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Jedes Jahr, wenn im Unternehmen das Budget
erstellt wird, fangen die Controller an, die Pla-
nungen der einzelnen Bereiche bzw. Abteilun-
gen zu konsolidieren.
Nachdem die Einnahmen und Ausgaben erstellt
sind, werden diese in einer BWA zusammenge-
fasst. Diese wird in mehreren Meetings mit den
zuständigen Bereichsleitern, Geschäftsführern,
etc. diskutiert. Schon beim Planungsprozess fal-
len erste Unstimmigkeiten seitens der Bereichs-
leiter auf, da diese oft jedes noch so erdenkbare
Konto planen müssen. Dies können zum Beispiel
die Konten Heizung, Wasser, Strom sein. Wenn
Sie einen Wellness-Betrieb betreiben, ist dies si-
cherlich sinnvoll. Bei einem Filialbetrieb, wo das
Wasser von den Mitarbeitern lediglich verwen-
det wird, um Tee und Kaffee zu kochen eher
nicht. Fassen Sie diese Positionen besser als
Energie zusammen. Sollten Sie tatsächlich eine
negative Abweichung zum Plan haben, können
Sie diese immer noch im Detail analysieren und
es sei noch erwähnt, die Energiekosten werden
nicht der Haupttreiber sein, wenn es dem Unter-
nehmen wirtschaftlich nicht gut geht.
Kommen wir nun zum Materialaufwand. Die
größte Position ist hier wohl der Wareneinsatz.
Gefolgt von Werbekostenzuschüssen und In-
venturen. Natürlich gibt es jetzt noch kleinere
Positionen wie Retouren (Online-Handel ausge-
nommen), Entsorgungskosten, etc. Oftmals ist
es der Wunsch des kaufmännischen Leiters,
dass der Controller diese Positionen bzw. Kon-
ten in der BWA mit auflistet, was auch legitim
ist. Wenn Sie den Materialaufwand jetzt aller-
dings in PowerPoint darstellen, wird Ihre Folie
unübersichtlich.
Von daher fassen Sie die kleinen Positionen
(unter einem Anteil von 5%) in die Kennzahl
Others bzw. Sonstige zusammen. Zum einen
hat es hier den Vorteil, dass Ihre PowerPoint-
Folie übersichtlicher wird und in der Regel
kein Teilnehmer fragt, welche Posten sich hin-
ter den letzten 5 % verbirgt. Des Weiteren
werden die meisten BWAs in Millionen Euro
präsentiert. Stellen Sie sich vor, Sie haben ei-
nen Umsatz in Höhe von 400 mEUR, einen
Materialaufwand von 160 mEUR. Wenn Ihre
Warenbezugskosten nun bei 115 T-EUR liegen
würde Ihre BWA mit der Gegenüberstellung
zum Vorjahr so aussehen, wie in Abbildung 1
dargestellt.
Sie sehen schon welchen Effekt das ganze
grafisch hat – keinen. Es ist mehr verwirrend
als hilfreich. Vergessen Sie bitte nicht, dass
die Bereichsleiter aus dem Einkauf, Vertrieb,
etc. keine ausgebildeten Controller sind.
Autor
Kristoffer Ditz
ist Leiter der Hanseatic Business School und verfügt über mehr-
jährige Erfahrung im Controlling. An der Hochschule Fresenius ist
er als freiberuflicher Dozent tätig. Seine Schwerpunkte sind das
Ein- und Verkaufscontrolling sowie Online-Controlling.
E-Mail:
Abb. 1: Konsolidierte BWA
© sebra – www.stock.adobe.com
Kennzahl „Others“
Wieso Sie nicht alle Kennzahlen
angeben müssen
von Kristoffer Ditz
CM Juli / August 2019