CONTROLLER Magazin 1/2019 - page 33

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von großer Bedeutung, insbesondere in Berei-
chen mit höherer Wertefluktuation (z. B. Materi-
alpreise, teilweise Löhne). So können die Ver-
antwortlichen der Kalkulation sicherstellen,
dass veränderte Rahmenbedingungen auch in
die regelmäßige Überprüfung von Zielkosten
mit einfließen können.
Einheitliche und realistische Kostenmodelle
Unternehmen, die nach Potential zur Kostenop-
timierung suchen, tun gut daran, besonderes
Augenmerk auf alternative Fertigungsmetho-
den zu richten. Um hierbei möglichst belastba-
re Aussagen zu treffen, können sie Modelle
verwenden, die eine realistische Annäherung
an tatsächliche Fertigungszeiten ermöglichen.
Solche Modelle berücksichtigen aktuelle Ent-
wicklungen in der Fertigungstechnik und er-
möglichen daher eine Betrachtung von Alterna-
den, treten Optimierungspotentiale klar erkenn-
bar hervor. Um den
Wertschöpfungsanteil
des Einkaufs bzw. Cost Engineerings zu er-
höhen
, wird Should Costing als wichtiger Be-
standteil des EPC-Ansatzes eingesetzt. Das be-
inhaltet die Umsetzung folgender Punkte:
Valide und nachvollziehbare Daten
als Kalkulationsgrundlage
Zielkosten können entweder nach dem
Greenfield-Ansatz mit validen Benchmark-
werten oder nach dem Brownfield-Ansatz
mit den aus vergangenen Lieferantenange-
boten oder in Audits erhobenen Daten er-
mittelt werden.
Diese bieten eine faktenba-
sierte Grundlage zur Optimierung. Wichtig ist
dabei, dass die zugrundeliegenden Daten valide
sind und dem Vergleich mit der realen Lieferan-
tensituation standhalten. Zudem ist Aktualität
prise Product Costing (EPC)
. EPC ist eine
Methode, die eine
unternehmensweit ein-
heitliche Kostensteuerung über den ge-
samten Produktlebenszyklus verfolgt
(vgl.
Abbildung 2). Ziel ist es, die Kosten durch eine
fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit
frühzeitig ab der Entwicklungsphase zu steu-
ern. Dabei ist es essentiell, dass alle Unterneh-
mensbereiche und -Standorte auf Basis der
gleichen Daten und Methoden kalkulieren, um
die Produktkosten transparent und vergleichbar
zu gestalten. So können Produktideen und In-
novationen hinsichtlich ihrer Kosten von Anfang
an aktiv gestaltet und optimiert werden. Das
Enterprise Product Costing bindet dazu alle we-
sentlichen Unternehmensbereiche von Entwick-
lung, Produktion, Einkauf/Beschaffung und Ver-
trieb bis zum Controlling und Top Management
ein. Indem die Entwicklungs-, Produkt- und
Herstellkosten über alle Phasen des Produktle-
benszyklus hinweg transparent gestaltet wer-
Abb. 2: Enterprise Product Costing – unternehmensweite Transparenz der Produktkosten
CM Januar / Februar 2019
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