DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2016 - page 54

MARKT UND MANAGEMENT
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1|2016
Räume schaffen
Um Flüchtlinge und Menschen mit Migrations-
hintergrund bzw. ihre Integration ging es auch
im Gespräch des Journalisten Dr. Hajo Schuma-
cher mit dem palästinensisch-israelischen Autor
Ahmad Mansour, dessen kürzlich erschienenes
Buch „Generation Allah. Warumwir imKampf ge-
gen religiösen Extremismus umdenken müssen“
sich mit den Menschen befasst, die Deutschland
auch mental verlassen hätten. Der seit 2004 in
Deutschland lebende Mansour setzt sich mit
Vorträgen und Workshops an Schulen dafür ein,
Ausgrenzung zu verhindern, Werte zu vermitteln
und Vorurteilen entgegenzuwirken. Mansour
sieht hierbei denWohnort als klaren Ansatzpunkt
für die Integration. „Die Wohnungswirtschaft ist
gefragt, wenn es darumgeht, Räume der Kommu-
nikation zu schaffen“, so Mansour. Diese Räume
sollen helfen, den Kontakt zur Mehrheitsgesell-
Heiko Mülleneisen und Peter Kuprinski (Neusser Bauverein AG) nahmen erfreut einen
der Preise für Deutschlands beste Mieterzeitung entgegen
Als bundesweit beste Absolventen der Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-frau zeichnete
die Jury unter Vorsitz von GdW-Präsident Axel Gedaschko Maria Bechteler von der Sozial-Wirt-
schafts-Werk des Landkreises Oberallgäu Wohnungsbau-Gesellschaft mbH, Inka Möller von der
Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba) und Benjamin Geißler von der Leipziger Wohnungs-
und Baugesellschaft mbH (LWB) aus. Eine spezielle Gratulation ging an LWB und altoba, die nach
2012 bzw. 2013 bereits zum zweiten Mal einen der besten Azubis, die ein GdW-Stipendium
gewonnen haben, ausbildeten. Für ein Stipendium bewerben können sich Nachwuchskräfte, die
ihre Ausbildung bei einem der GdW-Unternehmen mit sehr gutem Ergebnis absolvierten.
NACHWUCHSKRÄFTE-STIPENDIUM
Stolze Stipendiaten (v. l.): Inka Möller, Maria
Bechteler und Benjamin Geißler freuen
sich über das Stipendium für ein berufs-
begleitendes Bachelorstudium Real Estate
schaft herzustellen, „denn in Deutschland ist es
immer nochmöglich, ohne diesen Kontakt aufzu-
wachsen“. Er forderte dazu auf, den Kontakt zu
gefährdeten Jugendlichen zu halten und sie nicht
den im Internet überrepräsentierten Radikalen
zu überlassen.
Um Kommunikation und Bürgerengagement ging
es auch Prof. Dr. Harald Welzer. Der Sozialpsy-
chologe und Direktor der Futur-zwei-Stiftung
Zukunftsfähigkeit sprach in seinem Vortrag „Pro-
test! Nur Eigennutz und Eigensinn? – Der Bürger
als unbekanntes Wesen“ zu verschiedenen gesell-
schaftlichen Phänomenen: Er sehe keine gespal-
tene Bevölkerung, sondern eine, die die momen-
tane Gelegenheit zumEngagement nutze und eine
große Integrationsbereitschaft zeige. AuchWelzer
forderte, Räume bereitzustellen. Er sehe eine er-
höhte Nachfrage nach Partizipationsmöglichkeiten
und Meinungsabfrage bei den Bürgern.
Nachwuchsförderung und
Kundenkommunikation
Das Thema Nachwuchsförderung ist demGdWein
wichtiges Anliegen: ZumsiebtenMal vergab er drei
Stipendien für die bundesweit besten Absolventen
der Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-
frau. Der Parlamentarische Staatssekretär imBun-
desbauministeriumFlorian Pronold (SPD) übergab
die Auszeichnungen: „Sie sind die jungen, klugen
Köpfe von morgen. Angesichts der aktuellen He-
rausforderungen auf demWohnungsmarkt ist Ihr
Talent mehr gefragt denn je. Mit dem Stipendium
bekommen Sie eine tolle Möglichkeit, Ihr Wissen
aus der Ausbildung in einemStudiumzu vertiefen
und anzuwenden“, gratulierte er den Stipendia-
ten. Die Stipendien gelten für ein berufsbeglei-
tendes Bachelorstudium Real Estate an einer von
denwohnungswirtschaftlichen Verbänden einge-
richteten Hochschule – der EBZ Business School
in Bochum oder der BBA Akademie der Immobili-
enwirtschaft in Berlin.
Gekürt wurden auch Deutschlands beste Mieter-
zeitungen. Der GdW hatte den Wettbewerb um
Deutschlands besteMieterzeitungen ausgerufen,
um die besten Kundenmagazine der Branche zu
ermitteln. Die Jury unter dem Vorsitz von Focus-
Chefredakteur Ulrich Reitz ermittelte in drei Ka-
tegorien jeweils einen Sieger. Das Rennen für sich
entscheiden konnte die Rheinsberger Wohnungs-
gesellschaft mbHmit ihremMagazin „Stadtleben“
als Sieger in der Kategorie „Kleine Unternehmen“.
Die Neusser Bauverein AGmit ihrer Zeitung „mein
Bauverein“ gewann bei den „Mittelgroßen Unter-
nehmen“ und die Berliner degewo AG entschied
denWettbewerbmit ihremMagazin, das ebenfalls
„Stadtleben“ heißt, in der Kategorie der „Großen
Unternehmen“ für sich. Der Sonderpreis für die
beste crossmediale Vermarktung ging an die Wil-
dauer Wohnungsbaugesellschaft mbH mit ihrem
Mietermagazin „Köpffchen“.
„Mieterzeitungen bieten gerade im Zeitalter ei-
nes riesigen weltweiten Informationsangebotes
eine Berichterstattung, die imwahrsten Sinne des
Wortes nah am Leser ist – mit allen Neuigkeiten
aus demWohnquartier und der Nachbarschaft. In
unserer Branche hat das Tradition: Viele Unter-
nehmen haben über die Jahre moderne, anspre-
chende Kundenzeitschriften entwickelt, die wir
nun zum ersten Mal besonders würdigen“, erklär-
te GdW-Präsident Gedaschko bei der Preisver-
leihung. Die Resonanz auf die erste Ausgabe des
Wettbewerbs war riesig: Knapp 300 Wohnungs-
unternehmen sandten ihre Kundenmagazine
ein. Bewertet wurden die Wettbewerbsbeiträge
anhand der Kriterien Eigenleistung, Dialogkom-
petenz, Gesamtlayout, grafische Konzeption und
Markenkonformität.
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