Personalmagazin 11/2016 - page 68

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RECHT
_ZEITARBEIT
personalmagazin 11/16
D
er flexible Einsatz von exter-
nem Personal ist für viele Un-
ternehmen aus strategischer
und wirtschaftlicher Sicht
notwendig. Zu denken ist insbesondere
an Zeitarbeitnehmer, die von Zeitarbeits-
unternehmen verliehen werden, und an
freie Mitarbeiter, die direkt – über de-
ren eigene Gesellschaft oder über einen
Dienstleister – beauftragt werden. Die
rechtliche Grundlage für den Einsatz
Externer ist mannigfaltig und reicht von
Arbeitnehmerüberlassungsverträgen
über Dienst- oder Werkverträgen bis hin
zum Outsourcing, bei dem der externe
Dienstleister Abteilungen oder Betriebs-
teile des Auftraggebers übernimmt.
So sinnvoll und notwendig der Einsatz
Externer ist, so stellen sich hierdurch
allerdings auch Herausforderungen: Je
mehr Aufgaben durch Externe erledigt
werden, desto größer wird der Aufwand
für deren Koordination und Kontrolle.
Hier können Personaldienstleister hel-
fen, die als Schnittstelle zwischen den
Unternehmen und deren Dienstleistern,
die Externe zur Verfügung stellen, fun-
gieren.
Was ist ein MSP?
Der „Managed Services Provider“ (MSP)
übernimmt für das Kundenunterneh-
men als Auftraggeber regelmäßig die
Steuerung der Dienstleister, die Externe
zur Verfügung stellen. Zu den üblichen
Aufgaben eines MSP zählen:
• Koordination von Projektanfragen des
Kunden an die externen Dienstleister
Von
Thomas Leister
• Suche nach dem passenden Dienst-
leister
• Verhandlung der Verträge mit den
Dienstleistern in Vertretung des Kun-
den
• Prüfung der Leistungs- und Zeitnach-
weise der Externen
• Koordination der Rechnungstellung,
insbesondere Prüfung der Rechnun-
gen der Dienstleister und Erstellung
einer konsolidierten Rechnung
• Durchführung der Abrechnung
• Regelmäßige Abstimmung mit dem
Kunden über Dienstleister, Kosten,
Qualität
Ob der MSP auch selber Externe, zum
Beispiel eigene Zeitarbeitnehmer, ein-
setzen kann, entscheidet der Kunde.
Die Dienstleistung „Managed Services
Providing“ richtet sich in erster Linie
an multinational tätige Organisationen
und große Unternehmen, da solche
Unternehmen regelmäßig mit zahl-
reichen Dienstleistern zusammenarbei-
ten. Zudem rechnet sich der operative
und finanzielle Aufwand für die Imple-
mentierung eines Managed-Services-
Providing-Modells erst ab einem hin-
reichenden Bestand an Verträgen mit
Dienstleistern.
Die Dienstleistung selbst ist – anders
als in Deutschland – insbesondere in den
USA und in England sehr weit verbreitet.
Hierzulande wird das Modell jedoch zu-
nehmend beliebter.
Das „Principal Model“
Aus rechtlicher Sicht gibt es verschiede-
ne Möglichkeiten, ein Managed-Servi-
ces-Providing-Modell umzusetzen. Weit
verbreitet ist das sogenannte „Principal
Model“, bei dem das Kundenunterneh-
men keine direkten vertraglichen Be-
ziehungen zu den Personaldienstleis-
tern hat. Vielmehr erwartet der Kunde
vom MSP, dass dieser die vertraglichen
Beziehungen zu den Personaldienst-
leistern übernimmt. Der MSP steht da-
mit – auch in rechtlicher Hinsicht – als
Funktionen der Schnittstelle
ÜBERSICHT.
Das Modell des „Managed Services Provider“ wird immer beliebter. Was
bei dessen Implementierung zu beachten ist – gerade mit Blick auf die AÜG-Reform.
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