DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2016 - page 47

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1|2016
Versicherungsausschreibung
Wie erhalte ich das beste Angebot für mein
Wohnungsunternehmen?
Eine Marktübersicht mit Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses, in der das bedarfsgerechte
Konzept mit komfortablen Prozessen steht, ist eine Idealvorstellung. Auch bei der Ausschreibung der
Gebäudeversicherung sind diese Kriterien meist das Ziel des ausschreibenden Wohnungsunternehmens.
Aufgrund der Komplexität bei der Auswertung sollten schon bei den ersten Überlegungen die
unterschiedlichen Möglichkeiten der Ausschreibungsarten berücksichtigt werden.
Grundsätzlich ist zwischen einer Produktaus-
schreibung und einer Maklerausschreibung zu
unterscheiden. Bei der Produktausschreibung
wird der eigentliche Versicherungsvertrag mit
Leistungsumfang, Abwicklungsprozessen und Bei-
tragskonditionen ausgeschrieben. Also der klassi-
sche Weg, um das Produkt Gebäudeversicherung
neu zu strukturieren. Bei der Maklerausschreibung
wird die Beratungs-, Dienstleistungs- und Abwick-
lungskompetenz eines neu zu beauftragenden
Versicherungsmaklers ausgeschrieben. Dieser
Makler erhält dann imAnschluss die Aufgabe, das
bestehende Versicherungskonzept zu prüfen, zu
bewerten, nachzuverhandeln oder gegebenenfalls
den Vertrag für das Wohnungsunternehmen neu
auszuschreiben. Dieser Artikel legt den Schwer-
punkt auf die eigentliche Produktausschreibung,
bei der ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz,
an Marktübersicht und Prozesssteuerung erfor-
derlich ist.
Motivation der Ausschreibung
Idealerweise wird die Gebäudeversicherung alle
drei bis fünf Jahre mit dem aktuellen Marktge-
schehen abgeglichen. Dies sollte möglichst un-
abhängig von etwaigenWerbungsansprachen
THEMA DES MONATS
Guido Raasch
Leiter Versicherungen
Dr. Klein & Co. AG
Berlin/Lübeck
Quelle: Dr. Klein & Co. AG
SCHADEN- UND KOSTENQUOTEN DER WOHNGEBÄUDEVERSICHERUNG
Die Summe aus Schadenzahlungen, Schadenkosten und Reserven sowie die Aufwendungen für Verwal-
tungs- und Vertriebskosten übersteigen die Beitragseinnahmen der Versicherer seit mehr als einem
Jahrzehnt. Das Ergebnis sind tiefrote Schaden- und Kostenquoten für die Wohngebäudeversicherer.
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2006
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2003
2007
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