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07/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
vatkunden zur Buchung anbieten, aber
wir haben alle weiteren Bausteine hinzu-
gefügt, die Travel-Management-Abteilun-
gen benötigen“, sagt Dirk Schmidt, Ma-
naging Director Corporate Sales, Central
& Northern Europe, HRS. „Das beginnt
beim Hoteleinkauf und beim Aushandeln
von Raten“, erläutert Schmidt. Großun-
ternehmen handeln oftmals Sonderkon-
ditionen mit globalen Hotelketten aus –
doch nicht immer ist am Einsatzort ein
passendes Haus solcher Ketten vorhan-
den, und in den meisten Märkten stellen
Ketten ohnehin nur einen kleinen Teil
des verfügbaren Inventars. „Wir können
auf Basis unserer Marktkenntnis und
nach einer gründlichen Analyse des Be-
darfs des jeweiligen Unternehmens, was
Destinationen und Ausstattung betrifft,
zum Beispiel weitere Häuser, selbst völ-
lig eigenständige Betriebe, für die Unter-
nehmen buchbar machen“, sagt Schmidt.
HRS handelt auf Basis extensiver Bench-
mark-Daten auch die Raten aus. „Wir wis-
sen aus unserem Kundenpool, wie viel
vergleichbare Unternehmen an bestimm-
ten Standorten zahlen – und mit diesem
Wissen können wir natürlich zu Einspa-
rungen beitragen“, erklärt Schmidt.
Ein weiterer Baustein des HRS-Service
ist die Einbindung des vereinbarten Ho-
telpools in die vorhandenen Buchungs-
systeme. „Hier decken wir zum Beispiel
Booking-Tools wie Amadeus-E-Travel,
Cytric, Getthere und Concur ab und bie-
ten natürlich Zugang auch über mobile
Geräte“, sagt Schmidt. Dies sei wichtig,
um den Aufwand bei den Kunden mög-
lichst gering zu halten. Abgerundet wird
das HRS-Angebot durch Bausteine zur
Zahlungsabwicklung und Verbuchung.
„Hotelrechnungen werden dabei mit ei-
ner virtuellen Kreditkarte beglichen, die
bei Buchung automatisch generiert wird.
Der Mitarbeiter muss somit nicht mehr
in Vorleistung gehen und die Bezah-
lung ist einheitlich geregelt. Hotelrech-
nungen werden zentral und papierlos
abgewickelt“, sagt Schmidt.
„Gemeinsam stark” heißt das Prinzip
Mit einem ähnlichen Grundgedanken,
aber einem anderen Schwerpunkt ist das
Leipziger Start-up-Unternehmen Merolt
angetreten. Das Ziel: Kleine und mittle-
re Unternehmen (KMU) sollen günstiger
und besser ihre Hotels buchen können.
Inzwischen nutzen nach Angaben des
Unternehmens bereits mehr als 1000
Arbeitgeber die Merolt-Plattform. Die
Idee: Konnten bislang in der Praxis nur
internationale Großkonzerne die Kosten
für Hotels durch Volumenrabatte sen-
ken, ermöglicht Merolt dies nun auch für
KMU. Durch das Zusammenfassen der
Übernachtungskontingente aller Mitglie-
der kann Merolt eine für den Einzelnen
unerreichbare Kosteneffizienz im Hotel
einkauf für Unternehmen mit bis zu 500
Mitarbeitern erzielen. In großen Städten
seien so Kosteneinsparungen von bis zu
20 Prozent möglich, sagt Geschäftsführer
Jörg Frohberg. Insgesamt stünden nun-
mehr rund 700.000 Hotels für Merolt-
Mitglieder zur Buchung bereit. Ein wei-
terer Vorteil sei, dass die Kunden über
das Portal alle Rechnungen aus einer
Hand erhalten können: „Der erste Mitar-
beiter, der bei Merolt ein Profil erstellt,
kann alle Kollegen auf die Plattform
einladen. So merkt sich das System die
gesamte Buchungshistorie eines Unter-
nehmens“, sagt Frohberg.
Wie der Buchungsportal-Riese HRS
nutzt auch Merolt Big-Data-Ansätze und
Schwarmintelligenz, um den Service
für die Kunden zu verbessern. „Mit un-
serem System reduziert sich das aufwen-
dige Suchen und Vergleichen von Hotels
weitgehend, da durch den Erfahrungs-
schatz aller Pooling-Mitglieder nur Ho-
tels ausgewählt werden, die die strengen
Kriterien viel reisender Geschäftsleute
erfüllen.“ Das bringe ebenfalls eine Zeit
ersparnis mit sich. Dabei würden die
internen Prozesse aller Mitglieder aber
unverändert bleiben – was den Einstieg
erleichtere.
Merolt finanziert sich wie auch das
Angebot von HRS in weiten Teilen über
Provisionen beziehungsweise Gebühren
der beteiligten Hotels, sodass Unterneh-
men den jeweiligen Service sehr kosten-
günstig nutzen können.
Für das Management
von Hotelbuchungen
haben verschiedene
Anbieter spezielle
Dienstleistungen ent-
wickelt.
HOLGER SCHINDLER
ist freier Journalist in
Freiburg.