personalmagazin 9/2016 - page 42

personalmagazin 09/16
42
ORGANISATION
_
NEWS
New Work in der Führungsetage?
F
lexible Arbeitsmodelle für Führungskräfte werden bereits in vielen
deutschen Unternehmen angeboten. Dies ist das Kernergebnis eines
Forschungsprojekts der Europäischen Akademie für Frauen in Politik
und Wirtschaft Berlin e. V. (EAF). Der Kassenschlager unter den flexiblen
Arbeitsmodellen ist demnach die Vertrauensarbeitszeit, die in der Mehrzahl
der untersuchten Betriebe (79 Prozent) angeboten und von einem Großteil
der knapp 800 befragten Führungskräfte (66 Prozent) genutzt wird. In den
Führungsetagen weit weniger verbreitet sind offenbar Teilzeitmodelle: Zwar
gab die Mehrheit der befragten Führungskräfte an, dass in ihren Unterneh-
men (82 Prozent) Teilzeitarbeit möglich sei, genutzt wurden diese Angebote
allerdings nur von einer Minderheit (15 Prozent). Ein ähnlich ausgeprägtes
Missverhältnis zwischen den Unternehmensangeboten und der tatsächlichen
Nutzung von flexiblen Führungsmodellen stellt die EAF auch in den Bereichen
„Sabbatical“, „Arbeitsreduzierung ab dem 60. Lebensjahr“ und „Pflegezeit“
fest. Besonders deutlich wird dieser Unterschied noch einmal bei der Eltern-
zeit, die in 80 Prozent der berücksichtigten Unternehmen angeboten, aber nur
von 14 Prozent der Führungskräfte genutzt wird.
Neugeregelt
Das Meister-BAföG heißt ab sofort Aufstiegs-BAföG. Neu ist nicht nur der Name. Mit der dritten Novelle des Aufstiegs-
fortbildungsförderungsgesetzes hat die Regierung auch die Fördersätze erhöht: Der Höchstbeitrag für Alleinstehende steigt auf 768 Euro im
Monat, für Alleinerziehende auf 1003 Euro, für Verheiratete mit einem Kind auf 1238 Euro, für Verheiratete mit zwei Kindern auf 1473 Euro.
Unerwartet
Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung liegt der Frauenanteil im Top-Ma-
nagement türkischer Unternehmen mit acht Prozent deutlich höher als in Deutschland – hierzulande sind es gerade einmal drei Prozent.
Gefördert
Mit einem Maßnahmenkatalog will die Europäische Kommission die Kompetenzen der Menschen in Europa fördern und damit
die Beschäftigungs- und Wettbewerbsfähigkeit steigern. Hintergrund der Initiative sind Studien, die mangelnde Lese-, Schreib- und Rechen-
kenntnisse sowie fehlende Digitalkompetenzen bei rund 70 Millionen Europäern feststellen. Die Agenda ist Teil der Strategie „Europa 2020“.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
++
Kontraste beim Lohnniveau
NACHGEZÄHLT
Die Lohndaten von fast 30.000 Be-
rufsanfängern haben die Vergütungs-
experten von Gehalt.de ausgewertet.
Ergebnis: Fluglotsen, Piloten und Key
Account Manager verdienen nach der
Ausbildung besser als viele Akademi-
ker – nämlich zwischen durchschnittlich
etwa 65.000 und 39.000 Euro im Jahr.
Friseure, Kosmetiker und Kellner erhal-
ten hingegen ein Gehalt knapp über
dem Mindestlohn; das durchschnittliche
Lohnniveau liegt in diesen Branchen bei
knapp 20.000 Euro jährlich. Ein großer
Unterschied. Trotzdem ist das Lohn-
gefälle hier nicht annähernd so groß
wie jenes zwischen den Gehältern von
Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Daimler-Chef Dieter Zetsche: Wäh-
rend die Kanzlerin nach Angaben des
Innenministeriums im vergangenen Jahr
knapp 226.000 Euro verdiente, hatte
der Vorstandsvorsitzende der Daimler
AG laut der Deutschen Schutzverei-
nigung für Wertpapierbesitz gut 8,5
Millionen Euro auf dem Gehaltszettel,
Pensionszusagen exklusive.
Teil- und Elternzeit
in der Führung: Oft
angeboten, selten
genutzt.
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...92
Powered by FlippingBook