personalmagazin 04/2016 - page 38

38
MANAGEMENT
_EMPLOYER BRANDING
personalmagazin 04/16
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Mitarbeiter ebenfalls bei sich vorstellte.
Darüber hinaus bekam das Unternehmen
Feedback von verschiedensten Stakehol-
dern, die die Kampagne verfolgten: Kun-
den, Fahrer, ehemalige Mitarbeiter und
Angestellte anderer Unternehmen mel-
deten sich mit Lob oder Ideen. Etwa ein
Dutzend Bewerber meldete sich aufgrund
der Blogposts und Tweets beim Unterneh-
men, und eine Stellenbörse bewarb die
Employer-Branding-Kampagne sogar auf
Facebook.
HR zehrt von Kampagnentexten
Durch die detaillierten Interviews mit
Mitarbeitern aus zehn Abteilungen auf
dem Blog entstand zudem ein langfris-
tiger Nutzen der Kampagne für die Per-
sonalabteilung: Es sind nützliche Refe-
renzen, die die Stellenbeschreibungen
um die kulturellen und persönlichen
Aspekte ergänzen und das Recruiting
signifikant unterstützen.
Für die Mitarbeiter hatte die Kampagne
ebenfalls erheblichen Einfluss: Die meis­
ten Teilnehmer sagten über sich, es habe
sie sehr motiviert, über ihre Arbeit zu be-
richten, positives Feedback auf Blogposts
und Tweets von Kollegen zu bekommen.
„Es hat mich schon stolz gemacht, hier
über meine Arbeit zu schreiben und auch
das Feedback von Kollegen zu bekom-
men, die mich auf Blogposts oder Tweets
hin ansprachen“, sagt Shreya Reichelt,
die bei Blacklane im Business Develop-
ment arbeitet und auch an der Kampag­
ne teilnahm. „Man hat ja nicht mit allen
Mitarbeitern das gleiche Maß an Kontakt
– daher haben mich besonders Zuschrif-
ten von Kollegen gefreut, mit denen ich
normalerweise nicht viel zu tun habe“.
Nenad Severovic aus dem Produktma-
nagement berichtet Ähnliches: „Es hat
sehr viel Spaß gemacht, aus dem eigenen
Job auf Twitter zu berichten und dort kre-
ativ zu sein. Und der Hashtag #BLculture,
unter dem wir während der Kampagne
immer getwittert haben, hat sich etabliert
und wird weiterhin genutzt“, so Severo-
vic. „Auch externe Follower haben das
aufgegriffen und verstanden, wie unsere
Kultur hier tickt.“
Eine Aktion wirkt auf allen Kanälen
Die einhellige Meinung bei Blacklane
ist: Social-Media-Kampagnen können
enorme Wirkung entfalten, vor allem
wenn man sich etwas einfallen lässt,
was sich von klassischen PR-Methoden
abhebt. Die Analyse der Wirkung ergab
auch, dass bei einer nächsten Kampag-
ne das Tracking noch weiter professio-
nalisiert werden sollte, um auch im HR-
Bereich quantitativ besser auswerten
zu können, wen die Kampagne erreicht.
Ein weiteres Learning ist, die Kampag­
nendauer etwas zu verkürzen – den
Spannungsbogen über zehn Wochen zu
halten, ist sehr ambitioniert.
Ein wichtiges Ergebnis ist allerdings,
dass die Kampagne illustriert, wie ei-
ne einzige Aktion in viele Teilbereiche
ausstrahlen kann: den Traffic auf den
Social-Media-Kanälen zu erhöhen, PR zu
generieren, interne Kommunikation zu
fördern und potenzielle Bewerber über
die Unternehmenskultur zu informieren.
Es ist zudem ein schönes Beispiel
dafür, wie sich Vertrauen gegenüber
Mitarbeitern auszahlen kann: Jedem
teilnehmenden Mitarbeiter wurde von
Anfang der Kampagne an der Twitter-Ac-
count der Firma anvertraut. Auch dies hat
bei Blacklane die gute Kultur verstärkt –
und war sowohl für die Personalabteilung
als auch für die Unternehmenskommuni-
kation ein voller Erfolg.
JULIA GEBERT
ist PR-Mana-
gerin bei Blacklane.
Im Fokus der Social-Me-
dia-Kampagne bei Black-
lane standen jede Woche
andere Mitarbeiter, die
über ihren Job twitterten
und bloggten.
1...,28,29,30,31,32,33,34,35,36,37 39,40,41,42,43,44,45,46,47,48,...92
Powered by FlippingBook