personalmagazin 8/2016 - page 26

personalmagazin 08/16
26
MANAGEMENT
_
NEWS
In Deutschland prangt es auf fast jedem
Lebenslauf, in Ländern wie den USA
findet es sich selten, in Kanada ist es
gar verboten: das Bewerberbild. Nun
hat Siemens-Personalchefin Janina Kugel
angekündigt, ihr Unternehmen erwäge,
künftig darauf zu verzichten. So wolle
man unbewussten Denkmustern („Un-
conscious Bias“), die zur Diskriminierung
von Bewerbern führen, entgegenwirken.
Kugels Vorstoß facht einmal mehr die
Debatte um die anonymisierte Bewer-
bung an, bei der Daten wie Bewerber-
name, Geburtstag und -ort geschwärzt
werden. Unternehmen wie l‘Oréal und
Mydays haben sie bereits vor Längerem
erprobt – und konnten so die Diversität
im Unternehmen steigern. Das deckt sich
mit Studienergebnissen, die belegen,
dass die anonymisierte Bewerbung die
Diskrimierung von ausländischen Bewer-
bern verringern und auch den Frauen-
anteil erhöhen kann. Durchgesetzt hat
sie sich bislang dennoch nicht. Vielleicht
gelingt es Siemens ja nun, den Stein ins
Rollen zu bringen.
Das Ende des Bewerberbilds?
ABGEHAKT
Optimiert
Die Digitalisierung als Chance: Das ist die Einschätzung der Weiterbildungsanbieter, die an der diesjährigen Mitgliederbefra-
gung des Branchenverbands Wuppertaler Kreis teilgenommen haben. So erwarten die Befragten etwa, dass Weiterbildungsmaßnahmen
dank der Digitalisierung künftig deutlich interaktiver würden – weil sich die Lerner etwa per Chatfunktion austauschen könnnen.
Motiviert
Während der Fußball-Europameisterschaft haben viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern wieder die Gelegenheit gegeben, Spiele
beim Public Viewing im Unternehmen anzuschauen – offenbar nicht ganz uneigennützig: Laut einer Befragung des Personalberaters Robert
Half glaubt gut jeder zweite der 200 befragten HR-Manager, das sogenannte „Corporate Viewing“ steigere die Mitarbeitermotivation.
Unterestimiert
Viele Unternehmen verlassen sich bei Innovationsprozessen noch zu wenig auf die eigenen Mitarbeiter, so das Ergebnis
einer Studie des Digital Business Transformation (DBT) Center der IMD Lausanne. Stattdessen vertrauten sie lieber auf neue IT-Technologien.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
++
Chef für einen Tag
W
as würden Mitarbeiter ändern, wenn sie einen Tag lang in die Rolle
ihres Chefs schlüpfen könnten? Das hat die Personalberatung von
Rundstedt 1.035 Personen gefragt. Die Antworten zu den konkreten
Änderungswünschen überraschen: Denn mitnichten würden die Befragten
nur an sich selbst denken – also sich etwa selbst eine Beförderung oder eine
Gehaltserhöhung gönnen. Vielmehr würden sie vor allem daran arbeiten,
die tägliche Zusammenarbeit zu verbessern: Knapp zwei Drittel würden als
Chef ausführlich mit ihren Mitarbeitern sprechen, um zu erfahren, was diese
beschäftigt und dies bei künftigen Entscheidungen berücksichtigen. Mehr
als die Hälfte der Befragten würde außerdem die Arbeit so im Unternehmen
verteilen, dass jeder für die Themen zuständig ist, in denen er besonders gut
ist und an denen er am meisten Spaß hat. Lediglich 34 Prozent würden den
Mitarbeitern oder sich selbst als Chef eine Gehaltserhöhung geben. Noch
weniger, nämlich 20 Prozent, würden sich selbst befördern.
Die Zeit läuft: Was Mitarbeiter
tun würden, wenn sie einen Tag
lang Chef wären? Eine Studie
gibt Aufschluss.
1...,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25 27,28,29,30,31,32,33,34,35,36,...84
Powered by FlippingBook