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Externe Analyse
Auch wenn bei der strategischen Analyse der
Gesundheitssituation die interne Analyse im
Fokus steht, dürfen externe Einflussfaktoren
nicht außer Acht gelassen werden. Es werden
Entwicklungen im Unternehmensumfeld be-
rücksichtigt und in Form von Chancen und Ri-
siken dargestellt, welche die Gesundheitssitu-
ation des Unternehmens oder die Ausgestal-
tung eines BGM beeinflussen können. Im Fall
der SpedLog Cargo waren zwei wesentliche
Entwicklungen in der Logistikbranche (auf Ba-
sis der Auswertung von Berichterstattungen,
bezogen auf 2014) zu berücksichtigen. Dies ist
zum einen der weiterhin bestehende Wett-
bewerb um die besten Fachkräfte und zum an-
deren das anhaltende Wachstum des Trans-
portsektors. Es müssen zusätzliche Argumente
geschaffen werden, die eine Akquise neuer
talentierter Mitarbeiter erleichtern und die
Fluktuation von begabten Beschäftigten ver-
ringern. Für die SpedLog Cargo ergeben sich
letztlich die in Abbildung 6 dargestellten Chan-
cen und Risiken.
Erarbeitung strategischer
Gesundheitsthemen
Im Rahmen des ersten Workshops mit Unter-
nehmensvertretern der SpedLog Cargo (z. B.
Gesundheitskreis) werden auf Basis der erar-
beiteten Analyseergebnisse mithilfe einer
SWOT-Analyse Gesundheitsthemen abgeleitet,
indem aus der Kombination von Stärken und
Schwächen mit Chancen und Risiken Optionen
gebildet werden (Abbildung 7). Anschließend
werden inhaltlich ähnliche Optionen zu Gesund-
heitsthemen zusammengefasst.
SO-Optionen:
1. Das gute Arbeitsklima in der Disposition soll
derart genutzt werden, dass die dortigen
Mitarbeiter bereit sind, Ideen zur Verbesse-
rung der Prozesse zu liefern, um das Unter-
nehmen zu unterstützen und die Effizienz
trotz Fachkräftemangel zu steigern.
ST-Optionen:
1. Die dem guten Arbeitsklima in der Disposition
zugrunde liegenden Umgangsformen, Prozes-
se und Mechanismen in der Zusammenarbeit
sollen auch für andere Bereiche adaptiert
werden, wodurch die Fluktuation und damit
verbundene Kosten verringert werden.
2. Die dem guten Arbeitsklima in der Disposi-
tion zugrunde liegenden Umgangsformen,
Prozesse und Mechanismen in der Zusam-
menarbeit sollen auch für andere Bereiche
adaptiert werden, wodurch psycho-soziale
Belastungen verringert werden.
WO-Optionen:
1. Es soll ein Bewusstsein für das Thema Ge-
sundheit bei den Mitarbeitern geschaffen
werden, was eine Implementierung und Pro-
fessionalisierung eines BGM ermöglicht.
2. Es soll ein Bewusstsein für das Thema
Gesundheit als Führungsaufgabe bei den
Führungskräften geschaffen werden, was
zur Professionalisierung der Unternehmens-
steuerung beiträgt.
3. Es gibt einen Ansprechpartner für das The-
ma Gesundheit, was zur Professionalisie-
rung des BGM beiträgt und Vorteile im Wett-
bewerb um Fachkräfte generiert.
4. Die Umsetzung von Maßnahmen und deren
Zweck wird innerhalb des Unternehmens
kommuniziert, was zur Professionalisierung
des BGM und der Schaffung von Wettbe-
werbsvorteilen führt.
WT-Optionen:
1. Die relativ hohen Krankenstände bei den
Fahrern sollen verringert werden, um dem
drohenden Risiko der schwindenden Wett-
bewerbsfähigkeit entgegenzuwirken.
Die erarbeiteten Optionen werden zu Gesund-
heitsthemen zusammengefasst, um die Kom-
Abb. 6: Übersicht Stärken und Schwächen aus der externen Analyse
Abb. 7: Bildung von Optionen mit der SWOT-Analyse
Betriebliches Gesundheitsmanagement mit der Gesundheits-BSC