 1990er
Jahre eine veränderte Situation. Bestandswohnungen, die nicht mehr
den Erwartungen an Ausstattung und Umfeld entsprachen, verursachten
Leerstände. Die gbg investiert seitdem verstärkt in die Verbesserung der
Wohnqualität, etwa mit der Modernisierung der Bäder und der Neugestal-
tung von Hauseingängen. Dem demografischen Wandel begegnet das Un-
ternehmen mit der Einführung wohnbegleitender Dienstleistungen. Das
Service-Wohnen – ein gemeinsames Projekt mit dem Arbeiter-Samariter-
Bund – bietet von der Beratung bis zur Pflege ein breites Hilfsspektrum.
Mit mehr als 4.200 Wohnungen ist die gbg das größte Wohnungsunter-
nehmen der niedersächsischen Stadt.
Neubau der gbg in der Hildesheimer Hannah-Arendt-Straße
Quelle: gbg
Weitere Informationen:
u und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Quelle: TAG Immobilien AG
ENTWICKLUNG DER WOHNKOSTENBELASTUNG IN AUSGESUCHTEN
OSTDEUTSCHEN STÄDTEN ZWISCHEN 2006 UND 2017
31,6% (+7,5%)
29,2% (+4,0%)
26,6% (+1,5%)
24,9% (+1,0%)
24,6% (+3,8%)
23,0% (+1,0%)
22,6% (-1,0%)
20,7% (+1,1%)
22,5% (+3,4%)
20,9% (-3,9%)
20,4% (-1,7%)
19,2% (-1,5%)
19,2% (-3,7%)
17,5% (-1,9%)
0,0%
Berlin
Potsdam
Jena
Greifswald
Weimar
Strausberg
Eberswalde
Nauen
Rostock
Magdeburg
Desslau-Roßlau
Merseburg
Döbeln
Chemnitz
5,0%
15,0%
25,0%
35,0%
10,0%
20,0%
30,0%