CM März / April 2015
PERSONALIE
Werner Graf
Mit sofortiger
Wirkung übernimmt
der ehemalige
Panasonic-Chef
Werner Graf die
neu geschaffene
Position des Head
of Management Support bei Samsung
Electronics. In seiner Funktion soll er als
zentrales Bindeglied zwischen den
deutschen Niederlassungen des Elektronik-
herstellers fungieren und die internen
Prozesse noch besser an den hiesigen Markt
anpassen. Graf verantwortet dabei die
Bereiche Finance & Accounting, Controlling,
Collection, Customer Risk Management,
Sales Administration sowie Procurement. //
RiskManagement
News
LITERATUR
Fraud Management
in Kreditinstituten:
Praktiken, Verhinder-
ung, Aufdeckung
Der Themenbereich
Wirtschaftskriminalität
(Fraud) nimmt in der internatio-
nalen Unternehmenslandschaft bedauerli-
cherweise eine immer größer werdende
Bedeutung an. Besonders gefährdet ist
hierbei der Finanzsektor, der durch
vielfältige und komplexe Fraud-Praktiken
immer wieder Opfer krimineller Handlungen
wird. Bereits 2011 hat die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
weitergehende Vorgaben zur Verhinderung
sogenannter „sonstiger strafbarer Handlun-
gen“ verfasst. Dementsprechend werden
spezifische und individuelle Fraud-Manage-
ment-Systeme in den kommenden Monaten
und Jahren stark an Bedeutung und vor
allem an Notwendigkeit gewinnen. Durch die
langjährige Expertise der Autoren im
Bankensektor gibt das vorliegende Werk
einen breit aufgestellten Ratgeber zur
Fraud-Prävention.
Jackmuth, Hans-Willi / de Lamboy,
Christian / Zawilla, Peter (Hrsg.):
Fraud Management in Kreditinstituten:
Praktiken, Verhinderung, Aufdeckung
Frankfurt School Verlag, August 2013
500 Seiten, 79,90 Euro
ISBN 978-3940913456
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GDV prognostiziert
moderaten Anstieg der Insol-
venzen im laufenden Jahr
Der Gesamtverband der Deutschen Versi-
cherungswirtschaft (GDV) rechnet in seiner
im Dezember 2014 veröffentlichen Analyse
mit einer Steigerung der bundesweiten
Insolvenzen in Höhe von 2 Prozent auf
25.000 Fälle für das Jahr 2015. Dies würde
erstmalig eine Steigerung seit fünf Jahren
bedeuten.
Vor allem Schwierigkeiten in der Exportwirt-
schaft, begründet durch politische und ökono-
mische Risiken im Ausland, stellen deutsche
Unternehmen vor immer größer werdende Her-
ausforderungen. „Krisenherde wie in Russland
und der Ukraine, aber auch im mittleren Osten,
in Südamerika oder in Asien haben für die
Weltwirtschaft wieder erheblich an Bedeutung
gewonnen“, so Ralf Meurer, Vorsitzender der
Kommission Kreditversicherung des GDV.
Durch die Krise im Osten Europas wird bereits
2014 das deutsche Bruttoinlandsprodukt
beeinflusst: Die Ukraine-Krise sowie die gegen
Russland verhängten Sanktionen belasten das
hiesige BIP um bis zu 0,2 Prozentpunkte. Vor-
dergründig geschädigt werden hierdurch der
Maschinenbau, der Automobilsektor sowie die
Branchenkompass Banken 2014:
Regulierung weiterhin zentrales Thema
Im Rahmen der regelmäßigen Befragung
von 100 deutschen und 20 österreichi-
schen Kreditinstituten veröffentlichte
Steria Mummert Consulting in Zusammen-
arbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut
Forsa Ende 2014 den „Branchenkompass
Banken 2014“. Die Geschäftsbanken wur-
den hierbei zu ihren wichtigsten Strategien
sowie Investitionszielen bis 2017 befragt.
Auch in diesem Jahr stellen Regulierung und
Bankenaufsicht für rund 94 Prozent der
Befragten die zentralen Herausforderungen dar.
„Neben höheren Anforderungen an Eigenkapi-
talausstattung, Liquidität und Risikomanage-
ment müssen die Banken einen wachsenden
Katalog weiterer Vorgaben erfüllen – im natio-
nalen, europäischen und internationalen Kon-
text“, erörtert Stefan Lamprecht, Banken-
experte bei Steria Mummert Consulting.
„Dazu gehören Maßnahmen zur Verhinderung
von Geldwäsche, Erweiterungen im Melde-
wesen, aber auch strengere Vorgaben für den
Verbraucherschutz.“
Die Erweiterung MiFID II der EU-Richtlinie
„Markets in Financial Instruments Directive“
(MiFID) steht hierbei bei 68 Prozent der Ent-
scheider im Mittelpunkt der geplanten Anpas-
sungen und Investitionen. Im Vergleich zur ver-
gangenen Befragung in 2012 bedeutet dies
eine Steigerung von immerhin 7 Prozent. Ins-
besondere die Sparkassen und Genossen-
schaftsbanken sehen Nachholbedarf in diesem
Sektor (78 Prozent jeweils). Ebenso werden
sich diese in der nahen Zukunft intensiver mit
den im Sommer 2014 überarbeiteten Mindest-
anforderungen an die Compliance-Funktion
und weitere Verhaltens-, Organisations- und
Transparenzpflichten für Wertpapierdienstleis-
tungsunternehmen beschäftigen müssen.
81 Prozent der Sparkassen und Genossen-
schaftsbanken geben an, in diesem Sektor
noch kein zufriedenstellendes Niveau erreicht
zu haben (im Vergleich zu 40 Prozent der
übrigen Kreditinstituten).
Rund zwei Drittel der Befragten widmen sich
nun intensiv der durch das Kreditwesengesetz
geforderten Anpassung im Bereich der organi-
satorischen Pflichten wie Risikomanagement
und Meldewesen gemäß der Mindestanforde-
rungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-
tungsaufsicht (BaFin) sowie Maßnahmen zur
Geldwäscheprävention. Besonders im Risiko-
management lässt sich erfreulicherweise
erkennen, dass viele Kreditinstitute bereits im
Hinblick auf Basel IV erwartete Änderungen im
Risikomanagementprozess implementieren
möchten. //
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