Personalmagazin 7/2017 - page 19

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07/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
personalmagazin:
Welche Länder und
Industrien haben den meisten Erfolg mit
der Einführung von HR Business Partne-
ring gehabt?
Ulrich:
Unsere Forschungen deuten darauf
hin, dass es Industrien und Länder gibt,
die verschiedene Teile des HR-Business-
Partner-Modells besser umsetzen als
andere. Einige asiatische Länder liegen
vorn, was Verwaltungseffizienz betrifft;
europäische HR Professionals sind bes-
ser in der Rolle des „Credible Activist“;
nordamerikanische HR Professionals
sind stärker als „Strategic Positioners“.
personalmagazin:
Diese Rollen müssen
Sie uns näher erläutern – auch vor dem
Hintergrund, dass Sie ursprünglich vier
anderslautende Rollen für das Personal-
management definiert hatten: Strategic
„HR dreht sich nicht um HR“
INTERVIEW.
Dave Ulrich hat mit seinem HR-Business-Partner-Modell eine ganze
Personalergeneration geprägt. Hier zieht er Bilanz und blickt in die Zukunft.
personalmagazin:
Herr Professor Ulrich, 20
Jahre HR Business Partnering – glauben
Sie, dass Ihre Idee noch lebendig ist?
Dave Ulrich:
Ja, HR trägt immer noch zur
Wertsteigerung in Unternehmen bei.
Das Konzept des HR Business Part-
ner hat sich weiterentwickelt, nämlich
von einer Rolle unter vielen hin zum
umfassenden Treiber im Personal­
management beim Schaffen von echtem
Unternehmenswert. Infolge der Markt-
kräfte sind HR-Themen rund um Talent-
management, Führung und Kultur noch
wichtiger geworden.
personalmagazin:
In einigen Unternehmen
mangelt es dem Personalmanagement
an Selbstbewusstsein. Mit Ihrem Modell
haben Sie geholfen, diese Einstellung zu
ändern, indem Sie nachweisen, dass das
Personalmanagement zum Unterneh-
menserfolg beiträgt. Sind Sie zufrieden
mit den Ergebnissen nach 20 Jahren HR
Business Partner?
Ulrich:
Wir haben über 30 Jahre hinweg in
sieben Befragungswellen mit mehr als
90.000 Teilnehmern Daten zur Entwick-
lung der Kompetenzen von HR Profes-
sionals gesammelt. Die Ergebnisse sind
unglaublich – auf jedem Kompetenzfeld
haben sich HR Professionals gesteigert.
Sie sind besser geworden im Verstehen
des Business, in der HR-Arbeit, im Ge-
stalten von Kultur und Change und in
der persönlichen Glaubwürdigkeit. Aber
HR Professionals sind auch selber ihr
größter Feind. Immer noch schätzen sie
sich selbst geringer ein als sie von ihrem
Gegenüber sowohl innerhalb als auch
außerhalb von HR eingeschätzt werden.
DAVE ULRICH
zählt mit 30 Buchveröffentlichungen –
hinzu kommen mehr als 200 Zeitschriftenartikel – zu den
produktivsten und einflussreichsten Wissenschaftlern im
HR-Bereich. Business Week kürte ihn zum Management-
Guru Nummer eins, Fast Company zu einem der zehn
kreativsten Köpfe der Wirtschaft, Forbes zum Top-Five-
Coach. Dave Ulrich ist Inhaber der Rensis-Likert-Professur
der Ross School of Business an der University of Michigan,
Ann Arbor. Außerdem ist er Mitgründer und Partner der
Beratungsgesellschaft RBL Group. Von 1990 bis 1999 hat
Ulrich die Zeitschrift Human Resource Management her-
ausgegeben. Als Wissenschaftler und Buchautor befasst er
sich vor allem mit Organisationsentwicklung, Führung und
der HR-Profession. Sein aktuelles Buch, das er zusammen
mit David Kryscynski, Wayne Brockbank und Mike Ulrich
veröffentlicht hat, heißt „Victory Through Organization“.
© RBL GROUP
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