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          1. Strategy to Plan
        
        
          Die erste Phase des EPM-Zyklus hat zum Ziel,
        
        
          die gesamte Organisation auf die Gesamtun-
        
        
          ternehmensstrategie auszurichten und die kriti-
        
        
          schen, weil begrenzten Unternehmensressour-
        
        
          cen in die zur Zielerreichung erforderlichen
        
        
          Maßnahmen zu leiten. Die beiden Kernprozesse
        
        
          der ersten Phase adressieren deshalb einer-
        
        
          seits die Übersetzung oder
        
        
          Transformation
        
        
          der strategischen Vorgaben in Ziele, Kenn-
        
        
          zahlen und Maßnahmen.
        
        
          Andererseits wird
        
        
          die weiterführende Übersetzung der Strategie
        
        
          in
        
        
          Pläne und Budgets
        
        
          gefordert, damit es
        
        
          nicht bei Studien und Konzepten bleibt, sondern
        
        
          auch die notwendigen finanziellen Mittel zuge-
        
        
          sprochen werden.
        
        
          Wichtige Instrumente, die im Rahmen der ers-
        
        
          ten Phase typischerweise eingesetzt werden,
        
        
          sind bspw.
        
        
          ·
        
        
          Strategielandkarten zur Visualisierung der
        
        
          Zielzusammenhänge,
        
        
          ·
        
        
          Verfahren des Projektportfoliomanagements
        
        
          zur Bewertung und Priorisierung von Projek-
        
        
          ten und Programmen und/oder
        
        
          ·
        
        
          moderne Planungs- und Budgetierungs-
        
        
          ansätze.
        
        
          Diese Beispielliste enthält bewusst zunächst
        
        
          kein Instrument der Leistungsmessung, ob-
        
        
          wohl die Auswahl der Leistungskennzahlen
        
        
          (KPIs) und das Erstellen von Management-
        
        
          cockpits typischerweise in dieser Phase des
        
        
          EPM verortet werden. Das populäre Thema
        
        
          Managementreporting schließt sich vielmehr
        
        
          an die erste Phase an.
        
        
          2. Measure to Report
        
        
          Die zweite Phase des EPM-Zyklus fokussiert
        
        
          auf die
        
        
          Beobachtung der Leistungsentwick-
        
        
          lung.
        
        
          Leistungswerte werden erhoben, weiter-
        
        
          verarbeitet, aggregiert und dem Management
        
        
          zur Entscheidungsfindung zur Verfügung ge-
        
        
          stellt. Ziel ist es, existierende Abweichungen
        
        
          von Zielwerten transparent werden zu lassen
        
        
          und entsprechende
        
        
          Kurskorrekturen
        
        
          einleiten
        
        
          zu können. Das Ziel der zweiten Phase ist er-
        
        
          reicht, wenn nicht nur die relevanten Kennzah-
        
        
          len zur aktuellen Performance dargestellt wer-
        
        
          den, sondern auch eine
        
        
          brauchbare Voraus-
        
        
          schau (Forecast)
        
        
          auf zu erwartende Leis-
        
        
          tungsergebnisse in der Zukunft möglich ist.
        
        
          Zu dieser Phase gehört auch die Schaffung ei-
        
        
          ner validen und belastbaren
        
        
          Datengrundlage
        
        
          im Sinne des (Management) Accountings
        
        
          und Controllings
        
        
          . Darunter fallen z. B. Fragen
        
        
          der richtigen Datengranularität oder die Imple-
        
        
          mentierung erforderlicher Rechnungslegungs-
        
        
          standards. Das klassische Reporting der rele-
        
        
          vanten Daten ist dann der eigentliche Hauptteil
        
        
          dieser Phase. Hier werden
        
        
          Reportingprozesse
        
        
          optimiert
        
        
          , standardisiert und alle Ausgabefor-
        
        
          mate wie Dashboards, Cockpits oder Standard-
        
        
          berichte implementiert. In multinationalen Un-
        
        
          ternehmen und Konzernen kommt gesondert
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Prof. Dr. Andreas Klein
        
        
          ist Professor für Controlling & International Accounting an der
        
        
          SRH Hochschule Heidelberg und Mitherausgeber von „Der
        
        
          Controlling-Berater“. Nach einer Banklehre, Studium der
        
        
          Betriebswirtschaftslehre und Promotion war er zehn Jahre
        
        
          für eine internationale Beratungsgesellschaft tätig.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          Dr. Mario Stephan
        
        
          ist Direktor des Bereichs Enterprise Performance Management
        
        
          bei PwC in Zürich und Leiter des Studiengangs Corporate Stra-
        
        
          tegy an der Steinbeis-Hochschule in Berlin.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
            Abb. 1: Der EPM-Zyklus (Quelle: PwC)
          
        
        
          
            Enterprise Performance Management