wirtschaft und weiterbildung 3/2016 - page 53

wirtschaft + weiterbildung
03_2016
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Learntec 2016.
Viele
Aussteller wollten beim
„Umbau“ in Richtung
„Social Learning“ und
„Gamification“ helfen.
Die Messeforen wurden
sehr gut angenommen.
Eine bei Besuchern
begehrte Tragetasche
mit dem Aufdruck
„Learning Guru“ war
der Marketinggag des
Jahres. Wir verdanken
ihn der Reflact AG aus
Oberhausen.
Medien e. V. (Bitkom) mit acht Unterneh-
men auf einem Gemeinschaftsstand.
Insgesamt zählte die Messe in diesem
Jahr 240 Aussteller (plus sieben Prozent).
Während im letzten Jahr die Zahl der
Aussteller stagnierte, ist der Zuwachs im
Jahr 2016 wohl hauptsächlich der Start-
up-Sonderfläche zu verdanken.
Aussteller überzeugt
Die Aussteller sind laut einer Umfrage
der Messe sowohl mit der Besucherfre-
quenz als auch mit der Qualität des Pu-
blikums sehr zufrieden. „Wir haben sehr
viele gute Gespräche geführt, von denen
einige auch direkt zu einem Abschluss
geführt haben“, berichtete Dr. Michaela
Meier, Geschäftsführerin von „Papagei.
com“, einem Anbieter von Lernvideos.
„Es waren sehr viele Entscheider bei uns
am Stand, darunter waren auch einige
internationale Konzerne, die Standorte in
Deutschland haben und unsere Dienste
als Sprachlernanbieter für alle Standorte
nutzen möchten.“
Für langjährige Aussteller wie die „Time­
4you“ hat sich die Messe seit Jahren als
„ideale Plattform“ etabliert, um mit lang-
jährigen Kunden, aber auch neuen Inte-
ressenten Geschäfte anzubahnen. „Zu
uns kamen gut vorbereite Fachbesucher
mit klar definierten Zielen“, so Sandra
Krych von „Time4you“. Eine konkrete
Frage vieler Besucher sei zum Beispiel,
wie man „Social Learning“ in ein beste-
hendes „Learning Management System“
(LMS) integrieren könne, berichtet Onno
Reiners, Mitglied der Geschäftsleitung
der M.I.T. E-Solutions GmbH. Mit einem
„runderneuerten“ LMS kommt er dieser
Nachfrage entgegen. Außerdem interes-
sierten sich Stamm- wie Neukunden für
Compliance-Schulungen, die bei M.I.T.
zum Beispiel in Form einer „Quizduell“-
App aufbereitet worden seien.
„Mobile Learning“ ist laut MMB-Institut
(siehe Artikel ab Seite 54) einer der ganz
großen und noch dazu für die Anbieter
profitablen E-Learning-Trends. Auf der
Learntec findet man kaum einen Anbie-
ter, der nicht auch etwas „Mobiles“ an-
bietet. „Wir liefern nur noch mobilfähige
Inhalte“, sagt etwa Hajo Noll, Geschäfts-
führer von „Canudo“, einem Spezialisten
für interaktive Inhalte. Die in den letzten
Jahren stark gewachsene Agentur lockt
die Besucher mit einem Betonmischer auf
den Stand. Er stehe für die E-Learning-
Baustelle, die derzeit in den meisten Un-
ternehmen anzutreffen sei, so Noll. Der
Renner auf Nolls Baustelle ist aber auch
eine Quiz-App, die sehr gut dazu geeignet
ist, sich via Smartphone Wissen anzueig-
nen und seinen Wissensstand mit dem
der Kollegen spielerisch zu vergleichen.
Dass „Mobile Learning“ nicht nur „etwas
auf dem Smartphone anschauen“ heißt,
sondern wesentlich mehr ist, konnte man
auf dem Stand der TTS GmbH, Heidel-
berg, erleben. Dort gab es „Realworld
Context Solutions“ zu bestaunen. Auf
dem Messestand waren überall kleine
Sender verteilt, die eine App auf einem
Tablet aktivierten. So wurden kontextbe-
zogene Informationen abgerufen. Stand
man zum Beispiel neben der großen
Orangenpresse, zeigte einem die App
automatisch, wie die Presse zu bedienen
war.
Auf ein ganz anderes Schwerpunktthema
machte Dr. Werner Kohn, Geschäftsführer
der Viwis GmbH, München, aufmerksam.
Insbesondere Autorentools würden der-
zeit stark nachgefragt, da viele Unterneh-
men einfache Inhalte selbst als Online-
Lernhäppchen erstellen wollten.
Learntec bleibt Nr. 1
Eine Delphi-Befragung von E-Learning-
Experten, die das MMB-Institut, Essen,
Anfang 2016 veröffentlichte, ergab, dass
die Learntec für die bedeutendste Marke-
tingveranstaltung der E-Learning-Bran-
che gehalten wird. Die Learntec bleibt
im MMB-Ranking der E-Learning-Events
in Deutschland souverän auf Platz 1 (89
Prozent, Vorjahr: 88 Prozent). Als zweit-
wichtigste Veranstaltung hat sich die „On-
line Educa Berlin“ (OEB) etabliert, der
von mehr als zwei Dritteln der Experten
großes Potenzial für die E-Learning-Bran-
che attestiert wird.
Gudrun Porath
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