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04/17 personalmagazin
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Auftrag bearbeitet, indem sich die Ma
schinen selbst das passende Teil konfigu
rieren. Wenn das Ersatzteil automatisch
losgeschickt wird, hat das Auto auch den
Werkstatttermin schon vereinbart. Solche
und weitere Beispiele für Industrie 4.0 fin
den sich auf
Alles wird individueller und flexibler
Die Vision zeigt, dass Industrie 4.0
ganz neue Anforderungen an Produk
tionssysteme und Maschinen stellt. Sie
müssen anpassungsfähig sein, da die zu
fertigenden Produkte ständig wechseln
können. Im Ergebnis heißt das: Die Pro
duktion wird individueller, flexibler und
schneller. Die vierte industrielle Revolu
tion bietet damit das Potenzial, aktuelle
wirtschaftliche und gesellschaftliche
Herausforderungen zu meistern.
Kennzeichnend im Bereich der In
dustrieproduktion sind die starke Indi
vidualisierung der Produkte unter den
Bedingungen einer hoch flexibilisier
ten (Großserien-)Produktion. Die für
Industrie 4.0 notwendige Automatisie
rungstechnik soll durch die Einführung
von Verfahren der Selbstoptimierung,
Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und
Kognition intelligenter werden und die
Menschen bei ihrer zunehmend kom
plexen Arbeit besser unterstützen. Die
derzeit größten Projekte in Industrie 4.0
sind der von der Exzellenzinitiative von
Bund und Ländern geförderte Exzellenz
cluster „Integrative Produktionstechnik
für Hochlohnländer“ und der BMBF-
Spitzencluster „Intelligente technische
Systeme Ostwestfalen-Lippe (“It‘s OWL”).
Gerade in diesem Projekt ist auch Phoe
nix Contact eingebunden.
Deutschland ist der international
führende Fabrikausrüster und stark
im Bereich der eingebetteten Systeme,
Hardware- und Softwarekomponenten,
um systemspezifische Funktionsmerk
male zu realisieren. Das gibt uns eine
gute Startposition, und indem wir den
Wandel zur Industrie 4.0 aktiv beglei
ten, können wir unsere Stellung als
Leitanbieter weiter ausbauen. Nicht zu
letzt steigert die stärkere Vernetzung
von Produkten und Maschinen auch die
Effizienz der hier produzierenden Un
ternehmen und fördert ihren Erfolg im
globalen Wettbewerb.
Gerade im internationalen Wettbe
werb ist es entscheidend, schnell auf
Veränderungen zu reagieren. In der
Industrie 4.0 sind alle Abläufe transpa
rent, sodass Unternehmen jederzeit den
Überblick behalten und flexibel agieren
können. Fällt zum Beispiel ein Zulieferer
aus, lassen sich Abläufe ad hoc anpas
sen, sodass die Liefermenge an anderer
Stelle erhöht und der Ausfall kompen
siert wird. Produktionsprozesse können
einfach und standortübergreifend opti
miert werden – sei es mit Blick auf Qua
lität, Preis oder Ressourceneffizienz.
Waren Maschinen früher auf ausge
wählte Arbeitsschritte festgelegt, ist
künftig dank stärker vernetzter Infor
matik eine schnelle Reaktion auf sich
ändernde Anforderungen möglich. Egal,
ob ein Produkt blau oder rot lackiert wer
den soll – die Maschine kann beides und
entscheidet selbst, was zu tun ist. Um
ständliches Umprogrammieren ist nicht
nötig. Auf diese Weise lässt sich rasch
auf individuelle kundenspezifische
Wünsche reagieren. Selbst die Produk
tion von Einzelstücken und Kleinstmen
gen kann rentabel werden.
Im Zuge der vierten industriellen Re
volution bieten sich zahlreiche Anknüp
fungspunkte für neue Geschäftsmodelle.
Intelligente Objekte sammeln vielfältige
Daten, auf Basis derer sich innovative
Services und Angebote entwickeln las
sen. Gerade Start-ups sowie kleine und
mittlere Unternehmen mit Ideen können
von Big Data profitieren und sich mit
Business-to-Business-Dienstleistungen
am Markt etablieren.
Neue Arbeitsorganisation vonnöten
Die intelligenten Assistenzsysteme er
öffnen Beschäftigten neue Spielräume.
Sie bieten das Potenzial, in Zeiten des de
mografischen Wandels ältere Menschen
länger in das Berufsleben einzubinden,
Mit Mut Richtung
Industrie 4.0: Das
schaffen die Mitar-
beiter, wenn ihre
Führungskräfte als
„Change Leader“ zur
Seite stehen.
VIDEO
Im Video in der Personalmagazin-App
sehen Sie, wie Phoenix Contact den
Weg zu Industrie 4.0 beschreitet.
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Auftragseingang über Produktion und
Logistik bis zum Service. Ein Beispiel
dafür: Ein Bauteil im Auto kann künftig
kontinuierlich Daten über den eigenen
Zustand sammeln. Wird ein Austausch
nötig, schickt es eine Bestellung mit al
len Spezifikationen und der Lieferadresse
an den Hersteller. In der Fabrik wird der