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MANAGEMENT
_WISSENSCHAFTSTRANSFER
personalmagazin 09/16
O
rganisatorische Resilienz und
ökonomische Nachhaltigkeit:
beides sind publikumswirk
same Schlagworte aus dem
Managementwortschatz. Kein Wunder,
denn welcher Unternehmer möchte nicht
widerstandsfähig bei Krisenereignissen
und anhaltend erfolgreich mit seinem
Geschäftsmodell sein? Die Begriffe Re
silienz und Nachhaltigkeit werden aller
dings recht unterschiedlich interpretiert.
Entsprechend verschieden sind auch die
konkreten Anstrengungen, die Firmen
unter dem Leitgedanken von Resilienz
Von
Martin Claßen
und
Christian Gärtner
Vorsorge für stürmische Zeiten
SERIE.
Eine Studie belegt, dass es sich für Unternehmen lohnt, in Resilienz und Nach
haltigkeit zu investieren. Mit weitsichtigen Strategien kann auch HR Impulse setzen.
und Nachhaltigkeit betreiben: Einerseits
gibt es Unternehmen, die beide Konzep
te als innere Haltung ernstnehmen und
viel verändern – meist angefangen bei
der Unternehmensspitze. Andererseits
gibt es jedoch nicht wenige Firmen, de
nen es vorwiegend um Effekthascherei,
um gute Presse, schöne Rankings und
nette Awards geht.
Wissenschaftliche Forschungsprojekte
zu Resilienz und Nachhaltigkeit laufen
zwar bereits seit längerer Zeit, bislang
lag der Fokus dabei allerdings eher auf
Individuen und kaum auf Organisationen.
Hier setzt nun die Studie an, mit der wir
uns diesmal beschäftigen: Die beiden
Autorinnen haben untersucht, ob Inves
titionen in Resilienz und Nachhaltigkeit
positive wirtschaftliche Effekte auf Unter
nehmen haben.
Was man sich merken sollte
Die Quintessenz der Studie: Maßnahmen
zur Förderung von Resilienz und Nach
haltigkeit haben eine positive ökonomi
sche Wirkung. Konkret nennen die For
scher folgende Effekte:
•geringere Schwankung (Volatilität) bei
finanzwirtschaftlichen Kennzahlen
•höhere Wachstumsraten
•steigende Überlebenschancen
Überraschenderweise stellen die Auto
Mit nachhaltigen Strategien
können Unternehmen für
Schlechtwetterlagen vorsorgen.
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