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Innovationen bestimmen die zukünftige Wett-
bewerbsfähigkeit und damit die langfristige
Existenz von Unternehmen am Markt.
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In wett-
bewerbsintensiven Branchen wie der chemi-
schen und pharmazeutischen Industrie ist das
Sicherstellen von Innovationen daher ein zent-
rales Thema. In Zeiten zunehmender Kommodi-
tisierung und Durchdringung der Branche mit
digitalen Technologien steht das Innovations-
management in einem ohnehin schon an-
spruchsvollen Umfeld vor weiteren Herausfor-
derungen.
Historisch sind Innovationen in der chemischen
und pharmazeutischen Industrie besonders
zeitintensiv, haben eine ex ante geringe Erfolgs-
wahrscheinlichkeit und sind (z. T. regulatorisch
bedingt) sehr teuer.
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Langfristige Existenzsicherung
durch Innovationen
Die mit der Kommoditisierung und Digitalisie-
rung einhergehende Erhöhung der Wettbe-
werbsintensität macht es für Unternehmen zu-
nehmend erforderlich, systematisch Innovatio-
nen hervorzubringen, die über eine reine Opti-
mierung bestehender Produkte und Prozesse
hinausgehen. Diese radikalen Innovationen
können z. B. in Form von neuen Lösungen oder
Dienstleistungen entstehen.
Da die Innovationsbeteiligten, hier: Forscher,
dabei verstärkt auch außerhalb ihrer bekannten
Gebiete denken müssen, ist Kreativität beim
Finden neuer Lösungen ein wesentlicher Er-
folgsfaktor. Aus Sicht der Unternehmensfüh-
rung stellt sich folglich die Frage: „Wie kann
man die Kreativität und Innovationskraft der
Mitarbeiter hochhalten, wenn der Misserfolg
teuer und gleichzeitig eher die Regel denn die
Ausnahme ist?“
Erfolgreiche Innovationsaktivitäten
erfordern kreatives Handeln
Die Kreativität ist der erste Schritt bei der In-
vention und der Innovation, d. h. sie führt zu
den Ideen, die später bei der Innovation auch
praktisch realisiert werden. Nach der „Kom-
ponententheorie der Kreativität“ (componenti-
al theory of creativity) besteht sie aus drei
Komponenten: der Motivation, der Expertise
und der Fähigkeit des kreativen Denkens.
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Die
Beziehungsorientiertes Innovationsmanagement
in der chemischen und pharmazeutischen Industrie
Analyse und Konzept
– Teil 1 –
von Sabine Landwehr-Zloch
Innovationsmanagement