wirtschaft und weiterbildung 3/2016 - page 49

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wirtschaft + weiterbildung
03_2016
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Michael Donat.
Der
Diplom-Psychologe
und Experte für
Qualifizierungsstra-
tegien rät, mehr auf
die „Passgenauig-
keit“ einer Ausbil-
dung zu achten.
terprogramm ich das am besten umsetzen
kann – wobei es ja nicht immer gleich ein
Master sein muss.
Wenn man sich die Masterprogramme
anschaut, hat man den Eindruck, dass
die Angebote immer spezialisierter
werden. Da geht es dann zum Beispiel
nicht mehr um Management, sondern
um Management in der Beratung im
Logistikbereich.
Donat:
Das stimmt und das halte ich für
problematisch. Die Unternehmen sollten
vorsichtig sein und sich überlegen, ob sie
den Mitarbeiter später auch woanders
einsetzen können. Schließlich kann heute
keiner mehr garantieren, welche Jobs es
in ein paar Jahren noch gibt. Wer da nur
einen winzigen Teilbereich beherrscht,
tut sich dann deutlich schwerer. Auch der
Mitarbeiter sollte gut abwägen, was ihm
sein hoch spezialisierter Master bei einem
möglichen Arbeitgeberwechsel bringt.
Dabei springen die Hochschulen häufig
auch auf Trendthemen auf. So gibt es
inzwischen auch schon eigene Master­
studiengänge in Digital Innovation.
Braucht man das wirklich?
Donat:
Leider folgen auch renommierte
Hochschulen manchmal diesen Modewel-
len, um so neue Studenten zu gewinnen.
Schließlich ist der Wettbewerb um zah-
lende Studenten groß. Aber häufig sind
das dann Schmalspur-Programme und
keine breit aufgestellten Qualifikationen,
wie sie in den meisten Unternehmen ge-
sucht werden. So brauchen wir als Ma-
nagement- und Technologieberatung vor
allem Mitarbeiter mit generalistischem
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