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Prämiensysteme werden in der Produktion
häufig als Maßnahme zur Leistungssteigerung
eingesetzt. Wirksam sind sie nur, wenn das
Verhalten der Mitarbeiter antizipiert und in der
Ausgestaltung des Prämiensystems berück-
sichtigt wird.
Ein klassisches Prämiensystem soll Mitarbei-
ter motivieren, bestimmte Vorgaben – bei-
spielsweise in technischen Prozessen – zu er-
reichen. Dies setzt voraus, dass die Triebfe-
dern von Motivation bekannt sind. Hinlänglich
in der Wissenschaft untersucht und in der Pra-
xis nachgewiesen ist, dass eine ausschließlich
monetäre Belohnung nur kurzfristige Anreize
setzt und damit nur begrenzt effektiv sein
kann. Damit Mitarbeiter dauerhaft motiviert
bleiben, müssen weitere Anreize in das Prämi-
ensystem integriert werden. Nachfolgend soll
gezeigt werden, wie dies mit einfachen Hilfs-
mitteln erfolgen kann.
Wird ein Mitarbeiter rein extrinsisch – z. B. über
monetäre Anreize – motiviert, kann er seine
kompletten Fähigkeiten nicht entfalten, da er zu
sehr auf die Belohnung fixiert ist, die er be-
kommt, wenn er eine bestimmte Leistung dafür
vollbringt. Diese Gedanken lenken ihn unbe-
wusst. Es bleibt kein Spielraum für das Gehirn,
es so zu nutzen, um über diese vergebenen en-
gen Schranken hinaus zu denken. Aber gerade
dies ist notwendig, um einen technischen Pro-
zess effektiv und effizient zu gestalten.
Werden extrinsische und intrinsische Anreize
verzahnt, kann dieses Problem abgemildert
werden. Es entsteht ein selbst regulierendes
Prämiensystem. Dabei bremst die Qualitäts-
Effektivität und Effizienz in der Produktion
durch verzahnte Prämiensysteme
von Sabine Landwehr-Zloch und Oliver Bader
Abb. 1: Konjunktion Prämien
Effektivität und Effizienz in der Produktion durch Prämiensysteme