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          noch die finanzielle Konsolidierung zwischen
        
        
          verschiedenen Unternehmen eines Verbundes
        
        
          hinzu.
        
        
          3. Reward and Sustain
        
        
          In dieser abschließenden Phase des EPM-Zyk-
        
        
          lus wird der Tatsache Rechnung getragen,
        
        
          dass sich die
        
        
          Arbeitswelt
        
        
          insbesondere
        
        
          für
        
        
          die Führungskräfte stetig intensiviert
        
        
          .
        
        
          Während der normale Mitarbeiter im Rahmen
        
        
          des Change Managements schon seit vielen
        
        
          Jahren berücksichtigt und durch entsprechen-
        
        
          de Programme aktiv unterstützt wird (bzw.
        
        
          unterstützt werden könnte), bleiben die Füh-
        
        
          rungskräfte bislang faktisch außen vor. Je-
        
        
          doch legen aktuelle Studien zur Effektivität von
        
        
          unternehmerischen Transformationsprozessen
        
        
          wie bspw. Unternehmenszusammenschlüssen
        
        
          den Schluss nahe, dass klar definierte Verän-
        
        
          derungsstrategien, effektive Projektorganisati-
        
        
          onen oder klare und offene Kommunikation
        
        
          zwar unerlässliche Elemente in derartigen Pro-
        
        
          zessen sind, dass mit fortschreitender Pro-
        
        
          zessdauer jedoch die leitenden
        
        
          Führungs-
        
        
          kräfte selbst zum größten Leistungsrisiko
        
        
          werden.
        
        
          Der erste Teilprozess der abschließenden Pha-
        
        
          se 3 des EPM-Zyklus, das „Executive Perfor-
        
        
          mance Management“, konzentriert sich des-
        
        
          halb genau auf diese Problemstellung. Es geht
        
        
          um die nachhaltige
        
        
          Leistungssteigerung der
        
        
          Führungskraft
        
        
          als Individuum. Vergleichbar
        
        
          einem Spitzensportler, dem die bekannten An-
        
        
          gebote aus dem Breitensport (im Unterneh-
        
        
          menskontext bspw. das betriebliche Gesund-
        
        
          heitswesen) nicht zur dauerhaften Spitzenleis-
        
        
          tung verhelfen, geht es hier um individuelle
        
        
          Leistungsstrategien, die auf den Sportler (im
        
        
          Unternehmen das Top-Management) zuge-
        
        
          schnitten sind und durch modernste Trainings-
        
        
          verfahren und -technologien Spitzenleistung
        
        
          provozieren.
        
        
          Im zweiten Teilprozess wird der Aspekt der
        
        
          Lohn- und Anreizsysteme
        
        
          und damit ein zu-
        
        
          tiefst menschliches Anliegen adressiert. Studi-
        
        
          en belegen, dass Menschen bewusst oder un-
        
        
          bewusst danach streben, ihren
        
        
          Handlungen
        
        
          einen Sinn i. S. eines erreichten Nutzens
        
        
          zu
        
        
          geben. Unternehmen machen sich diesen Pro-
        
        
          zess zu Nutze, indem Verhaltensanreize durch
        
        
          entsprechende Belohnungen oder im negati-
        
        
          ven Fall Sanktionen gegeben werden. Der Auf-
        
        
          bau eines entsprechenden Lohn- und Anreiz-
        
        
          systems ist deshalb eine zentrale Aktivität im
        
        
          EPM-Zyklus.
        
        
          4. Das Fundament des EPM
        
        
          Um einen reibungslosen Ablauf des EPM-Zyk-
        
        
          lus gewährleisten zu können, ist ein solides
        
        
          Fundament bestehend aus
        
        
          ·
        
        
          einer auf Leistungssteigerung und -erhalt
        
        
          ausgerichteten Unternehmenskultur,
        
        
          ·
        
        
          einem geschäftsorientierten Risikomana-
        
        
          gement und
        
        
          ·
        
        
          einer technologischen Basis, die in der Lage
        
        
          ist, die Datenmengen zu bewältigen, die im
        
        
          Rahmen der Informationserfassung und
        
        
          -verarbeitung entstehen
        
        
          aufzubauen.
        
        
          
            Zusammenfassung
          
        
        
          Die Umsetzung der vorgestellten Phasen mit
        
        
          ihren jeweiligen Teilprozessen und spezifischen
        
        
          Verfahren des EPM führt zu einer dauerhaft
        
        
          gesteigerten Leistungsfähigkeit von Organisa-
        
        
          tionen.
        
        
          Diese Leistungssteigerung lässt sich sowohl
        
        
          auf Stufe des Gesamtsystems, d. h. der Unter-
        
        
          nehmung als Ganzes, als auch auf der individu-
        
        
          ellen Stufe der Führungskräfte und Mitarbeiter
        
        
          feststellen.
        
        
          Je nach Zielsetzung kann die Leistungssteige-
        
        
          rung entweder zur Steigerung des Outputs, z. B.
        
        
          einer Umsatzsteigerung oder zur effizienteren
        
        
          Erreichung eines definierten Zielwertes, bspw.
        
        
          im Sinne der Gesamtprofitabilität eingesetzt
        
        
          werden.
        
        
          Bei der Umsetzung entsprechender EPM-Kon-
        
        
          zepte ist jedoch zu beachten, dass die rein iso-
        
        
          lierte Umsetzung eines einzelnen Teilprozesses
        
        
          zwar punktuelle Verbesserungen produzieren
        
        
          wird, dass jedoch erst die integrative Umset-
        
        
          zung aller drei Phasen das umfassende Leis-
        
        
          tungspotenzial ausschöpfen kann.
        
        
          Schritt für Schritt zu einem nachhaltig
        
        
          höheren Leistungsniveau
        
        
          Unternehmen sind komplexe Gebilde und
        
        
          damit mehr Organismus denn Maschine.
        
        
          Klassische Steuerungsansätze, die auf Pla-
        
        
          nungsstabilität und mechanistischen Len-
        
        
          kungsprinzipien aufbauen, schließen sich
        
        
          deshalb heute aus.
        
        
          Das Enterprise Performance Management
        
        
          (EPM) stellt demgegenüber einen praktisch
        
        
          erprobten und wissenschaftlich fundierten
        
        
          modernen Ansatz der Leistungssteuerung
        
        
          vor. EPM ist dabei als zyklischer Prozess zu
        
        
          verstehen, der mit jedem Durchlauf ein neu-
        
        
          es, höheres Leistungsniveau realisiert.
        
        
          In diesem Buch wird jede Phase des EPM
        
        
          konzeptionell begründet und anhand von
        
        
          konkreten Praxisbeispielen operationali-
        
        
          siert. Die drei EPM-Fundamente Technolo-
        
        
          gie, Leistungskultur und Risikomanagement
        
        
          werden ausführlich dargestellt.
        
        
          Der Controlling-Berater Band 39:
        
        
          Enterprise Performance Management
        
        
          Bandherausgeber: Andreas Klein / Roger
        
        
          Kunz-Brenner / Mario Stephan
        
        
          250 Seiten, € 68,48
        
        
          Mat-Nr. 01401-0121, Haufe-Lexware 2015
        
        
        
          
            CM September / Oktober 2015