CONTROLLER Magazin 2/2015 - page 106

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40 Jahre ICV – Mit 40-Jährigen im Gespräch
Teil 2: Monika Nebl: „Unsere Arbeit hat sich gelohnt“
Im ICV-Jubiläumsjahr 2015 wird eine Persönlichkeit ihren
70. Geburtstag feiern, die beliebt und eng mit dem Verein ver-
bunden ist. Monika Nebl arbeitete seit der Vereinsgründung
bis 2008 in der ICV-Geschäftsstelle. Wir haben uns mit ihr
unterhalten.
Wie geht es Ihnen, liebe Frau Nebl?
Danke, gut. Wie es einer Ruheständlerin so geht: immer etwas zu tun,
nie Langeweile.
Seit ein paar Jahren haben Sie sich etwas zurückgezogen.
Verfolgen Sie noch die Entwicklung im Verein?
Das ist tatsächlich in den letzten beiden Jahren nicht mehr ganz so
eng wie in den Jahren seit meiner Pensionierung 2008. Es hat sich ja
auch personell einiges in der Geschäftsstelle mit der inzwischen jün-
geren Mannschaft verändert. Aber dennoch habe ich sehr herzliche
Kontakte mit meinen engsten ehemaligen Kollegen. Und wo es gelingt,
freue ich mich auch immer über Kontakte zu meinem ehemaligen
Chef, Dr. Deyhle. Wenn ich mal große Sehnsucht nach dem Verein
habe, dann schaue ich im Internet, was so los ist.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie darauf angespro-
chen werden, dass der Verein nun 40 wird?
Natürlich will ich vor allem gratulieren. Ich stocke etwas und frage
mich: Ist der tatsächlich schon 40? Und ich bin auch stolz, 34 Jahre
dabei gewesen zu sein.
Vielen Mitgliedern im ICV, da schließe ich mich gerne ein,
sind Sie in aller angenehmster Erinnerung.
Ich hatte eine vielseitige Arbeit und bin dabei mit zahlreichen Men-
schen zusammengekommen, auch wenn das oft ein Knochen-Job
war. Ich habe die Buchhaltung im Verein gemacht, die Mitgliederbe-
treuung, Regionaltagungen und Congresse organisiert und begleitet,
außerdem hatte ich Sekretariats-Aufgaben in der Controller Akademie.
Durch die Mitgliederbetreuung habe ich unvergessliche persönliche
Schicksale erlebt – private wie berufliche, erfreuliche wie traurige.
Da habe ich sehr viel Herzblut hineingesteckt. Das Schöne daran:
Wenn man helfen konnte, kam auch immer viel zurück.
Sie waren seit 1971 Sekretärin bei Dr. Deyhle in der Controller
Akademie. Erinnern Sie sich noch an den Beginn des Control-
ler Vereins?
Ich meine, es war im Februar 1975, als ein paar Herren von der CA,
Dr. Blazek war glaube ich dabei, in Starnberg zum Notar gegangen
sind, um den Verein zu gründen. Die kamen dann mit einem zusam-
mengerollten Papier zurück. Dr. Deyhle hat mich gleich beauftragt die
Mitgliederbetreuung zu übernehmen. Er gab mir ein Holzkästchen, da
waren die ersten Karteikarten drin, und so hat unsere Mitgliederda-
tenbank begonnen. Im Mai 1976 sind wir zum ersten Controller Con-
gress gefahren, der fand in den ersten acht Jahren in Frankfurt/Main
statt und hatte anfangs so um die einhundert Teilnehmer. Daran erin-
nere ich mich noch sehr genau, denn in dem Mai wusste ich schon,
dass ich schwanger war.
Es waren dann insgesamt 33 Controller Congresse, die Sie
beim ICV erlebt und betreut haben. Was ist Ihnen davon
besonders in Erinnerung geblieben?
Ich hatte das große Glück, viele interessante Menschen zu treffen.
Dazu gehörten bei unseren Congressen Spitzenleute aus der Wirt-
schaft. Die habe ich meistens als sehr angenehme, ganz normale
Menschen kennengelernt. So kam es dann auch, dass ich die Wirt-
schaftsseiten der Zeitungen ganz anders lesen gelernt habe, als ich
das wohl ohne diesen Job getan hätte. Denn bei vielen Unterneh-
mensnachrichten hatte ich ein Bild oder sogar eine persönliche Vor-
stellung von den Leuten im Kopf, über die dort geschrieben wurde.
33 Congresse und 34 Jahre mitgestaltete Entwicklung im
Verein: Was halten Sie aus dieser Zeit für besonders bemer-
kenswert?
Das war zum einen die Internationalisierung, deren Anfänge ich mit-
erleben konnte. Das ist schon sehr interessant gewesen, wo dann so
überall Arbeitskreise gegründet wurden. Und andererseits erinnere ich
mich besonders gerne an unsere Veranstaltungen nach der Wende
im Osten Deutschlands. Wie wir, Conrad Günther und ich, sowie auch
Dr. Deyhle, zu unseren Veranstaltungen, die damals Orientierungstage
hießen, in Städte wie Erfurt, Leipzig und Rostock gefahren sind, das
Auto voller Material, das uns förmlich aus den Händen gerissen wurde.
40 Jahre ICV, an denen Sie einen großen Anteil haben.
Wie sieht Ihr Fazit aus?
Unsere Arbeit, unsere Bemühungen haben sich gelohnt. Wir haben
viel geleistet und wir haben in den Jahren gut vorgespurt für die, die
heute die Geschicke lenken. Ich hatte das Glück in der Geschäfts-
stelle exzellent mit Conrad Günther und Silke Neunzig zusammen-
zuarbeiten; immer voller Vertrauen. Das will ich nicht missen.
Q
(Das Gespräch führte Hans-Peter Sander, ICV-Team PR / New Media)
Einen bewegenden Abschied erlebte
Monika Nebl auf der ICV-Mitglieder-
versammlung 2008.
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