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von der Prämisse aus, dass die ermittelten
Vollkosten auf einem fiktiven Markt zu erlösen
sind. Dem steht kein Markterlös gegenüber, es
handelt sich somit um einen Verrechnungs-Deckungsbeitrag. Die Plankosten sind auf die
Auslastung zu beziehen und ergeben den vol-
len bzw. Teilkostensatz, mit dem die Prozess-
dauer zu bewerten ist.
Einflussfaktoren der
Gerätekosten
Hier sind zunächst die technischen und orga-
nisatorischen Daten des Geräts zu betrachten,
im Beispiel der in Abbildung 2 gezeigte CNC-
Programmierplatz (Abbildung 3). Umgebungs-
daten (Bereichsdaten) werden nicht geräte-
spezifisch, sondern für einen gesamten
Bereich geplant. Dies betrifft die Preise für
Energie bzw. Strom und die in den Restge-
meinkosten zusammengefassten Positionen
(wie Kosten der Einsatzplanung). Da eine par-
allele Voll- und Teilkostenrechnung angestrebt
wird, sind Variatoren für die Kostenspaltung
anzugeben [vgl. 6]. Deren Werte sind unter-
nehmensindividuell festzulegen. Beispiels
weise durch die Frage, wieviel der Kosten bei
Planauslastung fix und wieviel variabel sind.
Der variable Anteil ergibt den Variator (vgl. Ab-
bildung 3).
Abbildung 4 zeigt die Gerätedaten der in Ab-
bildung 2 dargestellten Zerspanungseinheit
(Spindel).
Eine entscheidende Bestimmungsgröße der
Kosten ist die Planauslastung des Geräts. Sie
ist Ergebnis einer qualifizierten Schätzung auf-
grund der Auftragsprognose, verifiziert durch
Sensordaten aus der Vergangenheit. Die Iot-
Kostenrechnung differenziert die Kostendaten
für alle relevanten Equipments. Der digitale
Die IoT-Kostenrechnung stellt die Ressource
(Equipment) in den Mittelpunkt. Auf der Grund-
lage der Gerätekosten werden die Prozesskos-
ten geplant. Die Ressourcenkosten bestimmen
über die Belegungszeit die Prozesskosten. Coe-
nenberg et al. [6] sprechen hier vom Time Dri-
ven Activity Based Costing mit dem Zeitbedarf
eines Prozesses als dominierender Bezugsgrö-
ße. Dieses Time Driven Activity Based Costing
erlaubt auch die Abbildung komplexer Prozes-
se, wie sie in der Smart Factory existieren [6].
Dieser Ansatz wird auch für die hier beschrie-
bene IoT-Gerätekostenrechnung übernommen.
In der Beschäftigungsplanung verursachen
vielfältige Beschäftigungsgrößen (Bezugsgrö-
ßen) einen hohen zeitlichen und personellen
Aufwand. Standardisierung beschränkt sich
daher auf die Nutzungszeit eines Geräts als pri-
mären Beschäftigungsmaßstab. Für jeden Pro-
zessschritt gilt dann
Nutzungskosten =
Nutzungszeit x Kostensatz
des Equipments
Die Addition der Nutzungskosten ergibt die
Kosten eines Prozesses.
Verursachungsgerechtigkeit bedingt eine Kos-
tenspaltung. Eine besondere Rolle bei der be-
kannten Fixkostenproblematik spielen die
Leerkosten durch Unterbeschäftigung eines
Geräts. Sie sind regelmäßig zu beurteilen und
triggern Maßnahmen zur besseren Fixkosten-
deckung [vgl. 8]. Standardisierte Kostenarten
erleichtern die Algorithmierung der Kostenpla-
nung. Eine Beschränkung auf die wertmäßig
gewichtigen (A- und B-Kostenarten) verein-
facht die Planung und deckt die Kostenverur-
sachung weitgehend ab [8]. Die Kostenplanung
selbst sollte weitgehend schematisiert erfol-
gen. Der Deckungsbeitrag einer Anlage geht
Autor
Prof. Jürgen Bauer
ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Fulda am Fachbereich
Angewandte Informatik.
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