CONTROLLER Magazin 1/2019 - page 46

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count-Manager Rede und Antwort, da sicher-
gestellt werden muss, dass der Key-Account-
Manager die Bestandteile der Rechnung nach-
vollziehen und dem Kunden gegenüber vertre-
ten kann. Dieser „Preview“ wird danach an den
Kunden verschickt. Der Kunde hat dann eben-
falls einige Tage Zeit, um diesen Preview auf
Stimmigkeit zu prüfen und ggf. Nachbesserung
zu verlangen. Nach Abschluss dieses Prozes-
ses wird das Attachment und auf dieser Grund-
lage die Rechnung, optimalerweise mittels ei-
nes elektronischen Systems (z. B. Ariba), gene-
riert und dem Kunden übermittelt. Daraufhin
gibt der Kunde die Rechnung im Fakturierungs-
system frei und veranlasst die Überweisung.
Nachdem der elektronische Fakturierungspro-
zess vollzogen ist, bietet es sich im Sinne einer
partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen
Provider und Kunden an, ein persönliches „In-
voice Handover Meeting“ durchzuführen, in
dem offene Punkte geklärt und zukünftige Pro-
jekte angesprochen werden. Über den persön-
lichen Kontakt lässt sich eine langfristige und
vertrauensvolle Atmosphäre aufbauen, die für
den Erfolg eines professionellen Miteinanders
entscheidend ist.
Literatur
Rouse, M. (2017). MIPS.
techtarget.com/definition/MIPS-million-instructions-per-second. Abgerufen am 10.11.2017.
Mehr-, bzw. Minderverbrauch zu berechnen.
Dieser Korrekturprozess kann für einen be-
stimmten Servicemonat theoretisch beliebig oft
wiederholt werden. Derartige Konstrukte ma-
nuell abzubilden wäre extrem fehleranfällig und
würde, wie bereits erwähnt, zu einer sehr hohen
Arbeitslast seitens der Controlling-Abteilung
führen. Weitere einzeln zu fakturierende Leis-
tungen, wie beispielsweise Special Requests
oder Rate Cards, die vom Special Requests
Team als „completed“ gemeldet werden, kön-
nen separat mit entsprechender Menge und
Preis eingegeben werden.
Nachdem sämtliche Leistungen durch die ein-
zelnen Funktionen an das Invoicing Team be-
richtet und vom Administrator in das System
eingegeben wurden, prüft der Controller die
Eingaben und gibt diese im System selbst frei.
Sobald sämtliche Leistungen geprüft wurden,
kann der sogenannte „Preview“ erstellt werden.
Dieser Preview wird dann vom Key-Account-
Manager auf Stimmigkeit geprüft. Bei der
Durchsprache steht der Controller dem Key-Ac-
Preis eingegeben. Preise lassen sich ebenfalls
in Staffelform („Tier Pricing“) anlegen, falls dies
vertraglich so vorgesehen ist. Für einen be-
stimmten Service-Monat wird, nachdem die tat-
sächlich gebrauchte Menge gemessen wurde,
diese in das Charge-Out System eingespielt.
Das Charge-Out System ist dann bei Erstellung
des Attachments in der Lage, sowohl die Base-
line als auch den aus der tatsächlichen Menge
resultierenden Mehr- oder Minderverbrauch ei-
genständig zu berechnen. Diese Verrechnung
der tatsächlich verbrauchten Menge mit der
Baseline wird „Reconciliation“ genannt.
Im Rahmen der Messung der Verbräuche durch
das Consumption Team entstehen gelegentlich
Unterschiedsbeträge zwischen Provider und
Kunden, die dann im Nachhinein ausgeräumt
werden müssen (vgl. Abbildung 3). Ist eine an-
dere Verbrauchsmenge in Rechnung zu stellen,
so muss nach der regulären Reconciliation eine
Korrekturbuchung erfolgen; durch die Eingabe
des Korrekturbetrags ist das Charge-Out Sys-
tem auch hier in der Lage, den korrekten neuen
Abb. 3: Schematischer Überblick über einen möglichen Fakturierungsprozess in großen IT-Konzernen
Autor
Prof. Dr. Alexander M. Zielonka
ist Professor für Controlling und Digitale Transformation an
der Hochschule Fresenius, Idstein.
E-Mail:
Fakturierung von Strategic-Outsourcing-Leistungen
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